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Euer Umgang mit Suizidgedanken

@ pispezi

pispezi schrieb:
An frankie (bei Dir, kathi, weiß ich das noch nicht so recht):
Dass Du nicht den billigen Fluchtweg in "Gottes Schoß" antrittst, rechne ich Dir hoch an. Halte durch!

lieber pispezi!

nun, ich verstehe aber nicht, was du mit dem "billigen" fluchtweg meintest.
zählst du mich nun dazu, zu der riege derer, die den billigen weg gewählt haben - oder nicht?

oder meinst du gar, ich hätte nicht "durchgehalten"?
wie passt denn nun deine obige aussage auf mich?

:confused: kathi
 
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AW: @ pispezi

lieber pispezi!

nun, ich verstehe aber nicht, was du mit dem "billigen" fluchtweg meintest.
zählst du mich nun dazu, zu der riege derer, die den billigen weg gewählt haben - oder nicht?

oder meinst du gar, ich hätte nicht "durchgehalten"?
wie passt denn nun deine obige aussage auf mich?

:confused: kathi

Oh Kathi, jetzt fühlst Du Dich irgendwie herabgesetzt, wies scheint.
Das solltest Du nicht - schade, dass mein eigentlich positiv gemeinter Kommentar so ungut rüberkommt.

Ich denke, dass Frankie einfach ein kompromissloser Atheist ist, der eben die die damit verbundenen Sinnlosigkeitsgefühle (die ich selber gut kenne) ausgehalten hat. Die Bewunderung dafür wollte ich mitteilen.

Von wo Du kommst (geistig), weiß ich nicht. Jetzt bist Du auf eine gewisse Weise spirituell unterwegs, wie Du sagst. Dagegen ist nichts zu einzuwenden.
Hättest Du aus großer seelischer Belastungs heraus einen anderen, früheren Weg zugunsten des jetzigen verlassen, hätte ich alles Verständnis dafür.
Und so ein Schritt wäre nie als "billig" zu bezeichnen.

"Billig" wäre für mich allenfalls der bequeme Weg in den Schoß der "alleinseligmachenden Kirche", zum Beichtvater etc. p.p. - getreu dem Tucholsky-Wort:

"Der Mensch hat zwei Überzeugungen.
Eine wenns ihm gut geht, eine wenns ihm schlecht geht.
Letztere heißt Religion."

Aber wenn ich Dich richtig verstehe, ist das nicht Dein Weg. Also gehe ihn und lass Dich von meinen ungeschickten Worten nicht darin beirren!
:blume1:

Liebe Grüße, pispezi :zauberer2
 
@ pispezi

lieber pispezi,
ich wollte nur deinen worten ein wenig auf den grund fühlen, bitte verzeih...und darüberhinaus will ich mich dir mitteilen und mich dir verständlich machen. ;)
ich selbst komme aus der atheistischen richtung - obwohl römisch katholisch getauft.
habe mich schon mit 12 jahren vom religionsunterricht in der schule abgemeldet, die katholische firmung verweigert und bin mit 18 jahren frühmöglichst aus der kirche ausgetreten.
dies hat sich nicht geändert.

viele jahre habe ich mich vollkommen von jedwedem "gottesdenken" distanziert und bin all solchen überlegungen skeptisch gegenübergetreten.

mittlerweile habe ich meine eigene sicht zum thema "der mensch - und was gibt es sonst noch?" entwickelt.
diese beinhaltet meine haltung zur spiritualität, so wie ich sie sehe.
den weg hierhin habe ich über mein eigenes "philosophieren" gefunden...den anstoß dazu gab meine innigst gestellte "frage nach dem sinn" (w.o. beschrieben).

die antworten, die ich besitze, habe ich selbst für mich gefunden.
ob sie auch andere interessieren, weiß ich natürlich nicht. doch ich selbst habe mir gerne die ansichten von anderen menschen zu diesen themen zu gemüte geführt und daraus auch gewinn gezogen.
und so gebe ich das, was ich für mich gefunden habe, auch gerne weiter...an jene, die es anspricht und mit denen sich darüber ein dialog ergibt...anders mag ich es nicht halten.

zum von dir zitierten tucholsky-wort
"Der Mensch hat zwei Überzeugungen.
Eine wenns ihm gut geht, eine wenns ihm schlecht geht.
Letztere heißt Religion."
:

diese aussage hätte ich früher auch unterschrieben, doch nun gilt sie für mich nicht mehr.
meine art von "religio" hilft mir, dass es mir gut geht...und sie ist auch dann für mich gültig, wenn ich keine probleme habe.

denn es ist meine art, mit meinem leben und meinen lebensfragen umzugehen.

beirren lasse ich mich darin nicht - bzw. kann ich mich darin gar nicht lassen - bzw.kann mich darin niemand.
denn irritationen kommen darin nicht als "irritationen" vor.

