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Deutschland wird depressiv

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AW: Deutschland wird depressiv

Möglicherweise denkt/dachte z.B.
Meister Plotin darüber ganz anders. :lachen::lachen::lachen:

ODER - wer war das? :dontknow:

Das ist mir in diesem Zusammenhang völlig gleich-gültig, wer wann was wo und warum gedacht hatte ...:lachen::lachen::lachen:

Und Meister PLOTIN starb im Jahr 270 nach Chr. - und dachte als Kind seiner Zeit das, was er zu denken vermochte ...:schnl:
 
AW: Deutschland wird depressiv

Depressive sind nicht "schlecht drauf" und sie reden sich auch nicht in die Scheiße durch falsches Denken, sondern werden in einen Sog gerissen, dem sie kaum, selbst mit großen Anstrengungen, entkommen können. Diese Unterscheidung nicht zu treffen ist Ignoranz und der Grund dafür, warum man immer wieder nach einem Suizid hört: "Wir haben nichts davon gewusst".

passend dazu 'Adrian Borland'

die 1980er Platte (und davor) ist unauffällig
die 1981er Platte ist manisch/depro
die 1982er Platte ist depro
die 1984er Platte ist manisch
die 1985er Platte ist depro
...
1999
Er war mitten in den Aufnahmen für sein neues Album Harmony & Destruction, als er sich an einem frühen Montagmorgen in London, Wimbledon Tube Station, vor einen Zug stürzte.

harmony & destruction
 
AW: Deutschland wird depressiv

ein wichtiges thema, viel zu selten beleuchtet...

dem vorurteil, dass depression oder ähnliche krankheiten modekrankheiten sind will ich vehement etwas entgegensetzen.

in gerade so jobstressigen zeiten werden sich arbeitnehmer hüten ne krankmeldung vonnem psychiater abzugeben. ich kenne betroffene, die lieber zum hausarzt gehen und sich ne zehntages-krankmeldung für nen schnupfen holen, als dass sie eine vom psychiater abgeben, weil sie angst haben, dass ihre arbeitgeber aus schiss vor dauerausfällen kurzschlussartig reagieren könnten. ein großer teil der gesellschaft denkt bei depressiven menschen ohnehin, dass die sich nur reinsteigern, weil einfach keine aufklärung stattfindet.

es gab daher auch schon immer ne hohe dunkelziffer bei psychischen krankheiten, weil es auch einfach nicht leicht ist sich zu outen. die furcht durch arbeitgeber und gesellschaft stigmatisiert zu werden ist zu groß.

ich denke einen so hohen anstieg bedingt v.a. der steigende einfluss von nicht mehr zu verarbeitenden außenreizen. wir leben in einer hochtechnisierten überinformationsgesellschaft und sind dauerhaftem stress und reizüberflutung ausgesetzt, in so extremen maß, dass wir das alles gar nicht mehr wirklich filtern, geschweige denn emotional verarbeiten können.

nehmen wir nur mal das beispiel mit dem attentat in norwegen. vernünftig betrachtet müsste uns ein derartig krasses ereignis emotional ne ganze weile beschäftigen, aber wir haben uns das switchen zwischen informationen so stark antrainiert, dass uns das nur ein paar tage kratzt, bis die nächsten news über weiteren wahnsinn auf uns einprasseln, die ein gesunder menschenverstand nicht nachvollziehen kann. diese news werden dann erneut auf diese switchart verarbeitet usw. usf. bis unser emotionalkörper komplett abgeklärt und kalt ist und unser geist verroht. das ist meiner meinung nach keine endzeitvision, sondern jetzt schon gegeben.
wie soll man bei so massig und so extremen input es auch anders handhaben, ohne selbst durchzudrehen? das ginge nur, indem man sich komplett abschottet von allem was einen umgibt und nur noch dem schöngeist fröhnt.

es fängt halt auch schon alles im kindergartenalter an. fünfjährige kids hocken heut schon stundenlang vor konsolen, im internet oder kleben an ihren handy fest. es gibt heut sogar schon kindernachrichten im kinderfernsehen. viele schüler nehmen schon im teeniealter antidepressiva.
sicherlich geben ihre eltern ihnen oder schmeißen die sich nicht selbst alle zum spaß so hohe dosen täglicher chemie rein, dafür gäbs ja auch andere, wirkungsvollere mittelchen.

nicht nur depressionen steigen statistisch massiv, sondern auch ads und burnout (welches auch gern mal als modekrankheit abgetan wird).
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Deutschland wird depressiv

....
1. es gab daher auch schon immer ne hohe dunkelziffer bei psychischen krankheiten, weil es auch einfach nicht leicht ist sich zu outen. die furcht durch arbeitgeber und gesellschaft stigmatisiert zu werden ist zu groß.

