Kaawi
Well-Known Member
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AW: Frieden & Krieg
Stattdessen werden aber lieber starke Bündnisse geschlossen - zur Optimierung des Erfolges.
Sicher steht er sehr weit oben in der Wertehierarchie, dennoch muss eine ethische Grundsatzdiskussion möglich sein, mit welchen anderen Werten er kollidiert, und zwar nicht erst dann, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen.Der Wert "Schwache" davor zu beschützen, gemeuchelt zu werden, ist ja grundsätzlich unstrittig.
Selbst im engsten Umfeld ist das Weggucken bei Gewalttaten gelebte Praxis, der hochgehaltene Wert des schützenden Eingreifens beruhigt das Gewissen, bereitet aber nicht auf reale Situationen vor.Blöd ist nur, daß in globalem Maßstab niemand wirklich sehen kann, was wirklich vor sich geht. Unstrittige menschliche Werte sind auf Verhältnisse ausgelegt, die einen Überblick voraussetzen, der aber dem einzelnen nur in seinem eigenen direkten Umfeld möglich ist. "Gehandelt" werden soll* aber in globalem Maßstab. (*Wer verlangt das eigentlich? Warum?)
Tja, die Darstellungen tun ihre Wirkung, ob wir die Rechtslage beurteilen können oder nicht, sie erzeugen Mitleid, Empörung und Zustimmung zu Waffenlieferungen, deren mögliche Folgen durchaus bewusst sind, aber deren Bedeutung gegen die Macht der Bilder nicht ankommt.Der nicht vorhandene globale Überblick wird ersetzt durch eine mediale Darstellung. Diese wiederum ist oft eine Inszenierung, die (mutmaßlich absichtlich) irreführend ist. Echte Werte leben aber auf der Basis unechter Fakten, das öffnet dem Betrug Tür und Tor.
Die Haltung, sich unter keinen Umständen einzumischen und grundsätzlich nur vor der eigenen Tür zu kehren, würde zumindest die Betrugsmöglichkeiten eindämmen. Wenn sie von allen Machtgruppierungen praktiziert würde, was leider nicht zu erwarten ist, sogar die sogenannten "humanitären Katastrophen" deutlich reduzieren.
Stattdessen werden aber lieber starke Bündnisse geschlossen - zur Optimierung des Erfolges.