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Die Parodien...

Droben stehet die Gazelle
schaut herab auf viele Leut
einer tritt wohl auf der Stelle
er ist ihre größe Freud.

Doch die Freude ist vergänglich
so wie auch die Liebe ist
manchmal sogar sehr verfänglich
wenn der Schöne sie vergisst.

Bald sie krank und einsam wird
kann ihn niemals mehr vergessen
weil er aber vor ihr stirbt
kann sie wieder ruhig essen.​
 
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Die Parodien

Gedicht von Theodor Sapper

ICH BIN GEBUNDEN

Ich bin gebunden
zu allen Stunden
als ein Mann
der nicht kann
Handeln nach dem Wissen sein.
Dass sie dies versüße
die mich zwinget
dass ihr singet
Mein Mund an manchem schweren Tag:
Da ich nicht eher ruhen mag
bis ich ihr nicht ganz nah wär
sodass ich ihr müsse
sagen, was mein Wille begehr!
Allein dies mag die Sorg mir wenden:
Sie kann den Anfang, der Leid war, mit Freuden enden.

:romeo:
 
nach Schiller

Die Teilung des Forums

„Schreibt was ihr wollt!“ rief unser Admin Walter mal
den Menschen zu. Schreibt nur ins Forum rein!
Euch geb ich es von jetzt für alle Zeiten
Doch teilet euch recht brüderlich drin ein.

Da schreibt, wer schreiben kann, hineinzuschreiben,
ob Wissenschaft, ob Politik ob Crime
der Pastor bleibt dabei bei seinen Leisten,
sozial schreibt man auch übers Kinderheim.

Ein Jeder, der da schreibt, will recht behalten.
Man schlägt verbal nach rechts und auch nach links.
Und mancher schreibt nur noch für ihn verständlich.
Es steht im Raum und lächelt wie ´ne Sphinx.

Ganz spät, nachdem sie alle schon geschrieben,
da kam der wort-schatz von der Elbe Auen
und alle Themen, Texte war´n vergeben.
So konnt´ zu schreiben, er sich nicht mehr trauen.

„Weh mir, soll ich denn wirklich ganz alleine
zu Hause sitzen vor ´nem Platt Papier,“
rief zürnend wort-schatz jetzt zum Admin Walter.
„Ich war doch nur mal weg auf ein Glas Bier.“

„Wenn du im Dunst der Kneipen dich verweilet,“
sprach Walter nun, „so hadre nicht mit mir.
Doch frag ich mich schon eine ganze Weile,
was machen wir ab heute denn mit dir.?“

„Was tun?“ spricht er, „die Themen sind vergeben“
und alle kennen sich zum Schreibenszwecke.
Ach komm und schreib sooft du immer willst.
Es gibt für dich da eine Blödelecke.“​
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Wort-schatz...

Wenn ich zur Zeit im Forum manches lesen muss,
Dann komme ich ganz schnell auch zu dem Schluß,
Dass nur noch in der Blödelecke, und sehr exklusiv,
Man schreibt was klug und lesenswert ist, intensiv...

Und so find ich des Walters Forenteilung gut,
Doch auch hier ist manchmal gefehlt der Mut
Sich überall, nur weil es reimt, zu Wort zu melden
Manchmal sogar sich darstellend als wahren Helden...

Doch lassen wir das sein, man kann es überlesen
Und nicht riskieren, dass es einem übel wird beim lesen
Am Ende hier soll mein Geständnis stehn:
Auch meine Verse möcht ich manchmal übersehn...

Erlaube mir, mich nochmals - fragend - zu verraten:
Welch Vers von Schiller dies ist, konnt' ich nicht erraten...

:dontknow:
 
Miriam schrieb:
Erlaube mir, mich nochmals - fragend - zu verraten:
Welch Vers von Schiller dies ist, konnt' ich nicht erraten...

:dontknow:
Ich sehe das als eine Art Beschwerde,
es ist von Schiller:​

Die Teilung der Erde

1) „Nehmt hin die Welt!“ rief Zeus von seinen Höhen
den Menschen zu. „Nehmt, sie soll Euer sein!
Euch schenk ich sie zum Erb und ewgen Lehen,
doch ´teilt Euch brüderlich drin ein.“

..........
..........
..........

4) Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen,
naht der Poet, er kam aus weiter Fern
ach, da war überall nichts mehr zu sehn
und alles hatte seinen Herrn.

..........
..........
..........

