Wer ist der philosophische Depp ?
aktivFreidenker schrieb:Da es ja um Prof. Thomas Metzinger geht, kann ich nur sagen,
dass ich ihm viel zu verdanken habe und dass ich sehr gerne nochmal
ein Gastsemester Neurophilosophie bei ihm an der Uni Mainz studieren gehen würde,
wenn ich Zeit und Geld dafür hätte........
... und da der Titel "der philosophische Depp" ja von scilla gewählt wurde,
frage ich mich, ob wohl scilla damit sich selbst gemeint hat?
Wenn scilla damit nicht sich selbst gemeint hat, sondern den Thomas Metzinger,
dann nährt das den Verdacht, dass sich scilla zwar nicht selbst als Depp erkennt,
es aber nichtsdestotrotz ist.
Verräterisch ist ja auch, dass scilla den durchaus wichtigen Einstieg
in das Interview unterschlagen hat.
Ellemaus hat ihn zwar schon nachträglich zitiert, ich wiederhole ihn dennoch.
Interviewer:
Herr Metzinger, übertragen Sie mit ihrer Theorie Ergebnisse aus der Hirnforschung
ganz einfach auf das Feld der Philosophie und verabsolutieren sie damit?
Thomas Metzinger:
Das wäre natürlich ein schwerer Fehler und ist für manche auch eine Versuchung.
Mir geht es aber eigentlich um etwas wesentlich Einfacheres und Bescheideneres,
nämlich eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Philosophie des Geistes
und der Gehirnforschung zu organisieren.
Dazu muss man neue begriffliche Werkzeuge entwickeln,
die beide Disziplinen gleichzeitig voranbringen.
Hat da womöglich ein philosophischer Depp die Bedeutung dieser einleitenden
Bemerkung nicht erfasst?
Auch die weitere Auseinandersetzung mit Aussagen von Metzinger wirft Fragen auf.
Beispielsweise diese hier:
Thomas Metzinger schrieb:Für mich ist Philosophie Begriffswissenschaft:
Es geht darum, neue begriffliche Instrumente zu entwickeln,
um alte philosophische Probleme vielleicht noch genauer zu formulieren,
um sie auszudifferenzieren und einer Lösung näher bringen zu können.
scilla schrieb:für mich ist Philosophie Begriffswissenschaft:
es geht darum, die Begriffe so miteinander zu verbinden,
daß das Gemeinte unabhängig vom tatsächlich Gesagten erkennbar wird
Was ist denn das für eine komisch-esoterische Vorstellung von Kommunikation,
bei der "das Gemeinte unabhängig vom tatsächlich Gesagten erkennbar" sein soll?
Sollte denn nicht immer der Sprecher darum bemüht sein,
dass sich das Gesagte möglichst gut mit dem Gemeinten deckt?
Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.