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Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

Eisi

New Member
Registriert
18. April 2003
Beiträge
122
Es mag im ersten Augenblick etwas befremdend klingen, wenn ich hier den ersten Artikel 1,1 GG mit der kaiserlichen Würde in Verbindung bringe. Bei näherer Betrachtung jedoch gibt es da durchaus sehr interessante und bedenkenswerte Parallelen - insbesondere zur sogenannten "Vorstaatlichkeit" des Artikel 1,1 GG:
Man vergleiche nur das Selbstverständnis und den Anspruch der Ottonen-Kaiser bis hin zu Heinrich II. und die Aussage des Artikel 1,1 GG - Begründung eines jeden Rechts/jeglicher Rechtssprechung beruht auf der Würde des Kaisers/Würde des Menschen.
In diesem Zusammenhang ist z.B. der Roman von Gertrud Bäumer "Der Jüngling im Sternenmantel" (München 1947) sehr lesenswert.

Daher nun meine gewagte These:
Der vorstaatliche Artikel 1,1 Grundgesetz ist eine "Demokratisierung der Würde",
die ursprünglich nur dem Kaiser (des Heilig-Römischen-Reiches) oder dem König zugestanden hat.


Wie ist eure Meinung zu dieser These?

Gruß Eisi
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

'Kaiser' stammt von 'Caesar' ab

es würde mich nicht wundern,
wenn die römische 'dignitas' eine Wertschätzung für einen exklusiven Personenkreis bedeutet hätte

nun haben sich die ersten deutschen Kaiser tatsächlich* als Nachfahren der Römer gesehen
(* 600 bis 900 = umstrittener Zeitraum, Erfindung der Kirche?)
und hatten sogar religiöse Autorität

im eigentlichen Mittelalter ist dann aber die Macht der Kaiser
(erst die religiöse, dann auch die weltliche)
zugunsten des Papstes geschrumpft
(und im Zuge der Moderne ist die des Papstes zugunsten des Staatsapparates geschrumpft)

die Frage,
ob ein absolutistischer Herrscher oder das Volk
den Staatsapparat stellt,
ist seit den Revolutionen zugunsten des Volkes entschieden

jetzt geht es nur noch darum,
den Staatsapparat abzuschaffen
und die Macht in die Hände der Diskussion zu legen
(meine Vorstellung von Demokratie)

Daher nun meine gewagte These:
Der vorstaatliche Artikel 1,1 Grundgesetz ist eine "Demokratisierung der Würde",
die ursprünglich nur dem Kaiser (des Heilig-Römischen-Reiches) oder dem König zugestanden hat.

im Prinzip schon,
aber dann doch wieder nicht
 
AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

Daher nun meine gewagte These:
Der vorstaatliche Artikel 1,1 Grundgesetz ist eine "Demokratisierung der Würde",
die ursprünglich nur dem Kaiser (des Heilig-Römischen-Reiches) oder dem König zugestanden hat.


Wie ist eure Meinung zu dieser These?

Gruß Eisi

hallo, eisi, ich glaub wir kennen uns noch nicht!

aber ein sehr gutes, ungewöhnliches thema!

wenn die würde demokratisiert würde, wäre sie nach meiner ansicht keine würde eines herrschers. auch wenn jetzt wieder die demokraten kommen, real existierende demokratie gibt es nicht, genauso wenig wie real existierenden kommunismus!
deshalb nein!

gerade die deutschen (oder noch früher die elbgermanen) kommen doch ohne obrigkeit nicht aus.
sei es ein dahergelaufener merowinger mit einer neuen religion 482 oder ein
sei es ein italienischer narr, der beide reichsteile nicht mehr zusammen halten kann oder ein ösi ohne herz für das deutsche volk (nichts gegen die österreicher im allgemeinen!) oder ein braun(au)er schnauzer ohne verstand dahinter, der sich als oberidiot aufspielt.
trotz allen reformen und revolutionen sind die alten autoritätsgedanken noch da. deren präsenz zeigt sich auch heute noch, wo man sich von dritt-viertklassigen politikern einlullen lässt.

deshalb würde es mich nicht wundern, wenn man den art. 1 gg so interpretieren könnte.
deshalb ja!
 
AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

Es mag im ersten Augenblick etwas befremdend klingen, wenn ich hier den ersten Artikel 1,1 GG mit der kaiserlichen Würde in Verbindung bringe. Bei näherer Betrachtung jedoch gibt es da durchaus sehr interessante und bedenkenswerte Parallelen - insbesondere zur sogenannten "Vorstaatlichkeit" des Artikel 1,1 GG:
Man vergleiche nur das Selbstverständnis und den Anspruch der Ottonen-Kaiser bis hin zu Heinrich II. und die Aussage des Artikel 1,1 GG - Begründung eines jeden Rechts/jeglicher Rechtssprechung beruht auf der Würde des Kaisers/Würde des Menschen.
In diesem Zusammenhang ist z.B. der Roman von Gertrud Bäumer "Der Jüngling im Sternenmantel" (München 1947) sehr lesenswert.

Daher nun meine gewagte These:
Der vorstaatliche Artikel 1,1 Grundgesetz ist eine "Demokratisierung der Würde",
die ursprünglich nur dem Kaiser (des Heilig-Römischen-Reiches) oder dem König zugestanden hat.


Wie ist eure Meinung zu dieser These?

Gruß Eisi

Dem ist fast nichts hinzuzufügen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Die Würde des Königs ist unantastbar
 
AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

....
Die Würde des Königs ist unantastbar

Nur zur Erinnerung:
Der letzte deutsche :koenig: (= Kaiser) war bekanntlich Wilhelm II., ein psycho-somatischer Krüppel, mit dem in Deutschland der Feudalis-mus endgültig abgedankt/abgewirtschaftet hatte ...:schnl:

Und jetzt bleibt den :schaf::schaf::schaf: = depperten Anhängerinnen und Anhängern des Feudalis-mus nur noch die Möglichkeit, in das bekannte Lied einzustimmen:
"God shave the Queen!" ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

Nur zur Erinnerung:

Was aus dem IST wurde, ist nicht das IST sondern heute das WAR.

Darum geht es.

Genauso wie die Verdrehung des Zehnten, der seit dem 8 Jahrhundert als Zwangsabgabe vergesetzt wurde und sich heute Kirchensteuer nennt.

Auch da wurde aus dem IST ein WAR.

In beiden Fällen eine Lüge weitergereicht....
 
AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

....

In beiden Fällen eine Lüge weitergereicht....

Wie tröstlich, daß heut-zu-tage die Lügen immer kürzere Beine haben ...:schnl:

Wie hatte :ironie: der "Königsberger Klops" (Meister I. KANT )seinerzeit so trefflich formuliert:

"Die Lüge ist eine Wegwerfung und Vernichtung der Menschenwürde. Ein Mensch, der selbst nicht glaubt, was er einem anderen sagt, hat einen noch geringeren Wert, als wenn er bloß eine Sache ist."

In diesem Zusammenhang hatte er auch gefordert, daß jeder Mensch die Würde der Menschheit an jedem anderen Menschen anzuerkennen habe ...
:ironie: Ja ja, das 18. Jahrhundert ...:lachen:
 
AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?



"Ein Mensch, der selbst nicht glaubt, was er einem anderen sagt, hat einen noch geringeren Wert, als wenn er bloß eine Sache ist."

In diesem Zusammenhang hatte er auch gefordert, daß jeder Mensch die Würde der Menschheit an jedem anderen Menschen anzuerkennen habe ...​

Wenn das je auch nur einmal getan worden wäre, dann gäbe es heute nicht so viel graue Herren (Momo)
 
AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

... Ein Mensch, der selbst nicht glaubt, was er einem anderen sagt, hat einen noch geringeren Wert, als wenn er bloß eine Sache ist. ...

Wie geht jemand, der so etwas sagt mit der Würde des Menschen um, über den er da spricht, dem er einen Wert aberkennt?

Ein prima Beispiel für nutzloses Gesülze über Würde bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Würde überhaupt zu erkennen, geschweige denn sie zu wahren.
 
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AW: Demokratisierung der kaiserlichen Würde?

Wie geht jemand, der so etwas sagt mit der Würde des Menschen um, über den er da spricht, dem er einen Wert aberkennt?

Ein prima Beispiel für nutzloses Gesülze über Würde bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Würde überhaupt zu erkennen, geschweige denn sie zu wahren.

Findest du?
Wenn ich dich jetzt mit Zeugs voll laber an das ich selbst nicht glaube, nehme ich doch an, du bist sowieso belämmert und du meinst dann achte ich deine Würde?
 
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