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Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.

scriberius

Well-Known Member
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2. Juli 2011
Beiträge
4.342
Man kann dazu Stellung beziehen, wie man will, aber eins muss man ihm lassen: er versteht es meisterlich, Diskussionen zu befeuern. Während ich sein letztes Werk kaufte und auch las, werde ich es diesmal unterlassen und unvoreingenommen beobachten, was geschieht. Erneut legt er einen Finger in eine Wunde, die politisch korrekt tabuisiert wird, wenn er sagt:"Deutschland/Europa braucht den Euro nicht." Klasse fand ich am Sonntag Abend die Jauch-Sendung, in der er und Peer (Steinbrück) die einzigen Gäste waren. Die Sauertopfmine unseres SPD-kanzlerkandidaten Nr.1, der ja tatsächlich glaubt, er hätte die Weißheit per Infusion eingetrichtert bekommen, sprach Bände. Er ließ sich sogar dazu herab, seinen Parteigenossen zu verunglimpfen, so wütend war er über dessen Position. Kein einziges Wort fiel allerdings in der ganzen Sendung zum eigentlichen Hintergrund, nämlich dem, dass der Euro von allen seinen Protagonisten als unabdingbar angesehen wird, unverzichtbar als Gegenpart zum mit allen Tricks gestützten US-Dollar. Was klar ein wichtiges Argument ist, sollte aber nicht schon wieder als alternativlos hingenommen werden, weil wir uns dadurch in den Handlungsfreiräumen total einengen und genau das tun, was die Amis wollen.

Die bisherigen Reaktionen von Fachleuten widersprachen ihm in den genannten Fakten und Zahlen erstaunlicherweise kaum. Umso deutlicher fallen die politisch (also subjektiv gewichteten) Statements aus. Sie bestehen erneut aus Angriffen auf seine Person und eben nicht aus Versuchen, ihn logisch zu widerlegen. Den Vorwurf, er verstünde nichts von der Materie, sollten Juristen und andere Universalgenies besser unterlassen, denn er war ja immerhin Finanzsenator der Hauptstadt und Bundesbank-Vorstandsmitgiled. Der Stein des Anstoßes, der Köder, ist diesmal seine Analyse, Deutschland müsse, aufgrund seiner historischen Schuld, immer weiter zahlen.

Die Medien sahen Steinbrück in der Rolle des Siegers, ich nur in der des geschickteren Polemikers. Was meint ihr dazu?
 
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Es wollen ja gar nicht alle 51 europäischen Staaten den Euro.

Man kann dazu Stellung beziehen, wie man will, aber eins muss man ihm lassen: er versteht es meisterlich, Diskussionen zu befeuern. Während ich sein letztes Werk kaufte und auch las, werde ich es diesmal unterlassen und unvoreingenommen beobachten, was geschieht. Erneut legt er einen Finger in eine Wunde, die politisch korrekt tabuisiert wird, wenn er sagt:"Deutschland/Europa braucht den Euro nicht." Klasse fand ich am Sonntag Abend die Jauch-Sendung, in der er und Peer (Steinbrück) die einzigen Gäste waren. Die Sauertopfmine unseres SPD-kanzlerkandidaten Nr.1, der ja tatsächlich glaubt, er hätte die Weißheit per Infusion eingetrichtert bekommen, sprach Bände. Er ließ sich sogar dazu herab, seinen Parteigenossen zu verunglimpfen, so wütend war er über dessen Position. Kein einziges Wort fiel allerdings in der ganzen Sendung zum eigentlichen Hintergrund, nämlich dem, dass der Euro von allen seinen Protagonisten als unabdingbar angesehen wird, unverzichtbar als Gegenpart zum mit allen Tricks gestützten US-Dollar. Was klar ein wichtiges Argument ist, sollte aber nicht schon wieder als alternativlos hingenommen werden, weil wir uns dadurch in den Handlungsfreiräumen total einengen und genau das tun, was die Amis wollen.

Die bisherigen Reaktionen von Fachleuten widersprachen ihm in den genannten Fakten und Zahlen erstaunlicherweise kaum. Umso deutlicher fallen die politisch (also subjektiv gewichteten) Statements aus. Sie bestehen erneut aus Angriffen auf seine Person und eben nicht aus Versuchen, ihn logisch zu widerlegen. Den Vorwurf, er verstünde nichts von der Materie, sollten Juristen und andere Universalgenies besser unterlassen, denn er war ja immerhin Finanzsenator der Hauptstadt und Bundesbank-Vorstandsmitgiled. Der Stein des Anstoßes, der Köder, ist diesmal seine Analyse, Deutschland müsse, aufgrund seiner historischen Schuld, immer weiter zahlen.

