cicero:
Ob ich den Fiechern das Zeug jetzt Literweise Spritzte (und es damit auch dem Kunden zu essen gebe) oder sie dagegen Immun mach( und den Verbraucher damit evtl. auch) kommt doch aufs gleiche raus.
So einfach ist das leider nicht, denn die künstliche Anti-Biotika-Resistenz (das sind nicht die Mittel, die man gegen Unkraut oder Schädlinge spritzt) kann sich durch Viren als Genboten leicht auf Krankheitserreger übertragen.
Die Mittel wirken dann gegen die Krankheiten nicht mehr - aber das ist mE nur ein unliebsamer Nebeneffekt.
Mehr Bedenken habe ich allgemein wegen des Einbaus artfremder Erbinformationen, die wir dann als Nahrung in einem Zusammenhang aufnehmen, der ungewohnt ist.
Die Genprodukte sollen dem Verbraucher von der Industrie gegen seinen ausdrücklichen Willen aufgedrückt werden (siehe Soja), eine Frechheit - einmal abgesehen von eventuellen Schäden/Nutzen.
Der Vertrieb von nicht durch die Saatgutverordnung genehmigtem Saatgut, welches Jahrhundertelang traditionell ausgesäht wurde, ist in der EU illegal!
Dadurch kommt es zu einer Verarmung im Genpool unserer Nahrungspflanzen.
Die Bauern werden von bestimmten Spritzmitteln abhängig, das Saatgut darf oder kann nicht selbst weitervermehrt werden.
Geht den Bauern in den "Entwicklungsländern" das Geld aus, dann haben sie nicht einmal Saatgut für die nächste Aussaat (das haben sie bisher üblicherweise von der Ernte abgezweigt).
Die Unempfindlichkeit gegen Prozack (oder wie die Brühe heißt) macht eine hohe Konzentration möglich, ohne die "Nutzpflanze" zu schädigen.
Alles Andere jedoch und damit auch die Bodenlebewesen, welche die Güte des Ackerbodens garantieren, werden durch diese Überdosierung platt gemacht.
Vielen Bauern sind die Nachteile der Genprodukte bereits bekannt, und sie versuchen, sich gegen die Lobby der Chemie- und der Agrarindustrie zu wehren.
Das ist jedoch nicht einfach, wenn nur das Genprodukt bezuschußt wird und der Handel mit traditionellem Saatgut illegal ist.