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Das *Böse*

Glueckskeks

New Member
Registriert
7. März 2003
Beiträge
18
Das Böse (Satan, Schlange, Teufel usw...) ist ja ein zentraler Begriff der Bibel. Doch was ist das *Böse*? Meiner Meinung nach ist das gar nicht so unbestimmt, wie gerne gepredigt wird.

Böse ist die beabsichtigte Erzeugung von:
-größerem als geringstmöglichen Schaden und
-geringerem als größtmöglichem Nutzen
jeweils bezogen auf das gesamte Wirkungsfeld einer Handlung.

Im Gegensatz dazu wäre *Gut* größter Nutzen oder geringster Schaden.

Damit ist *Böse* nicht das Gegenteil von *Gut*, sondern eine bewußte Entscheidung schlechter als möglich gut zu sein und durch Handlung oder Unterlassung aus persönlichen Gründen Anderen und der Gemeinschaft zu schaden.
Woran ist aber Schaden an der Gemeinschaft zu erkennen?
Wie bereits genannt ist der Maßstab der Beurteilung das überschaubare Wirkungsfeld, und zwar vom jeweils Einzelnen betrachtet. Daher existiert schon lange eine einfache Regel, nämlich *Die Goldene Regel*:

- Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde. oder:
- Behandle jeden anderen Menschen, wie Du selbst behandelt werden möchtest. oder:
- Was Du nicht willst das man Dir tu' das füg' auch keinem Andren zu.

Das gilt für Einzelpersonen ebenso wie für Personengruppen.

Jeder mag selbst bestimmen, wie er handelt, und was an der üblichen Auffassung dran ist, Konkurrenz, Durchsetzungsvermögen und Erstreben persönlicher Ziele brächten die *Gesellschaft* voran. Jedes vom Gemeinnutz abweichende Verhalten schadet der Gemeinschaft.

Auch Selbstaufopferung (trotz guter Absicht), da die Menschheit nicht ausschließlich aus kooperativen Menschen besteht und das wohl auch nie wird.

Jesus wird gern als Beispiel von Selbstaufoperung genannt. Das ist meiner Meinung nach falsch. Er hat seine Ideale verbreitet und versucht zu verwirklichen und die beziehen sich auf Gemeinschaft und nicht auf den Einzelnen. Er hat dabei bewußt Anderen geschadet und den folgenden eigenen Schade in Kauf genommen, indem er z.B. die Autorität der religiösen Oberhäupter untergrub, durch Abwerbung die Einnahmen der Priesterschaft schädigte usw. lieferte er der jüdischen Obrigkeit und den Römern den Anlaß seiner Kreuzigung.

Er hat sich geopfert, aber für diejenigen, welche dadurch seine Ideen kennenlernen und weiterverbreiten - bis heute. Das würde weiterhin großen Schaden für Egoisten und Mächtige verursachen, wenn die nicht inzwischen so pfiffig gewesen wären, seine Lehre für ihre Zwecke zu verdrehen und den Leuten einzureden, sie müßten leiden und dulden, um in den Himmel zu kommen.

Mutter Theresa paßte z.B. hervorragend in dieses Konzept, weshalb sie auch nicht gekreuzigt oder gesteinigt wurde, sondern massenhaft verehrt wurde. Das hätte sich wohl entschieden verändert wenn sie auch nur verbal gegen die Ursachen des Leides vorgegangen wäre, welches sie versuchte zu lindern. Sie hatte sicher nur beste Absichten im Sinne, aber die armen Gegenden der Welt sind ein Faß ohne Boden, solange irgendwelche Egoisten sofort die geringste sich bietende Möglichkeit nutzen sich daran zu bereichern. Selbstaufoperung mag gut und edel klingen (das Bild wird ja nicht umsonst gefördert), aber sie dient zwei Parteien: den Leidenden und den Leidverursachern.

Ergo das *Böse*:
Bewußt herbeigeführter Schaden an Anderen und damit der Gemeinschaft. Wir sehen das überall, weshalb wir es nicht mehr wahrnehmen. Und wir tun es.

