Richtig - ich bin ein ganz normaler Staatsbürger, der Kritik am Zustandekommen von politischen Regelungen wegen der Vielfältigkeit wissenschaftlicher Empfehlungen sieht.
Wissen Sie mit welchen Mehrheiten wissenschaftlichen Empfehlungen nachgekommen wird?
Politisch nachgekommen meinst du ? Dann wäre die Antwort "mit parlamentarischen Mehrheiten". Verstehe aber den Sinn dieser Frage nicht so recht.
Wenn die von Ihnen aufgezählten Kriterien für wissenschaftliche Erkenntnisse nicht plausibel, logisch nachvollziehbar und kongruent sein müssen , dann pfeif ich auf die sog. Erkenntnisse der Wissenschaft, die sich mit Diversität rechtfertigen: Ich weiß. 1+1 ist wahrscheinlich 2.
Wenn....dann ja. Deswegen pfeife ich ja auch auf Erkenntnisse von Frenilshtar und seinesgleichen. Wissenschatliche Erkenntnisse aber müssen eben jenen Kriterien entsprechen.
Dass es bei Handlungsmaximen bezüglich Corona keine "allumfassende, eindeutige wissenschaftliche Erkenntnis" gibt, liegt in der Natur der Sache.
Erstens, ist die Angelegenheit nicht ausschließlich medizinisch, sondern hat politische, soziale, wirtschaftliche, umweltrelevante, etc... Aspekte.
Zweitens, eindeutige wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es in der Regel erst mit Abschluss einer Arbeit bzw Untersuchung. Bei Corona kann man aber mit steuernden Eingriffen nicht warten, bis alles wissenschaftlich sauber und eindeutig abgearbeitet ist - sondern handeln muss man JETZT. Das heißt, man muss auf Basis der nun einmal vorhandenen und verfügbaren Information entscheiden. Und auch wenn die Wissenschaft nicht genug "Futter" bekommt um ideal arbeiten zu können, ist sie doch die beste Institution, um abzuschätzen, welche Entscheidung welche Folgen haben kann bzw wahrscheinlich haben wird.
Und, wenn wir in Richtung Wissenschaft schauen, dann gibt es doch unbestreitbare Erkenntnisse. Wie zum Beispiel, dass Abstand Halten (durch räumliche Distanz oder durch Abschirmung) und die Impfungen eindeutig positive Effekte haben. Aber, selbst diese Erkenntnisse werden von manchen, vorwiegend Laien, bezweifelt.
In manchen Medien werden natürlich diese Leugner verstärkt dargestellt, da Medien nun einmal eher über Kuriositäten berichten, als über das Gängige, Akzeptierte. Als Medienkonsument darf man dann allerdings nicht den Fehler machen, diese Medienpräsenz gleich zu setzen mit einer faktischen, realen Präsenz. Jene Minderheit aber nützt diesen Umstand und will den Anschein erwecken, sie wären tatsächlich so verbreitet, wie es oberflächlich scheint.
Die Vorgangsweise bezüglich Gegenmaßnahmen ist also nicht so wie ein Auto in der Werkstatt, das wie üblich nach Checklisten untersucht und da und dort repariert wird, wie wir es ja gewohnt sind.
Es ist vielmehr die Reparatur an einem anfangs weitgehend unbekannten Auto, und das auch noch während der Fahrt. Auch wenn der Vorgang unweigerlich holprig und auch da und dort fehlerbehaftet sein,
und unter den Handelnden keine allumfassende Einigkeit bezüglich der Vorgangsweise herrschen wird, werden es doch die üblichen Automechaniker sein, die die Situation am Besten meistern werden.
Kurz gesagt, auch wenn die Wissenschaft wie auch die Politik im Rückblick da und dort im Detail "besser" Handeln hätte können, gibt es doch niemanden, von dem man gesichert sagen könnte, er hätte es besser gemacht.
Auch wenn viele das von sich behaupten und womöglich auch glauben wollen.