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Die Neuen Väter

Es wäre unsagbar hilfreich, wenn Frauen Gespräche unter Männern und Männer die Gespräche unter Frauen als kleine Maus in der Ecke mithören könnten.

Wenn man dann das Gehörte nicht ver- und beurteilen würde, sondern den Versuch unternimmt, es in seiner einfachsten Form zu verstehen, dann wären die, nach meiner Ansicht, banalen Differenzen bald ad acta gelegt.

Auf der Basis dieses Grundverständnisses würden dann auch direkte Gespräche zwischen Mann und Frau endlich einen Sinn machen.
 
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louiz30 schrieb:
Auf der Basis dieses Grundverständnisses würden dann auch direkte Gespräche zwischen Mann und Frau endlich einen Sinn machen.
Umkehrschluss:Gespräche zwischen Mann und Frau sind per se sinnleer?
 
louiz30 schrieb:
Es wäre unsagbar hilfreich, wenn Frauen Gespräche unter Männern und Männer die Gespräche unter Frauen als kleine Maus in der Ecke mithören könnten.

Wenn man dann das Gehörte nicht ver- und beurteilen würde, sondern den Versuch unternimmt, es in seiner einfachsten Form zu verstehen, dann wären die, nach meiner Ansicht, banalen Differenzen bald ad acta gelegt.
Das glaube ich auch. Allerdings kommt's natürlich auf das Thema an. Wenn Männer auf dem "Angebertrip" sind, fände ich das absolut unerträglich und wenig hilfreich...
Fairerweise muss man wohl sagen, dass es gute, ehrliche Gespräche sowohl zwischen Männern bzw. Frauen als auch zwischen Mann und Frau geben kann. Aber interessant wär so ein Mauserllauschangriff schon... ;)

LG
Jane
 
@ sibel

Nein, der Umkehrschluß ist nicht richtig, da meine Intention eine andere war. Ich meine, daß Männer (und ich denke auch Frauen) einige Dinge nur gut und verständlich unter ihresgleichen erzählen können und auch "ihr Leid" nur in diesem Rahmen klar zu erkennen geben. Dies hat nun viele Gründe warum das so ist. Es erscheint mir aber oft so, daß man von vielen Freunden sehr vieles hört, das sich in seiner Essenz durchaus gleicht, somit ein generelles Problem andeutet und durch die Gemeinsamkeit geprägt ist, daß die Betroffenen dies ihren Partnern in dieser offenen und ehrlichen Art nie gesagt hatten.

So gesehen gibt es natürlich, sehr häufig sogar, sinnvolle Gespräche zwischen Mann und Frau, doch immer im Kontext "Mann-Frau" und versehen mit all den Hemmungen die man/frau da so hat. Wie offen wird ein Mann über den Wunsch nach "alternativen" sexuellen Praktiken mit seiner Frau reden und wie offen tut er dies unter Männern?

@ JaneS

Ich meine auch der "Angebertrip" wäre interessant, genau so wie die entsprechende weibliche Form dieses "Trips". Warum? Nun, weil sich hierdurch eventuell Dinge äußern, die einem sonst verborgen bleiben. Warum ist mein Mann oder meine Frau in dieser Situation ganz anders als sonst? Auch die "vermeintlich" schlechten Dinge sagen uns oft mehr als das zivilisierte Gespräch bei dem jeder schon einmal annimmt was der andere nicht hören will.

Das wahre Gesicht ist doch in der Regel dann zu erkennen, wenn man etwas von außen und mit Distanz betrachten kann ohne durch die eigene Anwesenheit den Partner zu beeinflussen (... das kann ich meiner Frau nie sagen!)
 
Liegt das Problem nicht viel eher darin das wir nicht das gesagte so nehmen
wie es gesagt wurde, sondern versuchen etwas anderes dahinter zu sehen,
etwas hinein zu interpretieren?
Damit wird es dann natürlich kompliziert.

Und was meine Wünsche und Bedürfnisse angehen, auch in sexueller hinsicht,
die muß ich mit meinem Partner besprechen können und nicht mit
irgendwelchen Freunden. Wie soll mein Partner wissen was ich möchte wenn
ich es ihm nicht sage.
Wenn ich mit meinem Partner - oder er mit mir - nicht darüber reden kann,
fehlt das Vertrauen zu einander und somit ist die Beziehung das Wort nicht
wert.

LG
Phoenix
 
Phoenix schrieb:
Liegt das Problem nicht viel eher darin das wir nicht das gesagte so nehmen
wie es gesagt wurde, sondern versuchen etwas anderes dahinter zu sehen,
etwas hinein zu interpretieren?
Damit wird es dann natürlich kompliziert.
Wie kompliziert und auch verletzend es werden kann ,konnten mein Gesprächspartner und ich gestern erfahren...
 
louiz30 schrieb:
Ich meine auch der "Angebertrip" wäre interessant, genau so wie die entsprechende weibliche Form dieses "Trips". Warum? Nun, weil sich hierdurch eventuell Dinge äußern, die einem sonst verborgen bleiben. Warum ist mein Mann oder meine Frau in dieser Situation ganz anders als sonst? Auch die "vermeintlich" schlechten Dinge sagen uns oft mehr als das zivilisierte Gespräch bei dem jeder schon einmal annimmt was der andere nicht hören will.

Das wahre Gesicht ist doch in der Regel dann zu erkennen, wenn man etwas von außen und mit Distanz betrachten kann ohne durch die eigene Anwesenheit den Partner zu beeinflussen (... das kann ich meiner Frau nie sagen!)
@ Louiz

Da ist schon was dran, natürlich!