Deshalb wird meist so getan, als sei das Böse schwer erfaßbar und viel zu vielschichtig, es zu beschreiben. Natürlich, denn wer steht schon gern als böse da?

gruß keks
 
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...ich stehe dazu. Och, Gottchen. Ich könnte jetzt sagen die Welt ist schlecht, also bin ich es auch, aber heh, ich habs mir überlegt, ich sags nicht. :schmollen *lach*

- Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde. oder:
- Behandle jeden anderen Menschen, wie Du selbst behandelt werden möchtest. oder:
- Was Du nicht willst das man Dir tu' das füg' auch keinem Andren zu.

Alles schön und gut, aber das sind alles nur Sollens-Sätze und die bringen einem allein im Leben nciht weiter. Wenn sie etwas nützen sollen, muss man auch danach handeln. Und wer will das schon?

Achso, ich habe vergessen zu erwähnen, für mich spiegelt ganz einfach das böse nur die Abwesenheit des Guten wieder.

Erahne ich es richtig aus deinem beitrag, dass du ein Befürworter dessen bist, dass für alle die gleichen Rechte gelten sollen? Sorry, wenn ich jetzt lauthals loslache, aber ich hatte diese Diskussion gerade mit jemanden aus unserer Klasse, selbes Alter wie ich und ein geborener Zyniker, aber das tut hier jetz nichts zur Sache. Was ich sagen wollte...

.. Du erachtest es also als rihtig, wenn alle die gleichen Recht haben? Wenn es kein Unrecht gibt? Gut, das Prinziep ist in der Theorie zwar schön und gut, ist aber in der Praxis nicht zu verwirklichen.

Folgendes Beispiel: Du hast einen tisch von 1 * 1 Meter und alle 7 Milliarden Menschen dieser Weöt haben das gleiche Recht an diesem tisch zu sietzen im selben Moment. Wie bitte soll das funktionieren?`Was ich damit sagen möchte, das Prinzip der gleichen Recht für alle ist m.E. nicht zu verwirklichen.
 
Folgendes Beispiel: Du hast einen tisch von 1 * 1 Meter und alle 7 Milliarden Menschen dieser Weöt haben das gleiche Recht an diesem tisch zu sietzen im selben Moment. Wie bitte soll das funktionieren?
Ich finde das ist ein schlechtes Beispiel. Das ist ein physikalisches Problem. Kein Problem des Rechtes.

Ich empfinde es als richtig und gut, wenn alle Menschen von Geburt an "Menschenrechte" besitzen. Was ist daran falsch?
 
In der Tat haben alle die gleichen Rechte und ich würde dies ganz gerne auf die Tiere und Pflanzen ausdehnen, denn wir sind nicht die einzigen mit Rechten.

Aber: Rechte allein tun es nicht, denn wenn wir uns die Geschichte genauer betrachten und den Mythos und das Wunschdenken mal weglassen, dann sehen wir, daß das Beispiel mit dem Tisch garnicht so schlecht ist.

Denn: sobald nicht genug zum essen da ist, nicht genug Platz etc, dann zählt auch das Gesetz offensichtlich nicht mehr viel. Ich empfehle sich da die Bilder aus New Orleans nochmals vor den Augen abzuspielen - Raub, Plünderung, Vergewaltigung, Mord und .... und das war in den USA. (Ganz nebenbei: solche Zustände gab es nach dem Tsunami in Asien nicht)

Wir sollten mehr an der moralischen Entwicklung des Menschen arbeiten, da es sonst bald keine mehr gibt.
 
Aber: Rechte allein tun es nicht, denn wenn wir uns die Geschichte genauer betrachten und den Mythos und das Wunschdenken mal weglassen, dann sehen wir, daß das Beispiel mit dem Tisch garnicht so schlecht ist.
Welchen Menschen würdest du das Recht abschreiben an dem Tisch zu sitzen, weil nur wenige Plätze frei sind?