so wie ich dies alles sehe, ist es nämlich nicht starr. ich halte mich an keine "gebote", befolge keine "regeln".
ich lebe mein leben mit allem, was darin vorkommt.
sowohl real als auch virtuell.
und alles und jedes kann darin eine änderung zeitigen und mich in eine andere richtung lenken, wenn es passt.
...oder auch nicht.

so gesehen, mein lieber, ist alles in bester ordnung - hier und da - und natürlich auch zwischen uns.

ich schicke dir die besten grüße und wünsche dir einen schönen abend :)
kathi
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Ach Kathi du Große,

ich möchte dich herzen und drücken ob deiner Beiträge.
Hab dich lieb!:kuss1: :sekt: :zauberer2 :reden:

Lg Johanna
 
AW: @ pispezi

lieber pispezi,
ich wollte nur deinen worten ein wenig auf den grund fühlen, bitte verzeih...und darüberhinaus will ich mich dir mitteilen und mich dir verständlich machen. ;)
ich selbst komme aus der atheistischen richtung - obwohl römisch katholisch getauft.
habe mich schon mit 12 jahren vom religionsunterricht in der schule abgemeldet, die katholische firmung verweigert und bin mit 18 jahren frühmöglichst aus der kirche ausgetreten.
dies hat sich nicht geändert.

viele jahre habe ich mich vollkommen von jedwedem "gottesdenken" distanziert und bin all solchen überlegungen skeptisch gegenübergetreten.

mittlerweile habe ich meine eigene sicht zum thema "der mensch - und was gibt es sonst noch?" entwickelt.
diese beinhaltet meine haltung zur spiritualität, so wie ich sie sehe.
den weg hierhin habe ich über mein eigenes "philosophieren" gefunden...den anstoß dazu gab meine innigst gestellte "frage nach dem sinn" (w.o. beschrieben).

die antworten, die ich besitze, habe ich selbst für mich gefunden.
ob sie auch andere interessieren, weiß ich natürlich nicht. doch ich selbst habe mir gerne die ansichten von anderen menschen zu diesen themen zu gemüte geführt und daraus auch gewinn gezogen.
und so gebe ich das, was ich für mich gefunden habe, auch gerne weiter...an jene, die es anspricht und mit denen sich darüber ein dialog ergibt...anders mag ich es nicht halten.

zum von dir zitierten tucholsky-wort
"Der Mensch hat zwei Überzeugungen.
Eine wenns ihm gut geht, eine wenns ihm schlecht geht.
Letztere heißt Religion."
:

diese aussage hätte ich früher auch unterschrieben, doch nun gilt sie für mich nicht mehr.
meine art von "religio" hilft mir, dass es mir gut geht...und sie ist auch dann für mich gültig, wenn ich keine probleme habe.

denn es ist meine art, mit meinem leben und meinen lebensfragen umzugehen.

beirren lasse ich mich darin nicht - bzw. kann ich mich darin gar nicht lassen - bzw.kann mich darin niemand.
denn irritationen kommen darin nicht als "irritationen" vor.

so wie ich dies alles sehe, ist es nämlich nicht starr. ich halte mich an keine "gebote", befolge keine "regeln".
ich lebe mein leben mit allem, was darin vorkommt.
sowohl real als auch virtuell.
und alles und jedes kann darin eine änderung zeitigen und mich in eine andere richtung lenken, wenn es passt.
...oder auch nicht.

so gesehen, mein lieber, ist alles in bester ordnung - hier und da - und natürlich auch zwischen uns.

ich schicke dir die besten grüße und wünsche dir einen schönen abend :)
kathi


Liebe Kathi, vielen Dank für Deinen langen Beitrag, da bin ich jetzt erleichtert, dass alles im Lot ist.

Dein geistiger Weg ist Deiner, genau so soll es sein - ohne irgendwelche beamteten Hirten, das finde ich gut.

Ich wünsche Dir immer alles Gute, der pispezi :zauberer2
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Also die Meinung, dass ein Glaube an Gott der schlechtere Ausweg aus Sinnlosigkeitsgefühlen ist als der Glaube an einen selbst, die kann ich nicht teilen.

Glauben, auch konservativ röm.-kath. glauben, gehört zu den bisher größten Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, die die Menschheit je hervorgebracht hat.

Deshalb ist es ja auch so schwer, eine Alternative dazu zu finden.

Ich bilde mir auf meine Alternative jedenfalls nichts ein, außer dass sie das zaghafte Gegenüber zu etwas Gigantischem darstellt.

lg Frankie
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Deshalb ist es ja auch so schwer, eine Alternative dazu zu finden.

