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Das Bild Gottes

S

Sofia

Guest
Aus Sofias Tagebuch vom 02.07.2008

Wenn der Mensch sich ein «Bild» von Gott macht, sich eine Vorstellung davon macht, was Gott sein könnte, dann wird dieses Bild immer falsch sein und dieses falsche Gottesbild wird nach aussen «projiziert». Es entstehen die Religionen in ihrer Vielfalt, die nichts anderes sind als, eine menschliche Vorstellung von Gott. Der Mensch erschafft Gott jedes Mal nach seinem Bild; nach dem Bild des Menschen erschafft er ihn. Deshalb – weil er Gott nach seinem Bild schuf – wird er ihn niemals finden – und wird dadurch immer wieder enttäuscht sein. Denn: Der Mensch selbst ist das Bild Gottes, wurde nach dem Bildnis und Gleichnis Gottes erschaffen und er soll deshalb auch ein Tempel Gottes sein. Wer Gott sucht, der muss ihn in sich selbst suchen und nicht ausserhalb. Wer herausfinden möchte, auf welche Weise Gott spricht, der soll die Sinnbilder der Bibel studieren, die ein Spiegel des Herzens Gottes sind. Sein eigenes Herz wird entflammen für dieses wunderbare Wort. Deshalb zieht es mich immer und immer wieder ins Studium des Buches der Bücher. Dies sind die Wunder, dich ich erlebe. Es ist nichts grosses, eine kleine Kraft, mehr ein Schatz in meinem Inneren. Ich habe überhaupt kein Bedürfnis, mich in eine christliche Gemeinde zu begeben oder in eine Kirche, um mir Gottesdienste anzuhören oder Lieder zu singen. Ich will nicht religiös sein; aber ich mag diese uralten Schriften, liebe dieses Wort Gottes und finde darin immer wieder Kostbarkeiten, die mir helfen, das Leben zu verstehen. Und ich möchte mich gerne mitteilen, möchte anderen von dem geben, was ich bekommen habe.
 
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AW: Das Bild Gottes

Hi sofia,

Ich denke, ich verstehe deinen Beitrag. Ich meine, ich empfinde ebenso.

sofia schrieb:
Ich will nicht religiös sein; aber ich mag diese uralten Schriften, liebe dieses Wort Gottes und finde darin immer wieder Kostbarkeiten, die mir helfen, das Leben zu verstehen.
hmm, ich würde dies anders formulieren. Religion ist nichts, religiös leben alles.
religiös => Ist für mich eine bestimmte Haltung, Lebensweise und hat nichts mit Dogmen oder Vereinszugehörigkeit zu tun. Nur als Denkanstoß gedacht.


sofia schrieb:
Ich habe überhaupt kein Bedürfnis, mich in eine christliche Gemeinde zu begeben oder in eine Kirche, um mir Gottesdienste anzuhören oder Lieder zu singen.
und
sofia schrieb:
Und ich möchte mich gerne mitteilen, möchte anderen von dem geben, was ich bekommen habe.
Ich habe ein ähnliches Problem. Für mich ist es zumindest ein kleines Problem. Mit den Versammlungen christlicher Gemeinden kann ich nicht anfangen. Auf der anderen Seite, sehe ich aber auch den Nutzen und den Sinn solcher Versammlungen und habe mir auch das Bedürfnis nach einer solchen regelmäßigen Versammlung ähnlich denkender/glaubender Menschen eingestehen müssen.

lg,
fusselhirn
 
AW: Das Bild Gottes

Hallo
Die Frage Gott bleibt immer aktuell, auch wenn schon so viel über ihn diskutiert wurde. Einserseits ist es immer wieder interessant zu diskutieren, welches Bild sich jemand von Gott malt, andererseits den Glauben an Gott zu stärken. Denn immer wieder ist die Frage wichtig: Gibt es Gott? - und dann darauf zu sagen: Ja, es gibt Gott.

Jeder Mensch ist berechtigt, frei über Gott nachzudenken und sich die Frage vorzulegen, gibt es ihn oder nicht, um die Erscheinungen des Lebens besser beurteilen zu können. Bei jedem Ablauf stellt sich immer wieder ein „Warum ist das so?“ oder „Wieso läuft das so ab?“ in den Raum.

Gerade weil das letzte Unerklärliche immer offen bleiben muss, geht so mancher nicht über das „Es ist eben so“ hinaus und begnügt sich mit der Analyse einer Reihe von leicht festzulegenden Ursachen deren Folgen. Man denkt nicht weiter nach, denn die entstehen letztlich per Zufall oder aus der Natur der Dinge. So gesehen gibt es keinen Gott. Er lässt sich auch nicht beweisen.

Wenn man von den Religionen absieht, ist aber die Frage Gott geradezu unheimlich von der Wissenschaft abhängig, gerade weil sie neutral sein will. Sie ist nicht für und aber auch nicht gegen Gott und will ihn nicht beweisen. Als Wissenschaft natürlich.

