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Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

Es gibt viele Formen der Unendlichkeit.
zB: aktuall unedlich oder potentiell unedlich, abzählbar oder nicht abzählbar unedlich, links oder rechts vom Dezimalkomma unendliche Zahlen etc..
Alles abstrakte Definitionen. Unser Gehirn tut sich schwer das Unedliche zu begreifen, es ist nicht Vorstellbar.
Ich persönlich liebe die Unendlichkeit. Ein Zitat von Georg Cantor:
"Die höchste Vollkommenheit Gottes ist die Möglichkeit, eine unendliche Menge zu erschaffen, und in seiner unermesslichen Güte tut er es auch."



Das unendliche kann nicht als vorstellbare Zahl definiert werden, aber man kann damit Rechnen. Hier zB eine Ungleichung:
x = Unendlich (x = die 8 die aufm Bauch liegt)

wenn x = x
dann ist x > x-1
Genauso ist x-1 -1 -1 -1... -1 = 0 denn 0+1 +1 +1 +1... +1 = x

Ich habe zwei Zeitschrifften die ich dir empfehlen würde:
Spektrum der Wissenschaft Spezial ND 2/2005 "Unedlich (plus eins)"
Spektrum der Wissenschaft Spezial ND 3/2005 "Das Unedliche"
und natürlich Bücher über Georg Cantor. Dort wird es richtig Interessant


man kann nicht zweimal ins selbe x steigen. Die Istgleich-Relation ist eine bloße Erfindung des Menschen. Die Illusion, es gäbe einen von x getrennten Mathematiker... aber ich glaube, das hat Kurt Gödel schon mit anderen Worten gesagt...

Der Rote Baron
 
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AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

man kann nicht zweimal ins selbe x steigen. Die Istgleich-Relation ist eine bloße Erfindung des Menschen. Die Illusion, es gäbe einen von x getrennten Mathematiker... aber ich glaube, das hat Kurt Gödel schon mit anderen Worten gesagt...

Der Rote Baron

klingt interessant. hab ich nicht gewusst, aber so hab ich mir den sachverhalt von unendlich -1 vorgestellt.
Aber ich werd mal suchen was Gödel da genau gemeint hat.
 
AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

klingt interessant. hab ich nicht gewusst, aber so hab ich mir den sachverhalt von unendlich -1 vorgestellt.
Aber ich werd mal suchen was Gödel da genau gemeint hat.

ja, tu das mal. Es wäre schade, irgendwann zu sterben, ohne zu wissen wieso...

Der Rote Baron
 
AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

Hallo alle, vor kurzem hab ich mal über diese Begriffe nachgedacht und bin draufgekommen, dass es diese Dimensionen nicht wirklich gibt. Seh ich "unendlich" mathematisch, so beginnt diese "Zahl" irgendwo jenseits einer bekannten Größe. Nur, wo schließt sie an? Und, wenn ich 1 von "unendlich" abziehe, welche Zahl erhalte ich dann?....

Schon einmal dran gedacht, dass die Unendlichkeit vielleicht gar keine Zahl in einer Zahlenschlange ist, und man deswegen gar keine Zahl von ihr abziehen kann?

Was erhältst du, wenn du 1 von einer Schildkröte abziehst?

Die mathematische Zahl "unendlich", diese liegende 8, ist ja doch etwas völlig anderes, eine rein theoretische, mathematische Notwendigkeit zur Beschreibung bestimmter mathematischer Fälle, nicht aber die Unendlichkeit, die Ewigkeit im philosophischen Sinne.
 
AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

Zitat von redbaron (weiter oben):

"als sich 1 Gott auf 0 Raum aufgeteilt hatte,
war er über das Ergebnis so erschrocken,
daß er die ganze Rechnung einfach
vergessen mußte..."​

Der Satz soll witzig sein - und bringt uns eventuell
zum Lachen, wenn wir entsprechend "aufgelegt"
sind.

Aber vielleicht hat der Baron (beispielsweise)
auch den EPILOG des Buches von John Horgan
AN DEN GRENZEN DES WISSENS gelesen.
Überschrift: "Die Angst Gottes". Horgan beschreibt
dort eine eigene mystische Erfahrung: "Ein Psychiater
würde dieses Erlebnis vermutlich als eine psychotische
Phase
bezeichnen." ...

Das Buch ist immer noch lesenswert.