Ich bilde mir auf meine Alternative jedenfalls nichts ein, außer dass sie das zaghafte Gegenüber zu etwas Gigantischem darstellt.

lg Frankie

S.g. Frankie

Also ich habe meine Alternative sehr leicht gefunden, unsere Existenz hat keinen Sinn. Sie ist für mich nur ein Zufall im Rahmen physikalischer Gesetze.

Falls du mit Gigantischem den Glauben an Gott u.s.w. meinst, ja auch Irrtümer können gigantisch sein, und sich erfolgreich ausbreiten.

Ich wurde gerne mehr über deine zaghafte Alternative wissen ?

L.G. Belair57
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Also ich habe meine Alternative sehr leicht gefunden, unsere Existenz hat keinen Sinn.

Falls du mit Gigantischem den Glauben an Gott u.s.w. meinst, ja auch Irrtümer können gigantisch sein, und sich erfolgreich ausbreiten.

Ich wurde gerne mehr über deine zaghafte Alternative wissen.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens setzt voraus, dass das Leben einen Sinn hat, den man aber nicht kennt. Die Antwort, dass das Leben keinen Sinn hat, ist keine Antwort und keine Alternative zum "gigantischen" christlichen Glauben: "Das Christentum ist mit über 2,1 Milliarden Anhängern vor dem Islam (ca. 1,3 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 800 Millionen) die größte Religion der Erde" (Wikipedia.de).

Denn diese Antwort würgt ja die Frage schon vorher ab: Wenn das Leben keinen Sinn hat, dann erspart man sich die Frage, welchen Sinn es hat.

Meine zaghafte Alternative (die nicht ich erfunden habe, aber die mich überzeugt) ist folgende: das Leben eines Menschen hat genau den Sinn, den er ihm gibt.

Der Sinn deines Lebens ist das, was du daraus machst.

Nicht Gott ist verantwortlich, sondern du. Für dich.

lg Frankie
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Die Frage nach dem Sinn des Lebens setzt voraus, dass das Leben einen Sinn hat, den man aber nicht kennt. Die Antwort, dass das Leben keinen Sinn hat, ist keine Antwort und keine Alternative zum "gigantischen" christlichen Glauben: "Das Christentum ist mit über 2,1 Milliarden Anhängern vor dem Islam (ca. 1,3 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 800 Millionen) die größte Religion der Erde" (Wikipedia.de).

Denn diese Antwort würgt ja die Frage schon vorher ab: Wenn das Leben keinen Sinn hat, dann erspart man sich die Frage, welchen Sinn es hat.

Meine zaghafte Alternative (die nicht ich erfunden habe, aber die mich überzeugt) ist folgende: das Leben eines Menschen hat genau den Sinn, den er ihm gibt.

Der Sinn deines Lebens ist das, was du daraus machst.

Nicht Gott ist verantwortlich, sondern du. Für dich.

lg Frankie

S.g. Frankie.

Also bist du auch meiner Ansicht dass unsere Existenz an sich keinen Sinn hat und dass nur wir selber unserer Existenz einen Sinn geben können ?

Ja, meine Ansicht dass unsere Existenz keinen Sinn hat, würgt die Frage welchen Sinn unsere Exitenz hat komplett ab.
Damit zwinge ich mein Gehirn nicht in eine ewig Sinn suchende Endlosschleife, aus der manche nur mit Hilfe von gedanklichen Konstrukten wie Gott, Religion u.s.w., ausbrechen können.

Das heißt, ohne vorgegebenen Sinn habe ich die "Freiheit" meinem Leben einen Sinn zu geben.

L.G. Belair57
 
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AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Also bist du auch meiner Ansicht dass unsere Existenz an sich keinen Sinn hat und dass nur wir selber unserer Existenz einen Sinn geben können?

Ich bin nur bedingt deiner Meinung. Unsere Existenz hat keinen Sinn, den uns jemand Fremder, Außenstehender, Übergeordneter gibt.

Wir haben die Freiheit, uns einen Sinn zu wählen oder es auch sein zu lassen. Insofern hat nicht das Leben von jedem Menschen einen Sinn. Viele Menschen geben ihrem Leben einfach keinen Sinn.

Aber mein Leben hat einen Sinn. Ich spüre ihn. Einen, den ich mir selbst gebe. Und der ist besser, realer, stärker und erfüllender als jeder Sinn, den mir ein Gott geben könnte.

Mein Sinn ist echt. Es ist kein abstrakter Sinn für alle Menschen. Es ist mein Sinn. Den kann auch niemand nachmachen oder kopieren.

Daher ist nicht das menschliche Leben "an sich" sinnlos. Zumindest meins nicht. Es ist nur deren Leben an sich und überhaupt sinnlos, die sich keinen Sinn geben.

Man kann es auch abstrakter sagen: "der Sinn an sich" für einen Menschen ist der, dass er sich seinen Sinn selbst frei wählen kann. Glaube ich.

lg Frankie
 
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