Aber die Menschen, die Wissenschaft betreiben, sind auch nur Menschen, die sich über die Wissenschaft hinaus Fragen vorlegen. Das ist nicht unberechtigt so, denn wie überall stößt z.B. die Biologie, die Medizin und aber auch die Physik auf Phänomene, die immer wieder Anlass zum Denken geben. Sei es die Eigenart der biologischen Strahlungs- oder Kraft-Felder, sei es der Faktor schnelle, rätselhafte Heilung in der Medizin, sei es die Phänomene an den kleinsten Teilchen in der Quantenphysik.

Gleichgültig wo, immer wieder kommt der Mensch zu neuen Erkenntnissen, die wiederum neue Schritte fordern und auch die alte Frage nach einer tieferen Ursache aufwerfen. Der Mensch frägt, sucht. Und weil er nichts finden kann, das nicht auf eine erste Ursache zurückgehen muss, deswegen gibt es Gott.
LG - reinwiel
 
AW: Das Bild Gottes

Der Mensch erschafft Gott jedes Mal nach seinem Bild;...

Ich will nicht religiös sein; aber ich mag diese uralten Schriften, liebe dieses Wort Gottes
woher weißt du, dass die bibel wirklich gottes wort ist? hast du vorher nicht selbst gesagt, dass der mensch allein gott geschaffen hat? man braucht nicht hinzufügen, dass dieser mensch sehr religiös war, wie, glaube ich, alle völker in den alten zeiten waren.
also ist es für dich möglich,dass die bibel das ergebnis dieses rein menschlichen schöpfungsprozesses ist?
mir wäre es auch lieber, wenn die bibel tatsächlich komplett von oben durch erleuchtung entstanden worden wäre, das leben würde viel einfacher sein...in der bibel stehen tatsächlich unglaublich schöne und nützliche dinge und auch die botschaft der hoffnung, dennoch müssen auch zweifel kommen, bei den vielen offensichtlichen widersprüchen...
 
AW: Das Bild Gottes

der mensch soll sich kein bild von gott machen - doch der mensch ist EIN (ab)bild gottes.

heißt für mich: gott zeigt sich in vielen bildern, wovon der mensch nur eines ist.
es ist dem menschen nicht möglich, gott in seiner allganzheit zu erschauen/überblicken....so ist es auch nicht möglich oder gar sinnvoll, dass er sich EIN bild von gott machen könnte.

doch dass der mensch selbst ein abbild gottes ist, beinhaltet, dass gott in ihm enthalten ist. so wird der mensch ein teil von gott - ein teil vom ganzen.

religösität ist mAn etwas höchst intimes. jeder mensch ist religiös und lebt seine eigene art der religosität.
wenn dabei dogmen hintangehalten würden, könnte sich auch ein zusammenschluss von menschen ergeben, wo jede/r auf die eigene art religiosität lebt, und wo diese individuelle andacht gemeinsam gefeiert wird.
dies müsste dann in form einer zusammenkunft erfolgen, wo jede/r die gleiche berechtigung zum ausdruck der gottesfreude hat und diesem auch platz und raum gegeben wird von allen anderen.
eine kreative feier sozusagen.......keine fixen, starren rituale, wo manche teilnehmer (z.b. priester) mehr stellenwert haben als die anderen.

ich stell mir das eher als ein flexibles happening vor, an dem jede/r teilnimmt, der/die will und zwar in der form, die für ihn/sie passt......und wo dann doch ein gemeinsames ganzes zustande kommt.

liebe grüße
kathi
 
AW: Das Bild Gottes

Der Mensch erschafft Gott jedes Mal nach seinem Bild;...


woher weißt du, dass die bibel wirklich gottes wort ist? hast du vorher nicht selbst gesagt, dass der mensch allein gott geschaffen hat? man braucht nicht hinzufügen, dass dieser mensch sehr religiös war, wie, glaube ich, alle völker in den alten zeiten waren.
also ist es für dich möglich,dass die bibel das ergebnis dieses rein menschlichen schöpfungsprozesses ist?
mir wäre es auch lieber, wenn die bibel tatsächlich komplett von oben durch erleuchtung entstanden worden wäre, das leben würde viel einfacher sein...in der bibel stehen tatsächlich unglaublich schöne und nützliche dinge und auch die botschaft der hoffnung, dennoch müssen auch zweifel kommen, bei den vielen offensichtlichen widersprüchen...



Ich habe nur gesagt, dass der Mensch sich seine Götter nach seiner Vorstellung schafft. So entstanden und entstehen die Religionen inklusive das Christentum. Das schliesst aber nicht aus, dass es einen Gott gibt, der ja auch gesagt hat, man solle sich kein Bild von ihm machen (Wohlwissend, was daraus entsteht). Der Mensch selbst ist das Bild Gottes.