Im Gespräch mit Freunden fällt der "Einfluss" des Partners weg (z.B. nicht verletzen wollen, nicht "schockieren" wollen,...), allerdings kommt der "Einfluss" der Freunde dazu (vielleicht: sich keine Blöße geben wollen, gut dastehen wollen,...). Natürlich gibt es aber auch unterschiedliche Grade an Offenheit, sowohl dem Partner als auch den Freunden gegenüber.

Phoenix schrieb:
Wenn ich mit meinem Partner - oder er mit mir - nicht darüber reden kann,
fehlt das Vertrauen zu einander und somit ist die Beziehung das Wort nicht
wert.
@ Phoenix

Natürlich ist es wichtig, über Wünsche zu sprechen (in jeder Hinsicht). Tut ein Paar das nicht, ist es meiner Meinung nach nicht immer nur mangelndes Vertrauen. Mag sein, dass sie sich scheuen, manche Dinge anzusprechen, entweder aus (falsch verstandener?) Rücksichtnahme oder weil sie vielleicht nicht so recht wissen, wie. Vielleicht haben sie nie gelernt, Wünsche auszusprechen, oder sie überhaupt einmal wahrzunehmen ("Was will ich eigentlich wirklich? Was fehlt mir?"). Eine "Beziehung" haben sie trotzdem. Es gibt eben nicht nur perfekte Beziehungen (gibt's die eigentlich???), sondern auch schwierige, anstrengende, lehrreiche, angespannte, ... :reden:
Und leider oder Gott sei Dank, je nachdem, ändern sich Beziehungen ja auch. Ich denke in jeder lebendigen Beziehung gibt es Phasen, wo's besser geht, oder halt mal schwierig wird.

sibel schrieb:
Wie kompliziert und auch verletzend es werden kann, konnten mein Gesprächspartner und ich gestern erfahren...
@ sibel

Tja, da rutscht man schneller rein, als man glaubt. Wünsche dir, dass ihr wieder gut aus dem Schlamassel rauskommt!

Liebe Grüße an alle
Jane
 
Was würden wir denn lernen, wenn wir wirklich einen Mauserl-Lausch-Angriff starten könnten ?
Könnten wir dadurch wirklich 'das andere Geschlecht' besser oder vielleicht überhaupt einmal verstehen ?
Ich glaube nicht !

Denn ist es nicht interessant, dass wir es in unserer offenen und modernen Welt nicht schaffen, mit unserer[m] Partner[in] offen umzugehen und sie/ihn zu verstehen?
Oder ist das vielleicht sogar von der Natur so gewollt ?

Wie sonst läßt es sich erklären, dass in der Kindheits-Entwicklung bereits ein grundlegender Unterschied nachweisbar ist:
Mädchen und Buben durchlaufen die gleichen Phasen, aber Mädchen sind eindeutig beziehungsorientiert während Buben aktionsorientiert sind.
Mit dieser Orientierung, die sich u.a. auch in einer anderen Sprache ausdrückt, ist es für mich klar, wie es zu den ganzen Mißverständnissen kommen kann, die u.a. in der Diskussion zu diesem Thema immer wieder auftauchen.
 
Hallo JaneS.

Ich sage ja nicht das es immer unbedingt einfach ist bestimmte Themen
anzusprechen und wenn ich es tue heißt es auch noch lange nicht das ich
auch meine Wünsche erfüllt bekomme.
Ich bin aber der Meinung das es sich bemerkbar macht wenn nicht alles
angesprochen wird. Es macht sich Unzufriedenheit breit, es kommt zu
Spannungen. Damit ist doch vorprogrammiert das sich einer der Partner sich
was ihm/ihr fehlt irgendwann woanders holt, oder die Beziehung zerbricht
weil man sich unverstanden und unglücklich fühlt.

Für mich ist mein Partner der Mensch dem ich vorbehaltlos vertraue dem ich
meine Seele darlegen kann ohne schief angeschaut zu werden.
Und wenn ich meinem Partner so offen begegne, kommt diese Offenheit auch
zurück.
Alles andere ist für mich keine Beziehung sondern eine Zweckgemeinschaft
aus welchem Grund auch immer sie dann besteht.

LG
Phoenix
 
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Britt schrieb:
Hmmm, nun weiß ich nicht mehr so recht worüber hier gerade diskutiert wird, Aber eigentlich ging es ja hier wohl um „neue Väter“... Ein vielschichtiges Thema wie es sich heraus gestellt hat, sozusagen „ein sehr weites Feld“ *g So weit, dass ich hier noch keine Erklärung lesen konnte, warum das eigentlich so ein wichtiges Thema ist. Die meisten von denen, die als sogenannte „neue Väter“ bezeichnet werden, würden nicht so Recht verstehen, warum es überhaupt „Thema“ ist.
Britt, dieser Stelle Deines Beitrages, die anderen fordern keine konträre Ansicht heraus, möchte ich mir gern erlauben, widersprechen zu dürfen:
Die "Neuen Väter" - der Begriff stammt nicht von mir sondern von der emprischen Sozialforschung - sind (noch!) eine krasse Minderheit. Vielleicht ist Dir entgangen, dass es nicht solche sind, die auch das Baby mal trocken legen oder Essenkochem die gab's schon immer, wenngleich nicht sehr zahlreich, sondern jene, die bewusst und gewollt akzeptieren, dass die Ehefrau oder Partnerin Karriere usw. macht, und er leistet darauf Verzicht zu Gunsten der Familie. Ihnen wird an jedem Kinderspielplatz ihre Sonderrolle vor Augen geführt: Sie hocken dort umgeben von Müttern; aber erstaunlicherweise (oder auch nicht) werden sie von diesen Frauen bewundert und hoch geachtet.
Vielleicht hilft Dir diese Erklärung zum besseren Verständnis, worum es in diesem Thread geht - oder wenigstens gehen sollte.
Gruß Ziesemann
 
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