Und ein Nachschlag, weils so schön ist:
https://www.prisma.de/news/Konstantin-Wecker-Die-Kultur-hat-keine-Lobby,28113451
Das Problem ist natürlich momentan, dass sich viele Bürger von der Regierung ignoriert fühlen, und dadurch entstehen ja auch diese Demos. Es gibt kaum einen Dialog. Sehen Sie das ähnlich?
Konstantin Wecker: Da hat man natürlich vieles falsch gemacht. Sie wissen sicher, ich bin definitiv kein Pandemie-Leugner und es für uns alle unangenehm und schwer, keine Frage. Trotzdem sollten wir daran denken, dass es in Kriegsgebieten grausames Leid gibt, das so viel schlimmer ist. Ich denke manchmal über meine Eltern nach. Meine Eltern waren ja keine Nazis. Die hatte zuerst einmal die Wirtschaftskrise als Kinder erlebt, dann als junge Leute die Nazis, denen sie nicht begeistert hinterhergelaufensind, und dann noch den Zweiten Weltkrieg. Wenn man das bedenkt, sprechen wir von einer Position aus, dass es dann nicht so schlimm ist, zeitweise mal eine Maske zu tragen und nicht so ausgelassen zu feiern wie man das über Jahrzehnte hin tun konnte.
Trotzdem geht es für nicht wenige um die Existenz. Wie könnte denn den momentan von Corona besonders Betroffenen geholfen werden?
Konstantin Wecker: Wir bräuchten für alle, die jetzt durch diese Corona-Krise wirklich leiden und das sind ja nicht nur die Kunstschaffenden, das ist die Technik, die Gastronomie, die Clubbesitzer und so weiter, ein bedingungsloses Grundeinkommen. Ganz viele Menschen haben Angst, aus ihrer Wohnung geschmissen zu werden. Die Mieten werden ja nicht billiger, sondern immer noch teurer. Speziell in München, der Mietspiegel steigt ja immer weiter an, und das in Zeiten, in denen sich ganz viele Menschen die Mieten gar nicht mehr leisten können. Ich habe einen Freund, der hat eine Wohnung bekommen, 800 Euro Miete für 20 Quadratmeter. Das ist Wahnsinn, das geht nicht mehr. Da müsste wirklich etwas getan werden, und nicht ausschließlich für Lufthansa und andere Konzerne. Da müsste der Staat unbedingt was tun.