Meint
Reinhard70
 
AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

Zitat von redbaron (weiter oben):

"als sich 1 Gott auf 0 Raum aufgeteilt hatte,
war er über das Ergebnis so erschrocken,
daß er die ganze Rechnung einfach
vergessen mußte..."​

Der Satz soll witzig sein - und bringt uns eventuell
zum Lachen, wenn wir entsprechend "aufgelegt"
sind.

Aber vielleicht hat der Baron (beispielsweise)
auch den EPILOG des Buches von John Horgan
AN DEN GRENZEN DES WISSENS gelesen.
Überschrift: "Die Angst Gottes". Horgan beschreibt
dort eine eigene mystische Erfahrung: "Ein Psychiater
würde dieses Erlebnis vermutlich als eine psychotische
Phase
bezeichnen." ...

Das Buch ist immer noch lesenswert.

Meint
Reinhard70


Hallo Reinhard,

ich hatte den o.a. Beitrag nicht einfach nur witzig gemeint, sondern als Kurzfassung meiner eigenen Philosophie. Und tatsächlich glaube ich, daß so manches "verrücktes" eigenes Erleben von unterschiedlichen Perspektiven aus einmal vielleicht als "mystisches Erleben" und ein andermal als "psychotische Dekompensation" betrachtet wird. Ich versuche beide Anschauungen als "Superposition" analog des Welle/Teilchen-Dualismus zu verstehen. Dein o.a. Buch kenne ich nicht, aber ich hab' auch ohne weiterführende Literatur einiges zum Verarbeiten. Bin für Tipps immer aufgeschlossen, auch wenn ich mich natürlich sofort frage, weshalb du dich offenkundig mit Psychosen auszukennen scheinst...

Na ja, wie auch immer. Das Denkforum ist jedenfalls ein erstklassiger Simulator, um strukturelle Belastungsgrenzen auszuloten... ;-)

Der Rote Baron
 
AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

Baron (eben oben):

Das Denkforum ist jedenfalls ein erstklassiger Simulator,
um strukturelle Belastungsgrenzen auszuloten... ;-)

:geist:

Stimmt!

Bis bald mal wieder
Reinhard
 
AW: Ewigkeit, Unendlichkeit... gibt es das wirklich?

Schon einmal dran gedacht, dass die Unendlichkeit vielleicht gar keine Zahl in einer Zahlenschlange ist, ...

Unendlich ist gewiss keine Zahl, joan.
Das sieht man schon daran, was alles in "Hilberts Hotel" möglich ist [1]:

Hilberts Hotel
Ein Gedankenexperiment des Mathematikers David Hilbert zur Veranschaulichung der merkwürdigen Eigenschaften des Unendlichen

Hilberts Hotel hat den Vorzug, unendlich viele Zimmer zu haben.

Eines Tages kommt ein neuer Gast an und muss zu seiner Enttäuschung erfahren, dass trotz der unendlichen Grösse des Hotels alle Zimmer belegt sind. Hilbert, der Empfangschef, denkt eine Weile nach und versichert dem Neuankömmling schliesslich, er werde ein freies Zimmer finden. Er bittet alle schon anwesenden Gäste, in das nächste Zimmer zu ziehen, so dass der Gast in Zimmer 1 in Zimmer 2 umzieht, der Gast in Zimmer 2 in Zimmer 3 und so weiter. Alle, die schon im Hotel waren, haben weiterhin ein Zimmer, und der neue Gast kann ins leere Zimmer 1 einziehen.

Am Abend darauf muss Hilbert mit einem viel grösseren Problem fertig werden. Das Hotel ist immer noch voll, als ein unendlich grosser Bus mit unendlich vielen neuen Gästen vorfährt. Hilbert bewahrt ruhig Blut und reibt sich die Hände bei dem Gedanken an unendlich viele Hotelrechnungen. Er bittet alle schon einquartierten Gäste, in das Zimmer umzuziehen, dessen Nummer doppelt so gross ist wie die ihres gegenwärtigen Zimmers. Der Gast in Zimmer 1 zieht also in Zimmer 2, der Gast in Zimmer 2 in Zimmer 4 und so weiter. Alle Hotelgäste haben auch weiterhin Zimmer, und doch sind unendlich viele Zimmer – all jene mit ungeraden Nummern – für die neuen Gäste frei geworden.

Gruss
Hartmut

[1] Simon Singh: Fermats letzter Satz
 
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