Timirjasevez
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AW: Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.
Eine m. E. gute medienpolitische (und kommerzielle) Analyse fand ich hier:
http://www.ndr.de/flash/zapp/interactivePlayer.html?xml=zappsendung393-interactiveBroadcasts.xml&sr=zapp
Der Rest ist eigene politischen Grundsatzpositionierung. Und da stehe ich näher bei Steinbrück und stand noch nie (zurückreichend bis in seine Zeit als Berliner Finanzsenator) bei Sarrazin. Das Theater bei Jauch hat mich darin bestätigt.
Kein Widerspruch ansich.Man kann dazu Stellung beziehen, wie man will, aber eins muss man ihm lassen: er versteht es meisterlich, Diskussionen zu befeuern. Während ich sein letztes Werk kaufte und auch las, werde ich es diesmal unterlassen und unvoreingenommen beobachten, was geschieht. Erneut legt er einen Finger in eine Wunde, die politisch korrekt tabuisiert wird, wenn er sagt:"Deutschland/Europa braucht den Euro nicht." Klasse fand ich am Sonntag Abend die Jauch-Sendung, in der er und Peer (Steinbrück) die einzigen Gäste waren. Die Sauertopfmine unseres SPD-kanzlerkandidaten Nr.1, der ja tatsächlich glaubt, er hätte die Weißheit per Infusion eingetrichtert bekommen, sprach Bände. Er ließ sich sogar dazu herab, seinen Parteigenossen zu verunglimpfen, so wütend war er über dessen Position. Kein einziges Wort fiel allerdings in der ganzen Sendung zum eigentlichen Hintergrund, nämlich dem, dass der Euro von allen seinen Protagonisten als unabdingbar angesehen wird, unverzichtbar als Gegenpart zum mit allen Tricks gestützten US-Dollar. Was klar ein wichtiges Argument ist, sollte aber nicht schon wieder als alternativlos hingenommen werden, weil wir uns dadurch in den Handlungsfreiräumen total einengen und genau das tun, was die Amis wollen.
Die bisherigen Reaktionen von Fachleuten widersprachen ihm in den genannten Fakten und Zahlen erstaunlicherweise kaum. Umso deutlicher fallen die politisch (also subjektiv gewichteten) Statements aus. Sie bestehen erneut aus Angriffen auf seine Person und eben nicht aus Versuchen, ihn logisch zu widerlegen. Den Vorwurf, er verstünde nichts von der Materie, sollten Juristen und andere Universalgenies besser unterlassen, denn er war ja immerhin Finanzsenator der Hauptstadt und Bundesbank-Vorstandsmitgiled. Der Stein des Anstoßes, der Köder, ist diesmal seine Analyse, Deutschland müsse, aufgrund seiner historischen Schuld, immer weiter zahlen.
Die Medien sahen Steinbrück in der Rolle des Siegers, ich nur in der des geschickteren Polemikers. Was meint ihr dazu?
Eine m. E. gute medienpolitische (und kommerzielle) Analyse fand ich hier:
http://www.ndr.de/flash/zapp/interactivePlayer.html?xml=zappsendung393-interactiveBroadcasts.xml&sr=zapp
Der Rest ist eigene politischen Grundsatzpositionierung. Und da stehe ich näher bei Steinbrück und stand noch nie (zurückreichend bis in seine Zeit als Berliner Finanzsenator) bei Sarrazin. Das Theater bei Jauch hat mich darin bestätigt.