AW: deutsch-türkisch als neuer Dialekt?
Hallo Raphael
Deinem Beitrag erlaube ich mir noch nachzutragen, dass die von Dir erwähnten Sprachen nicht verwandt sind. Dieser Eindruck könnte entstehen und die Verwandtschaft wurde tats. gesucht, konnte jedoch nie belegt werden. Möglicherweise wurde Ungarisch in seiner Entwicklung von Türkisch beeinflusst, aber auch das ist nur spekulativ.
Wenn man von den Vorteilen der agglutinierenden Sprachen redet, müsste man gleichzeitig auch die Schwierigkeiten der Verwendung des Casus (sechs Fälle im Türkischen) etc. für einen Fremdsprachigen erwähnen (vgl. Beitrag 22 von Thorsten).
Mehrsprachige Menschen verfügen über mehrere Systeme der Sprachkompetenz, die verschieden ausgeprägt sind. Einsprachige (oder besser in unserem Fall Menschen des Gastlandes) haben eine Norm der soziolinguistischen Kompetenz, die man als ganz selbstverständlich ansieht, weil sie anerzogen wird. Mehrsprachige müssen die Norm der jeweiligen Fremdsprache erst ausloten, was gar nicht so einfach ist, weil sie eben wie schon gesagt, als selbstverständlich gilt und daher in dieser Beziehung nur wenig Hilfe seitens der 'Einsprachler' zu erwarten ist. Nur, wer sich dessen bewusst wird, kann eine interkulturelle Sprachkompetenz aufbauen.
Da liegt die wirkliche Schwierigkeit für z.B. die türkischen Kinder, weil sie anders als z.B. die familiär zweisprachig Aufwachsenden, sprachlich meist isoliert werden, Schule vs. Familie/Umfeld.
Dazu kommt, dass die Schule primär sprachlogische Kompetenz als Basiskompetenz voraussetzt, was aber für den Fremdsprachigen äusserst schwierig ist, wenn das Verstehen, die produktive Sprachleistung, grammatikalische Formen und Strukturen etc. nur mangelhaft vorhanden sind.
Die erste und (manchmal nur wünschenswert) beste Sprachkompetenz wird in der Familie vermittelt - das sollte man nicht vergessen.
Hallo Raphael
Deinem Beitrag erlaube ich mir noch nachzutragen, dass die von Dir erwähnten Sprachen nicht verwandt sind. Dieser Eindruck könnte entstehen und die Verwandtschaft wurde tats. gesucht, konnte jedoch nie belegt werden. Möglicherweise wurde Ungarisch in seiner Entwicklung von Türkisch beeinflusst, aber auch das ist nur spekulativ.
Wenn man von den Vorteilen der agglutinierenden Sprachen redet, müsste man gleichzeitig auch die Schwierigkeiten der Verwendung des Casus (sechs Fälle im Türkischen) etc. für einen Fremdsprachigen erwähnen (vgl. Beitrag 22 von Thorsten).
Mehrsprachige Menschen verfügen über mehrere Systeme der Sprachkompetenz, die verschieden ausgeprägt sind. Einsprachige (oder besser in unserem Fall Menschen des Gastlandes) haben eine Norm der soziolinguistischen Kompetenz, die man als ganz selbstverständlich ansieht, weil sie anerzogen wird. Mehrsprachige müssen die Norm der jeweiligen Fremdsprache erst ausloten, was gar nicht so einfach ist, weil sie eben wie schon gesagt, als selbstverständlich gilt und daher in dieser Beziehung nur wenig Hilfe seitens der 'Einsprachler' zu erwarten ist. Nur, wer sich dessen bewusst wird, kann eine interkulturelle Sprachkompetenz aufbauen.
Da liegt die wirkliche Schwierigkeit für z.B. die türkischen Kinder, weil sie anders als z.B. die familiär zweisprachig Aufwachsenden, sprachlich meist isoliert werden, Schule vs. Familie/Umfeld.
Dazu kommt, dass die Schule primär sprachlogische Kompetenz als Basiskompetenz voraussetzt, was aber für den Fremdsprachigen äusserst schwierig ist, wenn das Verstehen, die produktive Sprachleistung, grammatikalische Formen und Strukturen etc. nur mangelhaft vorhanden sind.
Die erste und (manchmal nur wünschenswert) beste Sprachkompetenz wird in der Familie vermittelt - das sollte man nicht vergessen.