Tja, dazu muss man sich nur mal anschauen, was in der Geschichte schon alles das Narrativ des Mainstreams war. Zum Beispiel, dass die Erde eine Scheibe ist.
Wenn Du schon Beispiele bringst, dann auch zutreffende.
Die Vorstellung, dass das mittelalterliche Weltbild von einer Flacherde ausgeht, ist verbreitet, aber falsch. Sie entstand vielmehr erst aus dem Bedürfnis der Neuzeit, sich von der vorangegangenen Zeit abzugrenzen [...]
Wikipedia, Flache Erde
Seitdem der griechische Philosoph Eratosthenes im 3. Jh. v. Chr. den Erdumfang erstmalig bestimmte, war die Kugelgestalt der Erde die gültige Lehrmeinung. Auch Mittelalter war unter Gelehrten die Kugelgestalt der Erde die vorherrschende Lehrmeinung und die Flacherde stets eine Minderheitenmeinung unbedeutender Autoren.
Dem Einen oder Anderen mag zwar sein Erdkundebuch in der Schule noch erzählt haben, die portugiesische Krone habe Kolumbus nicht finanzieren wollen, weil man nicht an die Kugelgestalt der Erde habe glauben wollen. Das ist aber falsch, vielmehr war Kolumbus' postulierte Erde zu klein. Sein Projekt wurde abgelehnt, weil man annahm, "Indien" müsse sehr viel weiter im Westen liegen (und eine so weite Seereise mit den damaligen Möglichkeiten nicht machbar) - womit die Kommission im Grunde sogar Recht hatte. Dass dazwischen der amerikanische Kontinent liegt, das konnten sie ja nicht wissen.
Dass der Aderlass gegen Krankheiten hilft.
Sicherlich dürfte man den Aderlass zu gewissen Zeiten falsch und zu häufig angewendet haben, was aus der damaligen Humoralpathologie resultierte.
Der Aderlass wird aber tatsächlich noch heute angewendet und auch von Schulmedizinern. Z.B. bei Eisenspeicher-Problemen und da hilft er auch.
Und was war denn von 1933 bis 1945 das Narrativ des Mainstreams.
Na klar: Wenn man sonst keine Argumente mehr hat, dann muss man halt wieder mit der Nazikeule kommen.
Stories kann man immer viele erzählen, insbesondere übers düstere Mittelalter. Nur stimmen sie halt genauso wenig, wie es einen "Narrativ des Mainstreams" gibt.