(kannst du es noch eventuell begründen? Und kann ich dich Zitieren? Wenn ja dann würde ich gerne wissen ob eine Psychologische Ausbildung vorhanden ist, ich brauche verlässliche Quellen
wenn du verstehst)
Meine
Wer hat den jetzt nun recht von euch? Wir solten uns da einigen.
Ob der eine oder andere recht hat, hängt davon ab, wie man die Begriffe Mitleid und Empathie inhaltlich abgrenzt. Eigentlich ist da der Linguist und nicht der Psychologe gefragt.
Das schreibt Aristoteles zu Mitleid: „Mitleid sei definiert als eine Art Schmerz über ein anscheinend leidbringendes Übel, das jemanden trifft, der es nicht verdient, ein Übel, das erwartungsgemäß auch uns selbst oder einen der Unsrigen treffen könnte […] Denn es ist klar, dass
derjenige, der Mitleid empfinden soll, gerade in einer solchen Verfassung sein muss, dass er glaube, er selbst oder einer der Seinen würde ein Übel erleiden […]. Ferner haben wir Mitleid mit denen, die uns bezüglich Alter, Charakter, Gewohnheiten, sozialer Stellung und Herkunft ähnlich sind … Zentrale Voraussetzung, um Mitleid zu empfinden, ist nach Aristoteles also eine zumindest partielle Identifikation mit demjenigen, mit dem man Mitleid empfindet.“
Mitleid ist eher eine Art von reflexhaftem Automatismus, der meines Erachtens voraussetzt, dass man den Schmerz, den der andere empfindet, selbst kennt und er durch die Konfrontation mit dem Leid des anderen bei
einem selbst ausgelöst und wiederholt wird.
Empathie hingegen ist meines Erachtens eher ein bewussterer Vorgang, der
die Fähigkeit voraussetzt, sich hineinzuversetzen und nicht zwingend die eigene Erfahrung mit gleichen und dem Schicksal des anderen. Man kann Empathie für die
Situation eines Flüchtlings empfinden, auch wenn man selbst die Erfahrung der Flucht nicht kennt. Mitleid setzt Leid voraus, Empathie nicht zwingend.