Wir sollten mehr an der moralischen Entwicklung des Menschen arbeiten, da es sonst bald keine mehr gibt.
Absolut volle Zustimmung und dazu gehört es auch Lebewesen ihre Rechte zuzugestehen. Ich denke, JEDES Lebewesen hat das Recht zu leben. Und das Recht darum zu kämpfen. Jeder stirbt irgendwann einmal, sei es durch gewaltsame Einwirkung von außen oder natürlich, aber ihm deshalb das Recht zu nehmen.

Natürlich ist es auch das sich Rechte widersprechen oder mit den Rechten anderen konfrontieren.
Natürlich muss man für seine Rechte kämpfen, das gehört zu leben dazu. Ich finde es nur GEFÄHRLICH zu sagen, weil es nicht möglich ist, das alle ihr Recht gleichzeitig oder überhaupt ausüben können, gesteht man ihnen erst gar nicht die gleichen Rechte zu. Verstehst du worauf ich hinaus will? Das ist eine moralische Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falsch verstanden hast du mich, denn ich sagte: "Rechte allein tun es nicht". Soll also heißen: es bedarf mehr als nur der Rechte! Fazit meiner Aussage ist daher, daß auch die moralische Grundlage da sein muß.

Dann nämlich kämen die Leute (vielleicht) auf die Idee, daß man an dem Tisch auch abwechselnd sitzen kann ... so können vielleicht alle mal am Tisch sitzen ohne sich gleich die Hälse abzuschneiden.

Wir sind also der selben Meinung?
 
Kürzlich sah ich eine Szene in einem selbstgeschriebenen Theaterstück einer Laiengruppe, die die Logik des Bösen so perfekt auf den Punkt gebracht und inszeniert hat, dass einem als in den Bann gezogenem Zuschauer der Atem stockte:


Szene Der böse, böse Mensch

(Mehrere Spieler stehen auf der Bühne verteilt. Greta trägt ein rotes Kleid, spricht flüsternd aber deutlich und bewegt sich ganz ruhig von einem zum anderen, stellt sich schräg hinter sie und spricht sie an, ohne dass sie reagieren.)

Du wirst mich zuerst nett finden,
(geht weiter)

sympathisch,
(geht weiter)

gutaussehend.
(geht weiter)

Das ist immer der Eindruck, den ich auf Menschen mache. Auch im Krankenhaus. Da haben mir alle vertraut.
(geht weiter)

Und dich werde ich vielleicht auf einen Kaffee einladen,
(geht weiter)

werde so tun, als höre ich mir dein langweiliges Gequatsche an,
(geht weiter)

vielleicht sogar Interesse heucheln, indem ich Fragen stelle. Das habe ich auch so gemacht im Krankenhaus. Auch nachdem ich schon die ersten Patienten auf dem Gewissen hatte.
(geht weiter)

Und ich werde sogar Gefühle vortäuschen, je nachdem, ob mich das schneller an mein Ziel bringt: Dass du mir vertraust.
(geht weiter)

Denn sobald du das tust, kann ich alles mit dir machen, was ich will und du wirst es zunächst gar nicht merken.
(geht weiter)

Erst wenn ICH will, dass du realisierst, was ich mit dir mache.
(geht weiter)

Dann wird es aber zu spät sein.
(geht weiter)

Du wirst mir hilflos ausgeliefert sein. Du niederes Geschöpf! Als hättest du eine Chance gegen mich.
(geht weiter)

Zum Publikum: Niemand hätte mich so abschätzig ansehen sollen, wirklich nicht. Das war sehr, sehr dumm. Dafür bekommen jetzt alle ihre gerechte Strafe. Ich habe schon ganz andere Dinge gerächt. Und das Schöne ist: Es bereitet mir ein unendliches Vergnügen.
(geht weiter)

Niemand darf mich schlecht behandeln. Schon gar nicht jemand, der mir in so vielen Punkten unterlegen ist.
(geht weiter)

Und ich zeige allen, WIE unterlegen. Niemand wird etwas dagegen tun können. Ich habe alles bis ins kleinste Detail geplant. Ein Kunstwerk.


