Allerdings vertritt Anschober am 10.Oktober die Meinung, daß 0,8 Prozent und nicht 2 % der Neuinfizierten ein Intensivbett brauchen. Hat sich der Zustand der Infizieten so verändert?
Nein, tut es nicht und die beiden Aussagen auf die du dich beziehst widersprechen sich auch nicht. Muss man nur verständig lesen.
Beim Anschober-Link
https://www.ots.at/presseaussendung...er-noch-weit-unterhalb-des-april-niveaus-bild
gehe ich mal davon aus, dass Anschober hier nicht seine Meinung äußert, sondern den aktuellen, beobachteten Status beschreibt. Zugriff auf die entsprechenden Zahlen hat er ja, und die werden auch für uns irgendwo im Internet ersichtlich sein. Also, die aktuelle Intensivpatientenquote ist keine Meinung, sondern ein Faktum.
Im Zitat, das Walter gebracht hat steht nirgendwo, dass aktuell 2% der Neuinfizierten ein Intensivbett bräuchten. Redlberger-Fritz sagte in diesem "wenn auch nur zwei Prozent....", und nicht "dass zwei Prozent". Also geht es um ein hypothetisches und nicht um ein beobachtetes Szenario. Aber, dass dieses hypothetische Szenario kein Hirngespinst ist sondern eines, das durchaus real werden kann zeigt der Rückblick auf April. Insofern weiß man nicht ob es so kommen wird, aber es wäre durchaus möglich. Und so muss man auch medizinische Reserven vorplanen und vorhalten. Es reicht nicht, bis 98% Auslastung so zu tun als ob eh alles in Ordnung wäre, und bei 102% dann beginnen irgendwie zu reagieren. Das muss weit früher geschehen, und auch mit ausreichender Reserve. So sprechen Intensivmediziner davon, dass die Situation bei einer Auslastung von mehr als 60% als kritisch zu bezeichnen ist, und nicht erst von mehr als 100%.
Die 14-tägige Prognose der Gesundheit Österreich (GÖG) sieht für den 4. November 243 Intensivbetten belegt, womit in den nächsten acht Tagen im Schnitt nicht mehr als fünf Patienten dazu kommen dürfen - acht waren es im Schnitt jedoch in den vergangenen acht Tagen. 27.10.
https://kurier.at/chronik/oesterrei...ei-intensivpatienten-in-oesterreich/401078814
Wenn wir von 4500 täglichen Neuinfektionen ausgehen und davon 0.8% nehmen, komme ich auf 36 neue Intensivpatienten täglich, die intensiv betreut werden müssten.
Zwar werden auch täglich wieder einige Betten frei (durch Genesung oder Tod), aber in den letzten 8 Tagen hat sich die Zahl der täglich neu Infizierten stark erhöht.
Wenn man sich aber die nachfolgende Statistik ansieht
Dann ist es nicht so, dass der Wert von 28% absehbar konstant bleiben wird, sondern man sieht einen dramatischen Anstieg.
25. Oktober: 20.8%
26. Oktober: 22.4%
27. Oktober: 23.8%
28. Oktober: 26.3%
29. Oktober: 28.4%
Es geht in Richtung exponentiellen Anstieg, und das ist ersten schon einmal für sich dramatisch genug, und zweitens ist das alleine die Belegung der Covid-Patienten ! Das heißt, zur Gesamtauslastung der Intensivbetten kommen die sonstigen Fälle noch dazu ! Also ist es eine Irrige Annahme zu meinen, man wäre noch weit weg von irgendeinem Engpass.
In der Statistik geht man von 626 Intensivbetten aus. Bei Fortsetzung der aktuellen Entwicklung ist es nur eine Frage von 1-2 Wochen, bis man an die Grenzen gelangt.
Und, die aktuell 626 Intensivbetten gibt es ja nicht zum Spaß oder wegen Covid. Diese Anzahl beinhaltet eben Reserven, für den Fall. Tritt der Fall dann ein und hat keine Reserven mehr, sieht es bei immer wieder möglichen zusätzlichen Ereignissen wie schweren Verkehrsunfällen mit mehreren Schwerverletzten nicht gut aus.
Und ich bin überzeugt, wenn es dazu dann käme, wären unsere Angehörigen der geistige Elite die ersten, die der Regierung "völliges Versagen" vorwerfen würden.
Und genau dessen will sich unsere Regierung nicht schuldig machen und reagiert deswegen rechtzeitig und mit der nötigen Konsequenz. Auch wenn sicherlich nicht jedes Detail optimal sein mag, wer weiß es besser ? Frenilshtar ? Belair57 ? Oder gar Bernd ? Wohl eher nicht....