2. ich denke einen so hohen anstieg bedingt v.a. der steigende einfluss von nicht mehr zu verarbeitenden außenreizen. wir leben in einer hochtechnisierten überinformationsgesellschaft und sind dauerhaftem stress und reizüberflutung ausgesetzt, in so extremen maß, dass wir das alles gar nicht mehr wirklich filtern, geschweige denn emotional verarbeiten können.
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3. es fängt halt auch schon alles im kindergartenalter an. fünfjährige kids hocken heut schon stundenlang vor konsolen, im internet oder kleben an ihren handy fest. es gibt heut sogar schon kindernachrichten im kinderfernsehen. viele schüler nehmen schon im teeniealter antidepressiva.
sicherlich geben ihre eltern ihnen oder schmeißen die sich nicht selbst alle zum spaß so hohe dosen täglicher chemie rein, dafür gäbs ja auch andere, wirkungsvollere mittelchen.

4. nicht nur depressionen steigen statistisch massiv, sondern auch ads und burnout (welches auch gern mal als modekrankheit abgetan wird).

Zu 1.:
Ja!

Zu 2.:
Ja, dem Einzelnen wird in der Tat so Einiges zugemutet....
Aus der Zivilisation ist schon längst eine Zuviel-isation geworden - und die "Überinformationsgesellschaft" ist noch lange keine Wissens-Gesellschaft ...

Zu 3.:
Jede Gesellschaft hat die Kinder und Jugendlichen, die sie verdient ....

Zu 4.:
jede Gesellschaft hat die Moden und "Mode"-Krankheiten, die sie verdient ...
 
AW: Deutschland wird depressiv

Zu 1.:
Ja, dem Einzelnen wird in der Tat so Einiges zugemutet....
Aus der Zivilisation ist schon längst eine Zuviel-isation geworden - und die "Überinformationsgesellschaft" ist noch lange keine Wissens-Gesellschaft ...

zuviel information schafft eher das gegenteil als ne wissensgesellschaft, weil alles nur noch oberflächlich erfasst wird, wenn überhaupt erfasst.

Jede Gesellschaft hat die Kinder und Jugendlichen, die sie verdient ....

jede Gesellschaft hat die Moden und "Mode"-Krankheiten, die sie verdient ...

jede gesellschafft schafft sich die krankheiten und jugendlichen, die sie verdient

so lang die signatur weiter zündet, entfern ich sie übrigens nicht... :)
 
AW: Deutschland wird depressiv

1. zuviel information schafft eher das gegenteil als ne wissensgesellschaft, weil alles nur noch oberflächlich erfasst wird, wenn überhaupt erfasst.



2. jede gesellschafft schafft sich die krankheiten und jugendlichen, die sie verdient

3. so lang die signatur weiter zündet, entfern ich sie übrigens nicht... :)

Zu 1.:
Ja, von den Unterschieden zwischen einer Wissens- und einer Bedeutungs-Gesellschaft noch gar nicht zu reden ...

Zu 2.:
Genau !
Und manche Gesellschafft schafft sich früher oder später selbst ...:lachen:
(Ab oder nicht ab :dontknow:, das ist hier die Frage, :ironie: soll ich von HAMLET ausrichten...:clown3:).

Zu 3.:
Jeder hat die Signatur, die er hat ....;)
 
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AW: Deutschland wird depressiv

Seelische Erkrankungen nehmen zu.

"Ausbrennen" in stressigen Jobs, private Sorgen: Psychische Störungen wie Depressionen sind zu einer Volkskrankheit geworden.
In Deutschland haben sich die Fälle von psychischen Störungen innerhalb von 20 Jahren mehr als verdoppelt. Mussten 1990 statistisch 3,7 von 1000 Versicherten wegen seelischer Störungen stationär behandelt werden, waren es im Jahr 2000 bereits 5,5 und im vergangenen Jahr 8,5 von 1000.
Mit Sorge beobachten Fachleute in diesem Zusammenhang einen generell wachsenden Druck im Berufsleben. Angst vor Jobverlust und instabile finanzielle Situationen seien enorme Belastungen, sagt der Obmann der Linke-Fraktion im Bundestagsgesundheitsausschuß., Harald Weinberg.
Schon bei Studenten zeigen sich Probleme, wie eine Analyse der Techniker Krankenkasse ergab. In einem Hörsaal mit 400 Plätzen nähmen durchschnittlich 16 Hochschüler regelmäßig Antidepressiva, 44 Prozent mehr als im Jahr 2006.

(Quelle: dpa vom 26./27. Juli 2011)

Na und? Du kannst es nicht ändern?
 
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