Die Medien sahen Steinbrück in der Rolle des Siegers, ich nur in der des geschickteren Polemikers. Was meint ihr dazu?


Es wollen ja gar nicht alle 51 europäischen Staaten den Euro.
 
AW: Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.

Was können Staaten überhaupt wollen?
 
AW: Es wollen ja gar nicht alle 51 europäischen Staaten den Euro.

Es wollen ja gar nicht alle 51 europäischen Staaten den Euro.

Vielleicht wollen ja, extern, dafür die USA den € als alleiniges Zahlungsmittel einführen - "man" hat sie ja noch nicht gefragt.

Mutti Merkel kann das fragen. Sie traut sich aber nicht.:lachen:
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.

Als absoluter Laie empfinde ich die Einführung eines für Europa generalisierten Zahlungsmittels als eine Wohltat. Wenn Europa wirklich entstehen sollte, kann man doch nur analog zum US-Dollar einen mächtigen Gegenpol etablieren.
Wie man den Euro international handelt und behandelt, scheint derart diffizil - und wohl auch nach US-Gutdünken verwendet zu werden, sodaß nicht etwa eine europäische, autonome Währungszone entstanden ist. Das sollte doch aber genau das Ziel sein, oder ?
Sarrazin hat wahrscheinlich aus der jetzigen Situation logische Schlüsse gezogen. Grundsätzlich wird niemals über Fakten sachlich dikutiert, sondern nur mundtot geredet.
Perivisor
 
AW: Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.

....
Grundsätzlich wird niemals über Fakten sachlich dikutiert, sondern nur mundtot geredet.
Perivisor

1. Ist das auch in diesem denkforum so :dontknow:
2. Was sind im Kontext einer Diskussion über den eigentlich Fakten :dontknow:

Heureka - wahrscheinlich, daß über diese Währung aus mancherlei Gründen kontrovers :debatte: (= diskutiert) wird ....:D
 
AW: Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.

@ scriberius: Wenn die Deutschen auf den Euro verzichten, dürfen sie sich auch nicht mehr beklagen, wenn die anderen nach Belieben abwerten.

Das jetzige Handeln der Deutschen orientiert sich weniger an der historischen
Schuld der Nationalsozialisten, sondern daran, um jeden Preis alle anderen übertrumpfen zu wollen.
 
AW: Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.

Wie sich die Währung nennt spielt keine Rolle so lange die Sucht nach Geld anhält, es ist völlig egal wie das Kind heißt wenn es als Löser aller Probleme
verwendet wird und dabei in den Brunnen fällt.
Die Ursache für das Scheitern ist nicht der Name sondern der Umgang mit dem was dahinter steckt und wenn das zum Nachdenken kommt durch Sarrazins
Veröffentlichungen dann gibt es zwar viel Schälte, wer möchte schon an seine schwache Stelle erinnert werden aber auch Denkprozesse.
Halte persönlich den provokativen Stil für eine gute Methode um in Krisen auf das Wesentliche hinzuweisen ohne Schnörkel, Puderzucker und rosa Brille.
 
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AW: Europa braucht den Euro nicht - oder: Thilo Is Back.

Die Medien sahen Steinbrück in der Rolle des Siegers, ich nur in der des geschickteren Polemikers. Was meint ihr dazu?

Steinbrück hat in der Sendung selber einmal gestutzt,
als er gemerkt hat,
wie wenig Argumente er eigentlich hat

Thilo Sarrazin und Peer Steinbrück waren bei Günther Jauch

für Sarrazin zeugt das große finanzielle Engagement Deutschlands in der EU davon,
daß Deutschland den Holocaust wiedergutmachen wolle
  • Steinbrück wirft Sarrazin 'Geschichtsvergessenheit' vor
  • Jauch wählt von sich aus das Wort 'Ablaßhandel'

Sarrazin trennt die Bankenkrise von der Eurokrise
die Bankenkrise habe die Eurokrise nur verstärkt

Steinbrück behauptet, das europäische Krisenmangement der Vergangenheit sei schlecht gewesen
in Zukunft komme es auf das griechische Krisenmanagment an

Steinbrück fabuliert, der Euro stünde für Zivilisation, Kultur, Aufklärung ...
ohne zu sehen,
daß der gegenwärtig erwünschte Kapitalismus (Finanzdienstleistungen) eben diese Zivilisation zerstört
 
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