@ Eule
Menschen haben Interessen.
Autoritäten sind Menschen.
Also haben Autoritäten Interessen.
Dass Autoritäten nur gute Interessen und Absichten hätten, halte ich für einen kindlichen Glauben.
Der kindliche Glaube wird immer wieder mit der Realität aufeinanderprallen.
Erwachsenwerden bezieht immer mehr Realität in die kindlichen Vorstellungen ein.
Es ist unvermeidlich, durch die Frustration, die Enttäuschung von den Autoritäten hindurch zu gehen.
Der Holzhammer würde sagen: "Deine Autoritäten haben dich belogen."
Das Kind würde sagen: "Nein, niemals!"
Der Gläubige würde sagen: "Du willst mich belügen."
Und auf die Frage was nun meiner Meinung nach zu tun sei, würde ich sagen: "Die Grippewelle geht zu Ende."
Je mehr sich die Leute gegen das Zerbrechen der inneren Autoritäten wehren, umso größer ihre Akzeptanz der Autoritäten. Sie akzeptieren in dieser Phase Dinge, die sie sonst nie hätten mit sich machen lassen. Sie erwachen irgendwann in einem völlig autoritären Staatssystem und können nicht glauben, wie sie einst da hineingekommen sind. Dass eben dieses kalte Staatsgebilde, was dieses bizarre Vertrauen automatisch ausnutzt, dem Gläubigen erklären will, dass der, der ihn wecken will, der Autoritäre sei, ist ein merkwürdig. Funktioniert aber. Warum, das weiß ich auch noch nicht genau. Ich vermute, die Gläugigen sehen in Staat und Presse unterschiedliche Akteure, deren einheitliches Interesse noch absurd erscheint.