Auszug aus Foodwatch newsletter
Fleisch ist ein dickes Geschäft – vor allem in Deutschland. Es geht um einen Umsatz von mehr als 40 Milliarden Euro im Jahr, kein Zweig unserer Lebensmittelindustrie ist größer. Ein hochkonzentrierter Markt in den Händen von Massenkonzernen wie Tönnies (Umsatz pro Jahr allein mehr als 7 Milliarden Euro!), Vion, Westfleisch und Wiesenhof, die sich einen knallharten Wettbewerb liefern. Dabei geht es vor allem um eines: Einen möglichst billigen Preis.
Noch vor 20 Jahren importierte Deutschland Schweinefleisch, um die Nachfrage decken zu können. Heute wird längst weit über Bedarf produziert. Es wurden sogar dann noch immer mehr Tiere geschlachtet, als der Konsum für Schweinefleisch spürbar zurückging. Rasant hat sich Deutschland vom Netto-Importeur zum Massenexporteur entwickelt, die Schweinfleischindustrie ist heute geradezu abhängig vom Exportgeschäft. Die Bundesregierung präsentiert das als große Erfolgsgeschichte, nennt Deutschland den „Exportweltmeister“ für Schweinefleisch. Was sie nicht so gerne sagt: Exportweltmeister wird nicht, wer die beste Qualität anbietet – sondern einen möglichst billigen Preis. Die Fleischwirtschaft ist nicht nur abhängig vom Export, sondern auch von einem gnadenlosen Dumping-Wettbewerb. Einem Wettbewerb, bei dem es außer einigen Fleischbaronen vor allem Verlierer gibt: Wir Verbraucherinnen und Verbraucher, wenn es wieder einmal zu einem Fleischskandal kommt, weil die Sparpolitik selbst bei der Hygiene nicht Halt macht. Bauernfamilien, die einem ständigen Preisdruck ausgeliefert sind. Die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Schlachthöfen, die für Niedriglohn beschäftigt werden. Und nicht zuletzt die Tiere, deren unermessliches Leid die Fleischindustrie in Kauf nimmt, durch Spaltenböden für Mastschweine, enge Kastenstände für Muttersauen und vieles mehr. Sie alle zahlen den Preis für die politisch gewollte Wachstumsstrategie der Fleischbarone: Wenn gestern billig war, muss es morgen noch billiger gehen…
Und wer ist schuld? Die Veganer. Würden diese ideologisch Verblendeten Fleisch kaufen, müssten sie nicht so billig produzieren, damit sich die Omnis noch mehr Fleisch leisten können....