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Engel - warum?

AW: Engel - warum?

Hallo Bherka - wie löst du das mit den Lebensmitteln?
Ich nehme an, dass du trotz fortgeschrittener Vergeistigung, doch noch Nahrung zu dir nimmst. Gemüse und andere Vegetalien sind bekanntlich sehr gesund. Und wachsen -bekanntlich- auf dem physischen Boden, den du unrein nennst.
Unrein? Durch was? Der Erdboden, auch Humus genannt, ist eine faszinierende Sache, ein Ort den man mit Wachstum aber auch mit Vergehen, mit der erneuten Humifizierung verbindet.

Na ja, deine Engelchen ernähren sich wahrscheinlich nur aus Geist - deswegen sind so substanzlos.

Ich möchte dich wirklich nicht beleidigen. Aber so ein wenig lebensnah, sollten unsere Gedanken doch noch sein. Und wenn wir ein Butterbrot mit Radieschen essen, sollten wir doch manchmal daran denken von wo diese kommen. Auch das Brot - ob Weizen oder Roggen, der Boden hat sie zum Wachstum gebracht, bis sie dann erntereif waren.

Und dann sitze ich in meiner Küche - und freue mich dran - nebst einem starken Kaffee. Du nicht?

ess8.gif

Gruß von Miriam

Hat Bherka denn von seiner eigenen Vergeistigung gesprochen?

Ich habe da ja eher was von "unvergänglichen inneren Werten" gelesen, die Engel seiner Meinung nach repräsentieren.

Kaffee, Radieschen und Butterbrot mögen ja nett und schön sein, aber unvergänglich sind sie nicht.

Sich an Vergänglichem zu erfreuen ist eins, über mögliches Unvergängliches nachzudenken etwas völlig anderes.

Du lebst ja vielleicht ganz zufrieden in der rein materiellen vergänglichen Welt. Darum geht es aber doch in diesem Thread nicht.

Oder irre ich mich da?
 
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AW: Engel - warum?

Hallo Bherka,

da kriege ich Ausschlag: Dieses unendlich Tugendsame, Edle, Erhabene - und Stinklangweilige!
Bloooß nicht den Erdboden berühren, bloooß nicht materielle oder gar fleischliche Gedanken hegen!

Frage: Was an Materiellem gedenkst du denn in das Unvergängliche mitzunehmen?

Oder etwas anders gefragt, falls eine Unvergänglichkeit für dich absolut undenkbar ist: Was wären universelle Werte, die für den Menschen in jeder Zeit und überall Gültigkeit haben könnten?
Was müssen das für seelische Krüppel gewesen sein, die solche Nicht-Wesen erfunden haben, UNS zum Vorbild oder Leitbild...
Da bin ich lieber ich, und Otto und Emilie neben mir sind aus Fleisch und Blut mit all ihren Fehlern.

Ich habe auch keine Probleme mit nicht so Perfekten, allein schon deshalb, weil ich dumm dastünde, wenn ich unter Perfekten weilen müsste...:D

Trotzdem sind Fehler keine Werte und haben Untugenden keine Vorbildfunktion.

Kann nur mit aller Inbrunst hoffen, dass es den Éngel-erfüllten christlichen Himmel (und natürlich die Hölle!) nicht gibt. Sonst würde man nach dem Tode entweder ewige "edle" Langeweile (folglich Wahnsinn) oder ewige Qualen (folglich Wahnsinn) "erleben".

LG, der aus vollem Herzen irdische pispezi :zauberer2

Die große Frage des von Hallelujagesängen erfüllten Himmels - Erfüllung ist ohne Leid nicht möglich?

Sind wir als Menschen wirklich so gepolt, dass wir Leid und Ungerechtigkeit für unser Wohlbefinden BRAUCHEN?
 
AW: Engel - warum?

Hallo joan,
was ich geschrieben habe, ist nur mein Empfinden. Was ich Dir also jetzt antworte, soll folglich keinerlei Allgemeingültigkeit beanspruchen.
Soviel vorweg. :)

Frage: Was an Materiellem gedenkst du denn in das Unvergängliche mitzunehmen?

Ich wünsche mir unter keinen Umständen, als Individuum (als ICH also) ins Unvergängliche einzugehen. Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als eine Unsterblichkeit, die ich nicht selbst beenden kann.
Na ja, und "Materielles" könnte man dahin per se nicht mitnehmen...