8) „Was tun?“ spricht Zeus. „Die Welt ist weggegeben,
der Herbst, die Jagd, das Land ist nicht mehr mein,
willst du in meinem Himmel mit mir leben –
so oft du kommst er soll dir offen sein.“
 
Die Parodie nach Kellers "Die Schatzgräber"

Die Forumsschreiber

Ein Schreiber, der am Tode lag
rief alle anderen und sprach:
„In unserem Forum liegt ein Schatz.
Schreibt nur recht viel!“ „An welchem Platz?“
Schrie alles laut den Schreiber an.
„Schreibt nur!“ – O weh, dann starb der Mann.

Kaum war der Schreiber weggeschafft,
da schrieb man los aus Leibeskraft.
Mit Worten, Kreativität, Ideen
konnt´ man im Forum alle sehn.
Da blieb kein Thema unberührt,
kein Thread, das zur Erört´rung führt.
Man merkt, dass man mit aller Kraft
gemeinsam nur das beste schafft.
Doch fand den Schatz man nicht im Forum,
so schlug man wieder gleich nur so rum
und jeder gegen jeden schrieb
mit Faustschlag und auch Seitenhieb.

Doch dann kam wirklich die Erkenntnis
und auch das bessere Verständnis
gemeinsam nur kann es was bringen,
kann Geist und der Humor gewinnen.
Nun schreiben sie tagein, tagaus
vom Schatze immer mehr heraus.​
 
fast Eduard Mörike:

Winter lässt die Straßenbahn
langsam fahren in den Schienen
und es lenkt mit ernsten Mienen
der Chauffeur so gut er kann.

Und von Eise glatt
sind auch alle Straßen
Horch von fern komm' Streufahrzeuge satt!
Winter, ja du bist’s!
Kälte gleichermaßen.

:schnl:
 
AW: Die Parodien...

Vorläufiger Abgesang


Fest gemauert in das Forum
Steht mancher uns gut bekannt,
Heute muss das Verslein werden
Ach, Ideen sind weggerannt…

Aus der Feder heiß
Rinnt so mancher Schweiß
Doch sie solln mich alle loben,
Segen hohl mir selbst von oben...

So lasst uns doch mit Fleiß betrachten
Was manch ein andrer längst schon schrieb,
Was draus entspringt ist zu verachten
Doch dahin lenkte mich mein Trieb.

Nimmt das Wort aus andrem Munde
Umgedreht passt's immer rein,
Dreht damit ne eigne Runde
Das Plagiat kümmert kein Schwein -

Kocht der Worte Brei
Sinn ist einerlei
Dass die zähe Wörterspeise
Nicht so fließt, ach das ist Sch…e

Was aus des Darmes tiefer Grube
Mein Kopf dann fleißig weiterbraut,
Hoch in des Forums beste Stube
Dann jedermann sicher erbaut…

sag ich als Künstlerin ganz laut…

 
AW: Die Parodien...

Frei nach Goethe

Sah ein Bursch ein dickes Weib
Weiblein in der Wüste
war so häßlich anzuschaun
besonders das im Morgengrauen
Sahs mit großem Schauder.

Sand, Sand
nichts wie Sand.

Bürschlein sprach: Ich mag dich nicht
Weiblein in der Wüste
hast doch viel zu viel Gewicht
dass mirs fast das Herze bricht
Und ich wills nicht leiden.

Sand, Sand
nichts wie Sand.

Und der wilde Bursch verließ
das Weiblein in der Wüste
und es nützte ihr halt nichts
so viel es auch darüber greinte.
Musst es eben leiden.

Sand, Sand
nichts wie Sand.

:bwaah:
 
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AW: Die Parodien...

Frei nach Goethe


Das dicke Weib

Das Wasser rauscht
das Wasser schwoll
ein Mädchen sagte loll
kühl bis ans Herz hinan
und wie sie sitzt und wie sie lauscht
aus dem bewegten Wasser rauscht
ein dickes Weib hervor.

Sie sang für sie, sie sprach zu ihr
Was lockst du meine Brut
mit Menschenwitz und Menschenlist
hinauf in Todesglut?

Ach wüßtest du, wies Fischlein ist
so wohlig auf den Grund
du stiegst hinunter wie du bist
und würdest erst gesund.

Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll
netzt ihr den nackten Fuß
ihr Herz wuchs ihr so sehnsuchtsvoll
wie bei dem Liebsten Gruß.

Sie sprach zu ihr, sie sang zu ihr
es war das dicke Weib
halb zog sie sie, halb sank sie hin
Und ward nicht mehr gesehn.​
 
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