Und was folgt dann als nächstes?
"S-400 holt alles runter"Ein "Höllensystem" ändert die Lage in Syrien
Nach dem Abschuss eines russischen Jets will der Kreml das S-400-Luftabwehrsystem in Syrien stationieren. Putin könnte damit eine Flugverbotszone in der Region erzwingen, sagt Militärexperte Ulrich Kühn im Interview mit n-tv.de. Er fordert Gespräche zwischen dem Westen und Russland.
n-tv.de: Um was für eine Waffe handelt es sich beim S-400 Luftabwehrsystem?
Ulrich Kühn: Ich würde es als wahres Höllensystem bezeichnen. Es ist eines der am weitesten fortgeschrittenen Luftabwehrsysteme weltweit. Es hat eine Reichweite von 400 Kilometern, kann in bis zu 27 Kilometer Höhe alles treffen und 300 Ziele gleichzeitig anpeilen. Egal ob Kampfflugzeuge, Jagdbomber, Tarnkappenbomber, unbemannte Flugobjekte, hochfliegende Maschinen wie Awacs-Aufklärungsflugzeuge - es holt alles runter.
Bereits frühere Ankündigungen, das wesentlich weniger potente S-300-Luftabwehrsystem nach Syrien zu liefern, hatte unter Nato-Strategen Entsetzen ausgelöst.
Ja, selbst die modernsten Systeme der Nato sind davor nicht sicher. Man stationiert es an einem gewissen Punkt - in diesem Fall wäre es die Luftwaffenbasis Latakia, wo die Russen sitzen - und im Umkreis entsteht eine Art virtuelle Blase. Sie würde neben Syrien die Türkei umfassen, Teile des Irak, aber auch Länder wie Israel und Jordanien. Auch die gesamte Küste vor Syrien, wo unter anderem der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle stationiert ist, wäre betroffen.