Oder etwas anders gefragt, falls eine Unvergänglichkeit für dich absolut undenkbar ist: Was wären universelle Werte, die für den Menschen in jeder Zeit und überall Gültigkeit haben könnten?

Du fragst offenbar nach einer universellen Moral. Eine solche gibt es mMn nicht. Jeder Moralkodex der Menschen ist eigentlich nur ein "Methodensystem", um miteinander einigermaßen auszukommen. Da hier aber auch uralte, z.T. genetisch festgelegte Verhaltensmuster aus der Stammesgeschichte des Menschen einwirken, glauben viele, es gebe totale Moralkonstanten, also unumstößliche (Gott-gegebene) Moralelemente. Ich meine hingegen, dass auch diese "Konstanten" im Laufe sehr langer Geschichtsperioden "weich werden" können.

Ich habe auch keine Probleme mit nicht so Perfekten, allein schon deshalb, weil ich dumm dastünde, wenn ich unter Perfekten weilen müsste...:D

Da stimmen wir überein! :D

Trotzdem sind Fehler keine Werte und haben Untugenden keine Vorbildfunktion.

Vorsicht:
Was sind Fehler?
Wer sagt, was Vorbilder sind?
Außerdem scheint es in der menschlichen Natur zu liegen, dass Freude, Glück, allgemein positives Empfinden nur vor dem Hintergrund möglich sind, dass alles auch viel mieser laufen könnte (dass man also auch einen viel mieseren Partner, üblere Kollegen etc. haben könnte).

Die große Frage des von Hallelujagesängen erfüllten Himmels - Erfüllung ist ohne Leid nicht möglich?

Offenbar nicht, siehe oben.

Sind wir als Menschen wirklich so gepolt, dass wir Leid und Ungerechtigkeit für unser Wohlbefinden BRAUCHEN?

Das Wort BRAUCHEN ist hier natürlich eine Bombe. Ich BRAUCHE kein Leid, aber ich BRAUCHE vielleicht die Möglichkeit (und die Phantasie, mir das vorzustellen!), dass Leid eintreten könnte, um mein gegenwärtiges Glück recht zu empfinden.
Und ich persönlich mache es auch so, dass ich mich sehr bewusst ab und zu an die Zeiten oder Ereignisse erinnere, die mir Leid zugefügt haben, damit ich die große momentane Zufriedenheit (oder das momentane Glück) wirklich genießen kann.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Engel - warum?

Hat Bherka denn von seiner eigenen Vergeistigung gesprochen?

Ich habe da ja eher was von "unvergänglichen inneren Werten" gelesen, die Engel seiner Meinung nach repräsentieren.

Kaffee, Radieschen und Butterbrot mögen ja nett und schön sein, aber unvergänglich sind sie nicht.

Sich an Vergänglichem zu erfreuen ist eins, über mögliches Unvergängliches nachzudenken etwas völlig anderes.

Du lebst ja vielleicht ganz zufrieden in der rein materiellen vergänglichen Welt. Darum geht es aber doch in diesem Thread nicht.

Oder irre ich mich da?

Danke Joan - was würde ich ohne einen Eckermann (Eckerfrau?) machen die meine Texte immer wieder interpretiert :reden: und mir deutlich macht was ich eigentlich gemeint habe...

Miriam
 
AW: Engel - warum?

Bherka,

Du beschreibst "deine" Engel als blond, äußerst dich aber nicht zu ihrem Geschlecht.

Wie wertest du den Wandel des einstmals immer männlichen Engels zu einem vorwiegend weiblichen Engel in den Köpfen von Otto und Emilie Normalbürger?

Welches Geschlecht haben "deine" Engel?

Grüße,
Joan
Hallo.
Die Fantasie der Menschen hat das Bild der Engel verschieden wiedergegeben. Hier geht es aber nicht um diese Art von Engel oder Putten, sondern um lebende Menschen, die zu Engeln wurden. Diese Menschen wurden zu Engeln, weil sie sich bemüht haben, vollkommen rein zu werden und in dieser Zeit dringend von Menschen gebraucht werden, die in Not und Verzweiflung sind. Sie spenden Liebe, Glück und Frieden - die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen. Da spielt das Geschlecht keine Rolle, weil Engel sowohl weiblicher als auch männlicher Natur sind. Liebe Grüße Bherka
 
AW: Engel - warum?

Hier geht es aber nicht um diese Art von Engel oder Putten, sondern um lebende Menschen, die zu Engeln wurden. Diese Menschen wurden zu Engeln, weil sie sich bemüht haben, vollkommen rein zu werden und in dieser Zeit dringend von Menschen gebraucht werden, die in Not und Verzweiflung sind.

