lieber pispezi,
ich wollte nur deinen worten ein wenig auf den grund fühlen, bitte verzeih...und darüberhinaus will ich mich dir mitteilen und mich dir verständlich machen.
ich selbst komme aus der atheistischen richtung - obwohl römisch katholisch getauft.
habe mich schon mit 12 jahren vom religionsunterricht in der schule abgemeldet, die katholische firmung verweigert und bin mit 18 jahren frühmöglichst aus der kirche ausgetreten.
dies hat sich nicht geändert.
viele jahre habe ich mich vollkommen von jedwedem "gottesdenken" distanziert und bin all solchen überlegungen skeptisch gegenübergetreten.
mittlerweile habe ich
meine eigene sicht zum thema "der mensch - und was gibt es sonst noch?" entwickelt.
diese beinhaltet
meine haltung zur spiritualität, so wie
ich sie sehe.
den weg hierhin habe ich über
mein eigenes "philosophieren" gefunden...den anstoß dazu gab
meine innigst gestellte "frage nach dem sinn" (w.o. beschrieben).
die antworten, die ich besitze, habe ich selbst
für mich gefunden.
ob sie auch andere interessieren, weiß ich natürlich nicht. doch ich selbst habe mir gerne die ansichten von anderen menschen zu diesen themen zu gemüte geführt und daraus auch gewinn gezogen.
und so gebe ich das, was ich für mich gefunden habe, auch gerne weiter...an jene, die es anspricht und mit denen sich darüber ein dialog ergibt...anders mag ich es nicht halten.
zum von dir zitierten tucholsky-wort
"Der Mensch hat zwei Überzeugungen.
Eine wenns ihm gut geht, eine wenns ihm schlecht geht.
Letztere heißt Religion.":
diese aussage hätte ich früher auch unterschrieben, doch nun gilt sie für mich nicht mehr.
meine art von "religio" hilft mir, dass es mir gut geht...und sie ist auch dann für mich gültig, wenn ich keine probleme habe.
denn es ist
meine art, mit
meinem leben und meinen lebensfragen umzugehen.
beirren lasse ich mich darin nicht - bzw. kann ich mich darin gar nicht lassen - bzw.kann mich darin niemand.
denn irritationen kommen darin nicht als "irritationen" vor.
so wie ich dies alles sehe, ist es nämlich nicht starr. ich halte mich an keine "gebote", befolge keine "regeln".
ich lebe mein leben mit allem, was darin vorkommt.
sowohl real als auch virtuell.
und alles und jedes kann darin eine änderung zeitigen und mich in eine andere richtung lenken, wenn es passt.
...oder auch nicht.
so gesehen, mein lieber, ist alles in bester ordnung - hier und da - und natürlich auch zwischen uns.
ich schicke dir die besten grüße und wünsche dir einen schönen abend
kathi