Die Bibel kann nicht von einem einzigen Menschen geschrieben worden sein, denn sie entstand während eines grösseren Zeitraums. Deine Frage ist berechtigt. Ist die Bibel Wort Gottes? Wort für Wort? Buchstabe für Buchstabe? Oder enthält sie nur Gottes Wort? Was ist überhaupt Gottes Wort? Und wie spricht Gott zum Menschen? Grundsätzlich denke ich: ohne ein geschriebenes Wort Gottes gäbe es kein Fundament. Was nützt eine Rechtsprechung, wenn sie nicht schriftlich festgehalten wird. Faktisch würde dann nichts Gültigkeit haben. Bei der Bibel geht es aber nicht darum, Vorschriften und Gebote zu vermitteln, sondern, was Gott mit dem Menschen vorhat, das Warum, Ursprung und Zukunft des Menschen.
Die Bibel enthält tatsächlich Widersprüche. Aber oft nur bei oberflächlicher Betrachtung. Es wäre interessant zu hören, welche Widersprüche du siehst. Ich persönlich würde eher von Verfälschungen beim Übersetzen sprechen. Nimmt fünf deutsche Bibeln und vergleiche den selben Text. Du wirst grosse Unterschiede bemerken. Eine weitere Verfälschung findet in den Köpfen der Leute statt. Sie sagen: Aber die Katholische Kirche mit ihren Kriegen und Päpsten… und die Christen, diese Gutmenschen, die doch nur tun, was sie wollen, aber nicht das, was in ihrer Bibel steht.
Tatsächlich möchte Gott zum Menschen direkt sprechen. Es braucht dazu keinen Mittler in Form eines Christentums oder Papstes. Der Mittler ist der Christus selbst, als der Geist, der an Pfingsten ausgegossen wurde. Der reine Buchstabe in der Bibel ist nicht Gottes Wort. Es braucht dazu eine Suchende Einstellung und den im Menschen wohnenden Geist Christi und schon öffnet sich das Verständnis. Wie du ja sagst: Viele tiefgründige Geschichten… Ein brennendes Herz, ein inneres Berührtwordensein, die Buchstaben werden lebendig. Das ist Gottes Sprechen. Wie Gott genau spricht, das sieht man sehr gut an dem Modell der Stiftshütte: Einerseits ist er im Geist des Menschen gegenwärtig und andererseits wird er in der Seele durch das Lesen der Bibel eingelagert (die Schaubrote). Diese Wechselwirkung macht die Bibel lebendig. Das ist einerseits das Fundament zur Beurteilung und andererseits die Stimme des Hirten. Meine Schafe hören meine Stimme…

Gruss
Sofia
 
AW: Das Bild Gottes

der mensch soll sich kein bild von gott machen - doch der mensch ist EIN (ab)bild gottes.

heißt für mich: gott zeigt sich in vielen bildern, wovon der mensch nur eines ist.
es ist dem menschen nicht möglich, gott in seiner allganzheit zu erschauen/überblicken....so ist es auch nicht möglich oder gar sinnvoll, dass er sich EIN bild von gott machen könnte.

doch dass der mensch selbst ein abbild gottes ist, beinhaltet, dass gott in ihm enthalten ist. so wird der mensch ein teil von gott - ein teil vom ganzen.

religösität ist mAn etwas höchst intimes. jeder mensch ist religiös und lebt seine eigene art der religosität.
wenn dabei dogmen hintangehalten würden, könnte sich auch ein zusammenschluss von menschen ergeben, wo jede/r auf die eigene art religiosität lebt, und wo diese individuelle andacht gemeinsam gefeiert wird.
dies müsste dann in form einer zusammenkunft erfolgen, wo jede/r die gleiche berechtigung zum ausdruck der gottesfreude hat und diesem auch platz und raum gegeben wird von allen anderen.
eine kreative feier sozusagen.......keine fixen, starren rituale, wo manche teilnehmer (z.b. priester) mehr stellenwert haben als die anderen.

ich stell mir das eher als ein flexibles happening vor, an dem jede/r teilnimmt, der/die will und zwar in der form, die für ihn/sie passt......und wo dann doch ein gemeinsames ganzes zustande kommt.

liebe grüße
kathi

Sollte Gott mit dem Menschen Gemeinschaft haben wollen, dh. mit ihm Sprechen wollen, dann wäre Religiosität etwas höchst verwerfliches, nämlich den Versuch des Menschen, ohne Gott fromm zu sein.
:teufel2:
 
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alles ist immer eine frage des WIE.

und auch der versuch des menschen ohne gott fromm zu sein, ist ein legitimer versuch, wie jeder andere versuch der menschen auch.
es ist auch eine form von religiosität. eine nicht tiefgehende zwar - aber doch eine.
auf versuch und irrtum gründet der weg des menschen, zu erkennen.
was und wen auch immer.
so natürlich auch bei "gott".

auszug aus wikipedia:
Religiosität bezeichnet die unterschiedlichen Arten von Glaubenshaltungen und deren Ausdrucksweisen (Riten, Werte, moralische Handlungen), mit denen Menschen sich auf eine welttranszendente Letzt-Wirklichkeit (unpersonal oder personal Göttliches) oder auf überweltliche Mächte (Geister, Engel) beziehen.
 
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