Die 3-er Koalition wird manches verschärfen: Da gehts um die Macht für Ministerien und die Ämterverteilung in den Parteien.
Ach, ich weiß nicht. Neue Besen kehren gut. Persönlich sehe ich da wenigstens einen Willen, etwas zu verändern. Noch mehr schlafen als die Regierung Merkel geht ja auch kaum mehr.
Ein ausländischer Journalist schrub einmal über Deutschland: Deutschland, das ist kein Schnellboot, sondern ein Riesentanker, der langsam dahin dümpelt.
Wir sollten der neuen Regierung auch erst einmal eine Chance geben. Jammern können wir in einem Jahr immer noch, das können wir ja sowieso immer gut.
Mit "ewig aussitzen" hatte ich jetzt auch gar nicht unbedingt die Regierung gemeint, daran haben wir uns doch schon lange gewöhnt. Sondern vielmehr Institutionen, aber auch Unternehmen.
Wie kann es denn sein, dass Deutschland mit der Schnelligkeit seiner Konnektivität international irgendwo unter "ferner liefen" dahinkriecht - und so ein europäisches Fuzzi-Land wie Estland hat flächendeckend die Raketenverbindungen?
Und wenn sie dann schon mal Glasfaser legen - legen sie dann die Glasfaser bis zum Empfänger? Nein, das tun sie nicht. Stattdessen setzen sie die Glasfaser bis zu Verteilerkästen ... und ab da laufen dann wieder ihre 50er-Jahre Klingeldrähte. Dafür sind dann aber die Verbindungen nirgendwo so teuer wie bei uns.
Na super: Sie legen eine Technologie, die bereits jetzt schon veraltet ist, die gewünschte Leistung nicht bringt und schon erst Recht nicht mal eine Infrastruktur für die nächsten 20 Jahre ist - aber die Hand aufhalten, das können sie, und das reichlich.
Persönlich versuche ich seit Beginn der Pandemie, an ein paar persönlichen Baustellen Gas zu geben. Bis zu drei mehr oder weniger offizielle Stellen, mit denen ich ununterbrochen zu tun habe, halten mich dazu auch ständig an. Tatsächlich will ich das ja sogar alles, nur: Die Strukturen, die ich dann vorfinde, die bremsen mich dann immer wieder aus oder blockieren mich sogar.
Es ist dann einfach so, dass ich - Covid-19 - bedingt - notwendige Voraussetzungen für andere Weiterentwicklungen nur noch mit einem funktionierenden Netz tun kann. Nur, das Netz, das gibt es dann leider einfach nicht. Oder ich habe mich an gesetzliche Vorgaben und Abläufe zu halten, die viel zu träge und umständlich sind, als dass sie überhaupt so funktionieren könnten. Was diejenigen, die meine Weiterentwicklung einfordern, nicht im Geringsten interessiert.
Ich fühle mich manchmal wie ein Gefangener, von dem man ein schriftliches Geständnis einfordert. Aber Papier und Stift gibt man ihm nicht. Aber später verprügelt man ihn, weil er das schriftliche Geständnis nicht vorweisen kann.
Wenn ich dann versuche, an den Rädchen zu drehen, die da so offensichtlich blockieren - dann äußert da jemand vielleicht sein Bedauern, und auch die im Grunde die Richtigkeit und Nachvollziehbarkeit meiner Anliegen. Ändern tut sich dadurch aber auch nichts, und schon gar nicht in überschaubaren Zeiträumen. Ggf. speist man mich damit ab, dies sei zwar alles wünschenswert und auch problemlos finanzierbar, aber die Haftungsfragen seien ungeklärt. Es seien einem eben die Hände gebunden und man zuckt mit den Schultern.
Was mich daran ankotzt, das ist nicht einmal irgendein nicht erfülltes, persönliches Anspruchsdenken oder meine Betroffenheit.
Was mich daran auf die Palme bringt, das ist einfach diese unglaubliche Trägheit, Bewegungsfaulheit und Fantasielosigkeit dieser ganzen Berater, Sachbearbeiter, Sozialpädagogen und Institutionen.
Was haben sie denn erreicht, was haben sie denn gemacht, in den nur 1,5 Jahren der Pandemie? Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
Wenn es irgendwo eine Kamera gibt, vor der sie sich öffentlich aufstellen können, diese ganzen Wichtigtuer und Selbstdarsteller, dann sind sie doch auch alle immer Hans Dampf in allen Gassen!
Ich möchte nicht, dass durch das von mir o.g. der Eindruck entsteht, es handle sich nur um das Gejammer eines Querulanten oder Faulen, der damit seine Taten- und Ergebnislosigkeit rechtfertigt um dafür zusätzlich einen Luxus einfordert, den man ihm nicht zugesteht. Darum geht es mir überhaupt nicht, um Luxus schon gar nicht.
Ich bin es nur leid, dass wir uns da in Deutschland - nicht nur in Behörden, sondern auch in Firmen - einen so überbordenden Wasserkopf geschaffen haben, der völlig ineffektiv ist. Um auf der produktiven Ebene, wo der Mehrwert ja überhaupt erst entsteht, immer mehr Mitarbeiter einspart, deren Löhne drückt, oder auf Teufel komm raus sparen muss.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die grundsätzlich über Büroarbeiter schimpfen. Auch die muss es geben und sie tun ihre Arbeit.
Allerdings habe ich in den letzten Monaten bei meinen Reisen durch diverse Firmen auch Verhältnisse gesehen, in denen 8 hochbezahlte Mitarbeiter etwas planen und organisieren (aber vor allem: quatschen), was nicht einmal 3 Mitarbeiter ausführen sollen. bitte sehr, sollen sie, aber dann sollen sie auch wenigstens das mal tun! Stattdessen blieben elementare Fragen erst einmal ungelöst.
Und damit auch ja nicht ein Euro verschwendet wird, sind sämtliche Waren und Material auch ja ganz, ganz genau auf's Gramm berechnet und gewogen und wir dürfen im Warenwirtschaftssystem auch ja jede Zwiebel ein- und ausbuchen.
Dafür hat man dann eine studierte Öko-Trophologin - na klar, die muss es geben! - die uns dann zu belehren hat, wie wir die Temperaturen an unseren Pötten messen.