AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz.
Es ist ein interessantes Thema. Es ist ein wichtiges Thema. Man sollte es ohne Ressentiments ebenso wie ohne falsche Political Correctnes behandeln.
Ich kann allerdings nur davor warnen, dass dieses Thema dazu neigt, sämtliche fanatische Idioten in Geistigeumnachtungs-Schwarz, Kackbraun, Stalinrot und Bin-Laden-Grün anzuziehen, was dann auf Kosten des friedlichen Zusammenlebens der Menschen geht, die trotz aller religiösen und kulturellen Unterschiede friedlich zusammenleben wollen.
Diese oben genannten verschiedenfarbigen Leute treffen sich einmal jährlich in einer Domstadt am Rhein oder tummeln sich auf Seiten wie rettet-das-abendland-für-christus.com, PI-News, Deppenhausen-nazifrei.de, djihad-for-everybody.com etc. (Sind alle frei erfunden bis auf eine...)
Meine Meinung:
Wir haben in Europa Werte und Ansichten die auf der griechischen (und teilweise auch der römischen) Philosophie der christlich-jüdischen Weltanschauung und, vor allem aber, auf der Aufklärung basieren. Ob wir Europäer uns immer darauf besinnen sei jetzt einmal dahingestellt. Die Idee der Aufklärung beinhaltet auch in sich bereits eine Offenheit und ein Interesse an anderen kulturellen Konzepten.
Diese Werte müssen nicht ausgetauscht werden- sie sind gut so. Wir haben das Grundgesetz, wir brauchen keine Scharia. Auch nicht in Teilen.
Jeder soll hier in Europa (eigentlich überall) seinen Glauben und seine Weltanschauung ausleben- sofern er anerkennt, dass andere Menschen- auch nahe Familienangehörige, wie zum Beispiel die Tochter oder die Schwester- andere Ansichten und Wertvorstellung haben. Darüber kann man sachlich diskutieren- ohne gleich beleidigt zu sein,eine Stinkbombe in ein Gebetshaus zu werfen oder dem anderen den Kopf einzuhauen.
Ich bin auch dafür, dass jede Religion seine repräsentativen Gebetshäuser bauen darf. Das Maß sollte hier allerdings der Bedarf an Plätzen sein und städtebauliche Vorgaben eingehalten werden.
Jeder soll sich so kleiden, wie es ihm gefällt. Wie es IHM gefällt- nicht dem Vater, nicht der Mutter, nicht dem Bruder, nicht dem CDU-Ministerpräsidenten.
Ein Burka- oder Kopftuchverbot halte ich für eine unzumutbare Einmischung in das Privatleben und für politischen Aktionismus. (Wobei es bei der Burka eventuell Probleme mit dem Vermummungsverbot geben könnte?- Juristen an die Front...). Allerdings gebe ich zu, dass es schwer ist, herauszufinden, ob eine Frau diese Kleidungsstücke gerne trägt, oder dazu genötigt wird. Anderseits will ich gar nicht wissen, wie viele Kinder in Bayern und Österreich von ihren Eltern in Dirndl und Lederhose gezwängt werden wenn sie aufs Volksfest gehen.
Das ist nur zum Teil spaßig gemeint: Es gibt durchaus Gegenden und Haushalte in Deutschland, wo man auf homosexuelle Gelüste aus Gründen der eigenen körperlichen Unversehrtheit besser verzichten sollte. Und ich rede hier nicht nur von Muslimen.
(Es gibt ja auch Gegenden und Haushalte in Deutschland, in denen man darauf verzichten sollte eine andere Hautfarbe als die kaukasische Herrenrasse zu haben.)
Muslimen sollte man in der selben Art und Weise entgegen kommen wie man auch Christen, Juden, Hinduisten, Buddhisten etc. entegenkommt. Nicht mehr und nicht weniger.
Letzten Endes geht es darum, jedem jungen Menschen klarzumachen, dass er hier in unserem Land so leben kann, wie es ihn glücklich macht, wenn er sich an die hier gültigen Spielregeln hält.
Hasspredigern und religiös/politisch fanatisierten Gewalttätern (ob westlich, muslimisch oder sonstwie gesinnt) ist die rote Karte zu zeigen. Sollte der glückliche Umstand es fügen, dass einer dieser Hassprediger oder Gewalttäter eine andere Staatsbürgerschaft als die deutsche besitzt, so ist zu überlegen, ob man diesen nicht vor die Tür setzen sollte- wir brauchen hier weder türkische oder arabische Hassprediger, noch französische "Autonome", noch flämische oder österreichische Austausch-Nazis. Und sollte es leider auf Grund des Besitzes der deutschen Staatsbürgerschaft nicht möglich sein jemanden vor die Tür zu setzen, dann erwarte ich von dem Staat, dass er uns vor diesen Leuten schützt.
Ich erwarte ebenso Zivilcourage von denen, für die diese Gewalttäter vermeintlich kämpfen- jeder, der sich mit Deutschland identifiziert, sollte auch seine Stimme gegen Nazis erheben, jeder Moslem, der hier in Frieden leben will, sollte gegen Islamisten vorgehen.
Zur Toleranz: Wenn ich Bücher von Henryk M. Broder lese, Pi-News besuche oder mir im Internet Reden von Pro Köln ansehe (das tue ich nämlich, besonders gerne von Judith Wolter die zwar totalen Scheiß quatscht, aber dabei immerhin süß aussieht.) kriege ich jedesmal die Wut:
Ich kann diese Arroganz einfach nicht ertragen. Natürlich- wir Deutsche sind alle doof (Bis auf Gastritis-Henryk, Stefan Herre, Kreuzritter-Judith und Co.)- so doof, dass wir uns alle vom Islam überrennen lassen.
Weil wir blind sind, geil auf Bauchtänzerinnen und Döner.
Schön ist auch die umgekehrte Version, besonders in linken Kreisen verbreitet:
Wir Deutschen sind ein intolerantes Nazi-Volk. Erst waren die Juden dran, jetzt die Moslems.
Vielleicht gehören mein Umfeld und ich ja unbekannterweise zur geistigen Elite dieses Landes? Jedenfalls sind meine Freunde, Verwandten und ich in der Lage Menschen daran zu messen, was sie in unsere Gesellschaft einzubringen bereit sind. Ich brauche keine "politisch korrekten/ inkorrekten" (politisch inkorrekt zu sein wird von manch einem ja mittlerweile gerne als Entschuldigung für Rassismus genommen während der Nachwuchs-Kommunist politisch korrekt seine Lehren als allgemein gültig postuliert) Lehrmeister, die mir hysterisch ins Ohr brüllen, von welcher Seite mir jetzt gerade Gefahr droht.
Letzten Endes kann man nur Menschen beurteilen, nicht Menschengruppen.
MfG,
Sunnyboy