Nach einem Ideal, wohl ja. Aber in der Praxis lässt sich das nicht bewerkstelligen. Denn, eine Demokratie soll ja nicht nur ersonnen, sondern muss auch gelebt werden. Daher steht für eine Diskussion immer nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung, und dieser muss sinnvoll und ökonomisch genutzt werden, damit die Diskussion ihren Sinn erfüllt. Solche Diskussionen sind in der Praxis ja kein demokratischer Selbstzweck, sondern haben einen vorgegebenen Zweck zu erfüllen. Und bei begrenzten Ressourcen kann eben nur eine begrenzte Teilnehmerzahl an der Diskussion teilnehmen. Darum haben wir auch eine indirekte Demokratie. Ein Parlament mit 9 Millionen Teilnehmern (Österreich) oder 90 Millionen (Deutschland) mag zwar basisdemokratisch ideal sein, ist aber in der Praxis handlungsunfähig.Es ist eben genau dieses Ausschließen, das von den Mainstreammedien und der Politik betrieben wird, was nicht demokratisch ist, obwohl es von denen betrieben wird, die sich die Demokratieerhaltung auf die Fahnen geschrieben haben.
Was du in deinem privaten Umfeld machst ist natürlich deine eigene Sache, da kannst du einschließen und ausschließen wen du willst, aber in der öffentlichen Diskussion sollten eben immer alle Seiten gleichberechtigt zu Wort kommen.
Aus diesem Grund gibt es auch die Parteien. Sie treten als Sprachrohr für eine Vielzahl an Menschen auf, denn deine Diskussion zwischen den Parteien A, B und C kann noch verfolgt werden. Bei einer Diskussion mit Millionen Teilnehmern funktioniert das nicht mehr.
Seien es Parteien oder andere Mechanismen - bei der Diskussion erfolgt eine Vorselektion, um die Anzahl der Teilnehmer auf ein praktisches Maß zu reduzieren. Und, Diskussionen werden erstens laufend geführt und zweitens werden die verschiedensten Themen in viele Schritten oder gar permanent diskutiert. Und da bringt es nichts, wenn eine Meinung, die auf breiter Basis abgelehnt worden ist, erneut eingeladen wird, um "mit zu diskutieren".
Klar wäre es ein Traum für Dummschwätzer, wenn man ihnen immer wieder erneut eine Bühne böte, obwohl ihr Inhalt schon längst als Dummschwätzerei erkannt worden ist. Aber, die Demokratie ist nicht dazu da, um die Mehrheit dazu zu missbrauchen, Außenseitern eine Bühne zu bereiten.
Auch in der Wissenschaft lässt sich das Ideal nicht zur Gänze leben. Denn, streng genommen müsste jede wissenschaftliche Erkenntnis permanent in Zweifel gezogen und folglich überprüft werden. Jede einzelne und zu jeder Zeit. Nur wenn man das versucht, erreicht man nichts.
Daher ist der Weg der Wissenschaft jener, dass man zunächst ausgiebig und gewissenhaft prüft, und wenn eine Erkenntnis ausreichend gesichert ist, dann war's das bis auf Weiteres. Das heißt, wenn ausreichend Grund dafür besteht (und nur dann) wird das Paket wieder aufgeschnürt. Das aber nicht als Vorgabe oder Vorschrift, sondern so wird es gelebt. Jeder darf natürlich jedes Paket aufmachen, wann und so oft er will. Nur macht es praktisch keiner, weil es Arbeit bedeutet, aber sinnlos ist. Aber dürfen würde jeder.
Daher werden in fachlichen Diskussionsrunden nicht permanent mRNA-Gentherapie-Todessritzen-Schreier eingeladen, weil deren Aussagen mit ausreichender Sicherheit als hanebüchen erkannt worden sind und es keinen Grund gibt, die Richtigkeit dieser Bewertung in Zweifel zu ziehen.
Das ist falsch. Ihre Bedenken wurden gehört und großteils wissenschaftlich widerlegt. Das hat ihre irrationalen Ängste und ihr Angstgeschrei nicht beendet. Sie wurden nur noch fanatischer - denn die Aufklärung wurde -wie für Verschwörungstheoretiker Pflicht- als Manipulation ausgelegt.Wäre dies zum Beispiel bei Corona geschehen, hätte es gar keine Demonstrationen gegen die Maßnahmen geben müssen, jedenfalls nicht in diesem Umfang, denn die Hauptforderung der Demonstranten war ja immer das Gehört werden der Gegenposition.
Die haben sich selbst ausgeschlossen, und das auch lautstark so kundgetan. Sie haben sich von Staat (Diktarur !!!!!!), Wissenschaft (geldgierige Pharmalobby !!!!!), Medien (Lügenpresse !!!!!) und Mitbürgern (Faschisten !!!!) abgewendet, nicht umgekehrt.Es war dieses Gefühl des Ausgeschlossen sein aus der öffentlichen Diskussion, welches die Menschen auf die Straße getrieben hat, und das zurecht.
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