AW: Die Atomlüge
Hallo Hartmut!
Zu Asse: "Nach Presseberichten über radioaktiv kontaminierte Salzlauge 2008 wurde dem Betreiber vorgeworfen, die Aufsichtsbehörden unzureichend informiert zu haben. Dies wurde nachher amtlich bestätigt. Um die Anlage atomrechtlich angemessen schließen zu können, wird sie nicht mehr nach Bergrecht, sondern seit dem 1. Januar 2009 als ein Endlager nach Atomrecht betrieben. Deshalb ist seit 1. Januar 2009 das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber für den Betrieb und die Stilllegung der Anlage verantwortlich.[1] Durch den Wechsel des Betreibers fiel die politische Zuständigkeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Bundesministerium für Umwelt." (Wikipedia)
Asse zeigt das Desaster: Probleme jeder Menge und ungeeignet als Zwischenlager, Endlager sind keine in Sicht!
Zu den Fässern in Sibirien: Kein "Atommüll" physikalisch betrachtet, das hat auch Oda Becker so formuliert, aber dennoch höchst gefährlich, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Eine Sache der Russen, die sollen uns die Brennstäbe liefern?
Erinnert mich auch an den Uranabbau für D in Australien und anderen Ländern (etwa in China und Russland, glaube ich), weil er in D verboten ist. Aus bestimmten Gründen, weil bspw. auch in Australien signifikant erhöhte Krebsschäden bei den Ureinwohnern in der Nähe solcher Bergwerke (bei allen!) festgestellt wurden.
Zur Krebsgefahr:
Du schreibst: „Im Umkreis von 5 km um die KKW wurde eine geringfügig erhöhte, aber statistisch signifikante Leukämierate bei Kleinkindern (< 5 Jahre) festgestellt.“
Zu ergänzen wäre: Die Leukämierate nimmt statistisch zu, je näher der Lebensraum zum KKW liegt. Erhebungen gibt es sehr wohl von ganz D, mit diesen Daten wurden eben die Ergebnisse verglichen. Ich hatte es schon erwähnt: Auf die Frage, wo es konkret noch diese (angebliche) Leukämie-Häufigkeit in D gebe, stand der befragte Experte auf und ging…
Beweisen kann man tatsächlich nicht alles, zumindest aber wurde schon öfters bewiesen, wie viel vor der Öffentlichkeit verheimlicht wurde und wird. Oder verharmlost wird. Den letzten Beweis kann nur eine Katastrophe liefern, auf die wir aber nicht warten sollten.
Die Gefährlichkeit der Röntgenstrahlen ist auch nicht ganz bewiesen oder widerlegt, aber einerseits gibt es darüber naturgemäß viel mehr weltweite und jahrzehntelange Erfahrungsberichte, andererseits geht man ein gewisses Letztrisiko ein, weil andere gesundheitliche Gefahren (Folgen) wesentlich größer wären. Außerdem forscht man auch hier erfolgreich an Alternativen (z.B. Magnetresonanz).
An Zeili schreibst du:
„Unsympathisch finde ich diejenigen Österreicher, die versuchen, sich in die souveräne Energiepolitik der Nachbarländer einzumischen.“
Souveränität stimmt nur teilweise, wie etwa beim Endlager oder bei der KKW-Umgebungsgefahr. Andererseits: Wie fair ist der Uranabbau für deutsche Kraftwerke in anderen Ländern, weil er in D selber verboten ist?
Energiepolitik geht uns alle an, aus naheliegenden Gründen:
Bei einem Atomunfall (egal ob durch menschliches Versagen, durch Terror oder wegen technisch unvorhergesehener „Überraschungen“) könnten wir alle betroffen sein.
Außerdem noch ein ganz pragmatischer Grund: Die Atomlobby behindert ganz massiv und "notgedrungen" die Alternativforschung bzw. deren Nutzung in der Energiepolitik, weil KKW sich nur dann lohnen, wenn sie voll ausgelastet sind.
Und je mehr Energie nötig ist, umso mehr KKW werden gebraucht, wenn die vorhandenen Alternativen nicht ausreichen…
Gruß
Hannes Andreas