Hmmm,das verstehe ich nicht...Würde das bedeuten,daß du Mutter Theresa ( " Engel von Kalkutta"..) schon zu Lebzeiten als Engel bezeichnet hättest?

Lebende Menschen können zu Engeln "mutieren"?

Du schreibst mit großer Gewissheit..woraus resultiert dein Wissen darüber? Es kann sich doch nur um Vermutungen handeln;Vermutungen,die man durchaus anstellen darf ,aber sie auch als solche kennzeichnen sollte,denn Gewissheit können wir Lebenden in dieser Hinsicht nie haben..
 
AW: Engel - warum?

Hmmm,das verstehe ich nicht...Würde das bedeuten,daß du Mutter Theresa ( " Engel von Kalkutta"..) schon zu Lebzeiten als Engel bezeichnet hättest?

Lebende Menschen können zu Engeln "mutieren"?

Du schreibst mit großer Gewissheit..woraus resultiert dein Wissen darüber? Es kann sich doch nur um Vermutungen handeln;Vermutungen,die man durchaus anstellen darf ,aber sie auch als solche kennzeichnen sollte,denn Gewissheit können wir Lebenden in dieser Hinsicht nie haben..

Hallo.
Code:
Würde das bedeuten,daß du Mutter Theresa ( " Engel von Kalkutta"..) schon zu Lebzeiten als Engel bezeichnet hättest?
Natürlich sind auch Engel, die ja immer noch menschliche Wesen sind, noch nicht vollkommen, denn sonst müßte ihre Seele sofort diese Welt verlassen, da eine vollkommen rein gewordene Seele hier nicht mehr länger leben kann. Aber sie haben einen so hohen und reinen Status erlangt - und sie arbeiten weiterhin daran, sich zu vervollkommmnen, daß sie schon als Engel bezeichnet werden können. Wer sonst, sollte so bezeichnet werden können?
Code:
Lebende Menschen können zu Engeln "mutieren"?
Da Engel lebende menschliche Geschöpfe sind, brauchen sie nicht zu mutieren, sie sind es von Natur aus.
Code:
Du schreibst mit großer Gewissheit..woraus resultiert dein Wissen darüber? Es kann sich doch nur um Vermutungen handeln;Vermutungen,die man durchaus anstellen darf ,aber sie auch als solche kennzeichnen sollte,denn [I]Gewissheit[/I] können wir [I]Lebenden[/I] in dieser Hinsicht nie haben..
Bei so einem Thema handelt es sich bei mir nie um Vermutungen. Wenn du möchtest, kannst du die Quelle und den Zugang zu dieser Quelle bekommen. Ich handele nicht mit solchen Informationen. Liebe Grüße Bherka
 
AW: Engel - warum?

Zitat von

........ Da Engel lebende menschliche Geschöpfe sind, brauchen sie nicht zu mutieren, sie sind es von Natur aus. ....

.....Bei so einem Thema handelt es sich bei mir nie um Vermutungen. ......

Welche Schicksalsschläge haben Deine Sinne verwandelt?, mir persönlich nicht vorstellbar, aber es wird seine Gründe haben. Auf Dauer holt die sogenannte Wirklichkeit Dich ein, oder es bemühen sich andere um Dich.

Kultus Maximus
 
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AW: Engel - warum?

Ich wünsche mir unter keinen Umständen, als Individuum (als ICH also) ins Unvergängliche einzugehen. Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als eine Unsterblichkeit, die ich nicht selbst beenden kann.
Na ja, und "Materielles" könnte man dahin per se nicht mitnehmen...

Dieser Aspekt des Denkens von Atheisten - wobei rein theoretisch auch Gottgläubige nicht zwangsläufig ewig "leben" müssten - ist für mich besonders interessant.

Ich kann mir beispielsweise auch nichts Schlimmeres vorstellen, als DIESES Leben ewig leben zu müssen oder aber immer und immer wieder in ein sehr ähnliches hineingeboren zu werden, ohne irgendwie ausbrechen zu können.
Trotzdem sehe ich ein Ende meines Seins nicht wirklich, allein schon deshalb, weil der Mensch im Grunde die Ewigkeit in sich trägt, indem er sich sein eigenes Nichtsein beim besten Willen nicht vorstellen kann.

Ein Nichtmehrsein nimmt dem jetzigen Sein außerdem jeden Wert und jede Bedeutung.

