Natürlich gibt es historische Friedhöfe, die älter sind als das 19. Jh., nur sind sie selten. Ich selbst habe so einen Friedhof schon besichtigt, er ist allerdings nicht öffentlich zugänglich. Auf diesem befanden sich, wenn ich mich recht erinnere, Gräber aus dem 16. und 17. Jh.
Das es so wenige Friedhöfe von vor dem 19. Jh. gibt, hat vor allem damit zu tun, dass man die meisten älteren Friedhöfe zu Anfang des 19. Jh. aufgelöst hat. Sie befanden sich damals in den Inneren der wachsenden Städte, platzten aus allen Nähten und verursachten ethische, vor allem aber hygienische Probleme. Außerdem gab es in den Zeiten zuvor keine einheitlichen Regelungen, wo und wie jemand zu bestatten war, Tote wurden auch in Kirchen- und Familiengruften innerhalb der Städte bestattet.
Zu Beginn des 19. Jh. erließen viele Regierenden Regelungen, dass nunmehr Tote nur noch auf den jeweiligen Zentralfriedhöfen zu bestatten waren, die sich damals außerhalb der Städte befanden. Ältere Friedhöfe wurden aufgelöst, zur zukünftigen, weltlichen Nutzung umgewidmet und die Gebeine exhumiert.
In Städten wie Paris trug man so viele Leichenteile aus den verschiedenen Jahrhunderten zusammen, dass eine persönliche Zuordnung unmöglich war. Man schichtete die Gebeine in künstlichen Höhlen (durch die jahrhundertelange unterirdische Gewinnung von Baumaterial unter der Stadt entstanden), den Katakomben, auf. Man kann heute die Katakomben in Paris besichtigen, als junger Mann war ich einmal dort.
Es ist sehr beeindruckend, wenngleich naturgemäß von morbidem Charakter. Man besichtigt endlose Lager aufgestapelter menschlicher Gebeine, oft künstlerisch mit der Bildung von Mustern gesetzt, in spärlich beleuchteten, künstlichen Höhlen.
Ja, es wäre wohl das nächste Phänomen zu beginn des 19 Jahrhunderts, die wissen ja noch nicht mal wohin mit ihren Toten! Ich meine nicht das man irgendwelche alten Friedhöfe aufgelöst, sondern lediglich das Beerdigen innerhalb der Städte eingestellt hat. Was die Probleme der Hygiene in den ungewöhnlich schnell wachsenden Städten angeht, ebenso zu dieser Zeit, da konnte ich eine gänzlich andere Ursache dafür bestimmen, nämlich das nicht vorhandene Abwassersystem und keine sanitären Einrichtungen in den Gebäuden. Die haben sich zunächst zugeschissen und dazu noch vollgeleicht, bis dann erst gegen ende des 19 Jahrhunderts überall in den Städten eine Abwasserversorgung eingerichtet wurde, bzw, sanitäre Anlagen und Wasseranschlüsse in den Häusern, was ich insgesamt, auch irgendwie seltsam finde.
Der Grund warum es keine alten Friedhöfe gibt, ist meine ich nicht die Auflösung alter Friedhöfe, es hat wohl eher damit zu tun, dass alle Toten vor dem 18 Jahrhundert kremiert wurden.
Was diese unterirdischen Tunnelsysteme und Katakomben angeht, die sind Weltweit in jeder größeren Stadt vorhanden. Die Stadt Odessa in der Ukraine hat das größte bekannte- zusammenhängende Tunnelsystem Europas. Es gibt bereits beeindruckende Videos von den Tunnelsystemen unter Moskau und anderen Großstädten. Was die Knochen da unten angeht, die offizielle Story überzeugt mich nicht, da frag ich mich selbst was das soll? Ist ja nicht nur in Paris, auch unter anderen Großstädten sind diese Knochen.
Was willst du damit jetzt eigentlich konkret aussagen? Dass jeder Mensch, der bisher beerdigt wurde, in Wahrheit noch lebte und erst nach der Beerdigung im Sarg gestorben ist? Das wäre zwar schrecklich, aber der Tod wäre dann ja trotzdem keine Lüge. Was ist dein Punkt?
Also. ich verstehe nicht wie es sein kann, dass Menschen die im 19 Jahrhundert leben, nicht wissen wie sie mit einem Toten umzugehen haben. Offenbar beerdigt man Menschen erst seit dem späten 18 Jahrhundert? Warum wurden die Phänomene nicht bereits früher entdeckt und warum wurden die Maßnahmen so spät entwickelt? Gab es über 100 Generationen keine Kommunikation darüber was mit einer Leiche zu tun ist, damit diese sich nicht die Hände am Sarg blutig kratzt oder bei der Trauerfeier explodiert und allen um die Ohren fliegt. Offensichtlich nicht und dieser Umstand ist meiner Meinung mehr als ungewöhnlich!
Fast 1000 Jahre lang beerdigen die ihre toten im lokalen Friedhof, doch im 18 Jahrhundert, innerhalb von nur 80 Jahren, weiß man dann plötzlich nicht mehr wohin mit den ganzen toten und beschließt, dass es jetzt besser ist sie außerhalb der Stadt zu bestatten?
Weil Tote stinken und manchmal nicht tot sind , ist Tod eine Lüge ?
Der Tod muss ja eine Lüge sein, schließlich ist doch das ewige Leben die Wahrheit.
Die Definition der Menschen, wann ein Mensch tot ist, hängt vom Weltbild der Menschen ab.
Ich finde das gut formuliert!
Ich glaube, dass dieses Christentum was wir heute praktizieren, eigentlich eine neue Religion ist, die es erst seit dem 19 Jahrhundert gibt. Dieses beerdigen ist jetzt sowas wie eine neue Praktik, wo zuvor kremiert wurde.
Es gibt nur noch eine andere sehr interessante Form der Bestattung, Mumifizieren, warum hat man sowas nur gemacht ?