http://www.kulturetage.de/?id=1--x-56176
 
Kürzlich sah ich eine Szene in einem selbstgeschriebenen Theaterstück einer Laiengruppe, die die Logik des Bösen so perfekt auf den Punkt gebracht und inszeniert hat, dass einem als in den Bann gezogenem Zuschauer der Atem stockte:


Szene Der böse, böse Mensch

(Mehrere Spieler stehen auf der Bühne verteilt. Greta trägt ein rotes Kleid, spricht flüsternd aber deutlich und bewegt sich ganz ruhig von einem zum anderen, stellt sich schräg hinter sie und spricht sie an, ohne dass sie reagieren.)

Du wirst mich zuerst nett finden,
(geht weiter)

sympathisch,
(geht weiter)

gutaussehend.
(geht weiter)

Das ist immer der Eindruck, den ich auf Menschen mache. Auch im Krankenhaus. Da haben mir alle vertraut.
(geht weiter)

Und dich werde ich vielleicht auf einen Kaffee einladen,
(geht weiter)

werde so tun, als höre ich mir dein langweiliges Gequatsche an,
(geht weiter)

vielleicht sogar Interesse heucheln, indem ich Fragen stelle. Das habe ich auch so gemacht im Krankenhaus. Auch nachdem ich schon die ersten Patienten auf dem Gewissen hatte.
(geht weiter)

Und ich werde sogar Gefühle vortäuschen, je nachdem, ob mich das schneller an mein Ziel bringt: Dass du mir vertraust.
(geht weiter)

Denn sobald du das tust, kann ich alles mit dir machen, was ich will und du wirst es zunächst gar nicht merken.
(geht weiter)

Erst wenn ICH will, dass du realisierst, was ich mit dir mache.
(geht weiter)

Dann wird es aber zu spät sein.
(geht weiter)

Du wirst mir hilflos ausgeliefert sein. Du niederes Geschöpf! Als hättest du eine Chance gegen mich.
(geht weiter)

Zum Publikum: Niemand hätte mich so abschätzig ansehen sollen, wirklich nicht. Das war sehr, sehr dumm. Dafür bekommen jetzt alle ihre gerechte Strafe. Ich habe schon ganz andere Dinge gerächt. Und das Schöne ist: Es bereitet mir ein unendliches Vergnügen.
(geht weiter)

Niemand darf mich schlecht behandeln. Schon gar nicht jemand, der mir in so vielen Punkten unterlegen ist.
(geht weiter)

Und ich zeige allen, WIE unterlegen. Niemand wird etwas dagegen tun können. Ich habe alles bis ins kleinste Detail geplant. Ein Kunstwerk.


http://www.kulturetage.de/?id=1--x-56176


Ich kann hier keine Logik erkennen, sondern mögliche Gedanken eines komplexen Menschen. Vielleicht eine Soziopathin, vielleicht eine Pychopathin. Aber immer noch ein Mensch.
Erkennbar ist vielmehr Deine Angst.

Warum schätze ich 'böse' Menschen? Weil ich an den (zu) guten Menschen zu ersticken drohe.
 
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Ich kann hier keine Logik erkennen, sondern mögliche Gedanken eines komplexen Menschen. Vielleicht eine Soziopathin, vielleicht eine Pychopathin. Aber immer noch ein Mensch.
Erkennbar ist vielmehr Deine Angst.

Warum schätze ich 'böse' Menschen? Weil ich an den (zu) guten Menschen zu ersticken drohe.

Kannst Du gerne so interpretieren, es bleibt dennoch DEIN Thema, da nützt Dir auch die Verleugnung Deines Egos nichts.

Für mich sind Gutmensch Deiner Wertung Leute, die meinen, mit dem eigenen Gutsein, unethische, psycho- und soziopathische Eigenschaften neutralisieren zu können, statt sich für die komplexen Hinergründe aus individueller, familiärer, gesellschaftlicher und systemisch bedingter Prägung zu interessieren - die, mit den schnellen Lösungen, geeignete Spiegel für Ignoranten.
 
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