AW: Fortpflanzungsphilosophie
Hallo !
Angeregt durch den Film "Slumdog millionaire", zahlreiche Dokumentationen und vorsintflutliche Auffassungen von Sexualmoral möchte ich diese Diskussion eröffnen. Dass "Aktivdenker" nicht denkt, er ist der einzige user, der aktiv und initiativ sein will und kann, möchte ich gleich meine eigene Meinung zur - menschlichen - Fortpflanzung bekanntgeben.
Die Gattung (Art) Mensch ist zur Fortpflanzung geeignet, wenn
- die biologischen Voraussetzung von zwei Menschen verschiedenen Geschlechts vorhanden sind; das festzustellen zu lassen ist allen Menschen mit guter Sozialversicherung und/oder Geld auf wissenschaftlich-medizinischer Basis möglich; alle anderen müssen sich - zumindest derzeit noch - auf ihr Gefühl verlassen;
- wenn so viele materielle Eigenmittel bzw. Sozialgesetze vorhanden sein, um die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Schutz vor extremen Witterungsverhältnissen (Kleidung und Wohnung), medizinische Grundversorgung, Zugang zu den wichtigsten Informationen (vor allem Schulbildung) zu decken;
- man einen Partner hat, mit dem man die nächsten 20 Jahre beisammen bleiben will;
- man sich nie - aus welchem Grund auch immer - gezwungen fühlt, Kinder zu zeugen, sondern beide reinen Herzens einem neuen Leben eine Chance geben wollen und sich sicher sind, dass sie die Kraft haben, das Kind in jeder Hinsicht so lange zu unterstützen, bis dieses körperlich, geistig und seelisch auf eigenen Füßen steht.
Jeder, der nicht verhütet, ohne diese Voraussetzungen zu bringen, ist ein asoziales Element, egal wie oft er in welche Kirche läuft, wieviel Geld er hat und/oder wieviel Muskeln er hat.
Liebe Grüße
Zeili
der 60 Jahre alt ist, keine Kinder hat, tausende sexuelle Erlebnisse hatte, aber kein einziges davon bereut, schon deswegen nicht, weil sie alle auf Freiwilligkeit basierten und auch keine einiziger Dritter nachweislich darunter litt.
Hallo Zeili,
hatte vorhin einen Anruf bekommen, dass man im Denk-Forum über mich schreibt und freue mich sehr, dass es doch noch Menschen gibt, die des Denkens NICHT überdrüssig geworden sind.
Ich kann Deine Darlegung sehr gut verstehen und stimme soweit diesem Denken zu, denn das
ANTI-SOZIALE Element des Daseins halte ich für eine große Gefahr des kollektiven Fortschritts, nicht zuletzt deshalb, weil es auf Kosten anderer seine Existenz verlebt und diese dazu führt, dass sich diese Lebensweise auch auf andere überträgt und den kollektiven Zerfall beschleunigt.
Es ist NICHT die Frage, ob wir alle Heilige werden sollen, sondern es geht doch vielmehr darum, in wie weit jeder einzelne dazu beiträgt, seiner Verantwortung gerecht zu werden - in persönlicher und kollektiver Hinsicht versteht sich.
Allerdings - so gebe ich zu bedenken - scheint mir die Aufforderung, des Versprechens mit dem PartnerIn die nächsten 20 Jahre zusammen zubleiben, weder zeitgemäß, noch realistisch umsetzbar.
"Jedes Ver_sprechen ist ein Ver_brechen an die Zukunft." Tilo Kaiser
Die Zukunft ist weder genau vorherbestimmt - im Sinne von tatsächlichen Gegebenheiten - noch kann man explizit Aussagen über die Zukunft transzendieren. (An kosmologische Tendenzen glaube ich schon....)
Selbstverständlich ist es mehr als wünschenswert, dass man zum Wohl des Kindes eine familiäre Struktur der Sicherheit, in der Liebe, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Hingabe, Förderung, Fürsorge und Harmonie herrschen, schafft, um die Entwicklung des schutzbedürftigen Lebens zum
OPTIMUM zu verhelfen.
In manchen Fällen ist es aber auch besser für die Eltern, als auch für das Kind, dass man sich trennt. Niemand sollte nur zum Anschein so tun, als wäre das Familienleben immer einfach. Aber ich gebe zu erkennen, dass es auch nicht schwieriger gemacht werden sollte, als es das doch tatsächlich ist.
Lieben Gruß
Axl