Aber eben nur mit Lockdown. Deshalb auch an dich die Frage: Bei einer Neuverschuldung in Deutschland von 100 Milliarden Euro während einer Pandemie, wieso investiert man da nicht einen kleinen Teil in den Ausbau der Krankenhaus-Infrastruktur?
Weil das nicht notwendig war, denn unsere Krankenhaus-Infrastruktur war schon vorher ausreichend. Und der befürchtete Zusammenbruch der medizinischen Infrastruktur blieb aus, auch aufgrund der getroffenen Maßnahmen. Ganz im Unterschied zu Teilen der USA, aber da waren die Strukturen eben schon vorher marode.
Außerdem kann man in Deutschland nicht mal eben in zwei Wochen ein Krankenhaus neu bauen, wie in China. Wir haben hier - und völlig zu Recht - auch viele andere Dinge zu berücksichtigen, auf die sich die Chinesen was feixen.
Nein, diejenigen die auf die Straße gehen sind die, die von Anfang an kritische Fragen gestellt haben, wie zum Beispiel: Richtet der Lockdown nicht mehr Schaden an, als er nützt? Unzählige Existenzen wurden durch den Lockdown zerstört, Menschen sind in die Depression und den Suizid getrieben worden. Dann haben wir die Situation der Kinder, die jetzt in dieser Zeit aufwachsen und mit Masken in der Schule hocken müssen und die mit am meisten unter den mangelnden sozialen Kontakten leiden.
Alles sicher richtig, aber schaut man auf andere Länder, u.a. die USA, dann sind wir vergleichsweise glimpflich davon gekommen. Und zwar wegen der Maßnahmen.
Gewinner und Verlierer gibt es in jeder Krise. Das mag jetzt zynisch klingen, aber es hat auch Profiteure der Krise gegeben, und das waren keineswegs nur Hersteller und Händler von medizinischem Bedarf.
Etwas Besseres als den Tod findet man überall. Es gab sicherlich Branchen, die von der Krise besonders hart betroffen waren. Ich kenne aber persönlich kleine Unternehmen, die die Krise trotzdem gut überstanden haben, obwohl sie zu diesen Branchen gehören. So manches Unternehmen, dass den Hintern zukneifen musste, war auch vorher schon marode oder im Grunde nicht konkurrenzfähig.
Die Situation der Kinder ist nicht wie sie sein sollte, aber im Vergleich zu anderen Zeiten geradezu ein Luxusproblem. Denke ich z.B. an die Kindheit meiner Eltern mit Krieg und Vertreibung, dann war das eine ganz andere Nummer. Eine Geschichte im Übrigen, die in ihren Ausläufern sogar noch auf mich selbst Auswirkungen hatte, in meiner Kindheit.
Unser Fiat Money System stand schon vor Corona auf ganz dünnem Eis und deshalb ist meine Vermutung, dass Corona und der Lockdown lediglich als Sündenbock für den ohnehin kommenden Wirtschaftszusammenbruch dienen werden. So oder so wissen wir jetzt, dass unsere Grundrechte nichts wert sind, denn sie können uns jederzeit entzogen werden. Rechte, die je nach belieben entzogen und gewährt werden können, sind keine Rechte, also haben wir defacto keine Rechte. Und diese Erfahrung durfte die Menschheit im vergangenen Jahr global machen. Und das ist eben das Unglaubliche daran. Es funktioniert überall, weil die Menschen letztlich überall gleich ticken. Wenn Angst dominiert, werden sie zu Marionetten.
Die nächsten Jahre werden sicher nicht ganz einfach werden, einen "ohnehin kommenden Wirtschaftszusammenbruch" sehe ich aber nicht. Was dominiert hat, das war nicht die Angst, sondern das Sterben, wenn auch bei uns nicht in dem Maße wie in anderen Ländern. Denn da wo man die Pandemie kleingeredet oder ignoriert hat, da sind die Menschen gestorben wie die Fliegen. Vor allem auch in Osteuropa, wo es eine gewisse historisch bedingte Volkskultur gibt, Maßnahmen der Regierung und der Behörden zu ignorieren oder kreativ zu umgehen.
Die Deutschen lassen sich nicht so schnell klein kriegen. Was hat dieses Volk nicht alles überstanden: 1. und 2. Weltkrieg, Vertreibung, Wiederaufbau, Teilung und Wiedervereinigung. Letzteres hätte bei so manchem Volk zu Mord & Totschlag geführt, aber auch das ist uns gelungen. Und aus jeder Krise sind wir schließlich stärker heraus gekommen als zuvor - und zwar friedlich.
Und das ist es, was mich zum Patrioten werden lässt, auf dieses Land auch einmal stolz sein zu können, was Deutschen eher schwer fällt.