Ganz abgesehen von der Tatsache, dass man das nicht wunschgemäß ändern könnte, sondern sich sowieso mit den Gegebenheiten abfinden wird müssen, gibt es für mich doch noch allerlei Möglichkeiten einer Weiterentwicklung nach diesem irdischen Leben, beispielsweise die Möglichkeit, Zugang zum großen Ganzen zu erhalten, Einblick in das Universum, in die Vergangenheit, in die Abläufe, über die wir heute nur spekulieren, oder ein Sein in einem großen, weiteren Kontext, einem allgemeinen Empfinden und Verstehen, oder auch eine weitere Stufe in einer noch lange nicht abgeschlossenen Entwicklung.

Als grauenhaft würde ich ein Nichtmehrsein nach dem Tod zwar nicht empfinden. Der Gedanke an diese Möglichkeit erschreckt mich nicht.
Ich finde es aber unwahrscheinlich, dass es einmal ein Sein gibt, dass dann aber doch völlig belanglos ist. Dazu erscheint mir das Sein selbst zu unwahrscheinlich und zu kompliziert aufgebaut.
Das Nichts gäbe es auch billiger.

Du fragst offenbar nach einer universellen Moral. Eine solche gibt es mMn nicht. Jeder Moralkodex der Menschen ist eigentlich nur ein "Methodensystem", um miteinander einigermaßen auszukommen. Da hier aber auch uralte, z.T. genetisch festgelegte Verhaltensmuster aus der Stammesgeschichte des Menschen einwirken, glauben viele, es gebe totale Moralkonstanten, also unumstößliche (Gott-gegebene) Moralelemente. Ich meine hingegen, dass auch diese "Konstanten" im Laufe sehr langer Geschichtsperioden "weich werden" können.

Ob gottgegeben oder nicht, das Problem der menschlichen Moral liegt ja darin, dass sie eben NICHT dem genetischen Bio-System Mensch angeboren ist, sondern immer und immer wieder erlernt werden muss.
Gäbe es da keine Konstanten, dann würde sich die Menschheit nirgendwohin entwickeln, sondern nur im Kreis drehen.
Gibt es diese Konstanten, dann liegt das Problem eher in der Umsetzung, wäre also langfristig schon lösbar.
Vorsicht:
Was sind Fehler?
Wer sagt, was Vorbilder sind?

Fehler sind Verhaltensweisen, die dem Eigner und/oder seiner Umwelt schaden, beispielsweise Alkoholkonsum, Unzuverläßigkeit oder Fremdgehen.
Vorbilder braucht man, um die nächste Generation heranzuziehen. Man muss ihnen irgend eine Moralvorstellung zum Fraß vorlegen, ob sie diese nun annehmen oder nicht. Uns fehlt die angeborene instinktive Struktur die uns sagt wie man das Leben lebt. Vielleicht sind wir einfach nur eine genetische Missbildung in der Natur?

Außerdem scheint es in der menschlichen Natur zu liegen, dass Freude, Glück, allgemein positives Empfinden nur vor dem Hintergrund möglich sind, dass alles auch viel mieser laufen könnte (dass man also auch einen viel mieseren Partner, üblere Kollegen etc. haben könnte).

Diesem Lebensbild konnte ich noch nie viel abgewinnen. Glück per Vergleich? Kann ich nicht selber für mich allein empfinden?


Das Wort BRAUCHEN ist hier natürlich eine Bombe. Ich BRAUCHE kein Leid, aber ich BRAUCHE vielleicht die Möglichkeit (und die Phantasie, mir das vorzustellen!), dass Leid eintreten könnte, um mein gegenwärtiges Glück recht zu empfinden.
Und ich persönlich mache es auch so, dass ich mich sehr bewusst ab und zu an die Zeiten oder Ereignisse erinnere, die mir Leid zugefügt haben, damit ich die große momentane Zufriedenheit (oder das momentane Glück) wirklich genießen kann.

LG, pispezi :zauberer2

Wir lernen wohl diese Art der vergleichenden Empfindens von klein auf. "Iss auf, du weißt ja, in Afrika verhungern die Kinder, die wären froh,wenn..." etc. etc....

Die Frage, ob DER Mensch Leid zwingend braucht, stellt sich mir noch immer. Wahrscheinlich ist diesem Zwang zur Leidvorstellung aber auch schon gedient, wenn ANDERE leiden. Leid und Glück gerecht aufgeteilt in Leid für dich und Glück für mich.....*grübel*
 
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