Das würde ich Dir auch raten. Informiere Dich in einem Krankenhaus wo Covid Patienten liegen. Schau sie Dir an (falls Du den Mumm hast auf so eine Station zu gehen) und rede mit Ärzten und Pflegern*innen. So schwer ist das nicht....
Was soll das für ein Argument sein? Natürlich liegen Menschen in Krankenhäusern, dafür sind sie ja da und dort lagen sie auch vor Corona. Auch an Beatmungsgeräten, auch auf Intensivstationen. Und das ist immer tragisch und traurig, aber Menschen werden krank und Menschen sterben.
Ich habe Ärzte in meinem Umfeld und die haben bereits letztes Frühjahr gesagt, dass es sich um eine Grippe handelt. Ich kenne aber auch eine Krankenschwester, die sich hat verrückt machen lassen und die meint, es sei alles schlimm. Wir haben auch hier unterschiedliche Ansichten, das ist doch okay.
Anhand der Fakten, Zahlen und Daten, komme ich zu einer anderen Meinung als Du. Na und?
Wir haben eine Sterblichkeit bei COVID von 0,4%, dafür aber kaum Grippetote. Diese 0,4% sind etwa die, die in den vergangenen Jahren an der Grippe gestorben sind. Es sind dieselben Symptome, die etwa gleiche Anzahl der Verstorbenen. Ist es Dir nicht möglich, das zu betrachten und darüber nachzudenken? Im letzten Jahr wurden weniger Menschen beatmet, als in den Jahren davor, es starben auch weniger Menschen in Krankenhäusern. Diese Zahlen denke ich mir nicht aus, sondern sie sind im Krankenhausregister für Deutschland aufgelistet und abrufbar. Für Dich auch.
Ja, die Krankenhäuser und insbesondere das Personal sind ausgelastet, zum Teil überlastet. Das ist aber auch ein alter Hut. Google doch mal 2017 und Krankenhäuser Überlastung. Da hast Du dieselben Schlagzeilen wie heute.
Das liegt auch daran, dass Betten abgebaut werden. 2020 wurden 20 Krankenhäuser geschlossen und damit über 3000 Betten abgebaut. Auch Intensivbetten werden, auch im Moment, kontinuierlich abgebaut.
Ich bin die letzte, die das richtig findet und ich bin immer dafür, ein besseres Gesundheitssystem zu haben und Risikogruppen zu schützen. Nur weißt Du, das hat bis vor einem Jahr niemanden interessiert. Auch da starben schon Menschen an Atemwegserkrankungen und Krankenhauspersonal war überlastet. Aber um bei der Realität zu bleiben, haben wir in Deutschland immer noch ausreichend Kapazitäten und leere Betten. Du musst verstehen, dass sich an der Anzahl der Kranken und Gestorbenen nichts Wesentliches geändert hat, im Vergleich zu den Vorjahren. Diese Zahlen findest Du beim Bundesamt für Statistik oder bei Euromomo oder beim RKI oder im Deutschen Krankenhausregister Divi.
Es sind inzwischen weitaus mehr Menschen an den Folgen der Maßnahmen gestorben, als an COVID. Das ist leider auch ein zu belegender Fakt. COVID steht in der Sterbestatistik an letzter Stelle. Suizid dagegen an erster. In Norwegen haben sich in einem Monat mehr Menschen suizidiert, als üblicherweise in einem ganzen Jahr. Es verhungern so unendlich viele Menschen und vor allem Kinder mehr auf der Welt, im Vergleich zu vorher. Und das war schon schrecklich genug.
Ich denke, jeder Mensch hat das Recht selbst zu entscheiden und sich eine Meinung zu bilden. Im besten Fall sollte man sich darüber austauschen und versuchen die Fakten herauszuarbeiten.
Und jetzt komme mir nicht damit, dass Kritiker andere gefährden. Im Grunde gefährdet jeder jeden, das beginnt schon damit, wenn man morgens in sein Auto steigt und am Straßenverkehr teilnimmt. Ja, ich kann einen tödlichen Verkehrsunfall haben, aus allen möglichen Gründen. Soll ich deshalb nicht mehr Auto fahren? Ein Virus kannst Du nicht aussperren oder töten, damit muss der Mensch leben oder sterben. 99,9 % der Bevölkerung überleben dieses Virus. Möchtest Du wegen diesem kleinen Rest, den größten Teil der Bevölkerung einsperren? Und sie dazu verurteilen, ihre Existenz und ihr selbstbestimmtes Leben an den Nagel zu hängen? Findest Du, das steht in einem vernünftigen Verhältnis. Ich habe verstanden, dass es Risikogruppen gibt und auch, dass es immer mal wieder Menschen trifft, die offensichtlich gesund waren. Aber das war immer und zu allen Zeiten so. Nochmal, wir reden von höchstens 0,4% der Bevölkerung und von diesen 0,4% sind 90% alt, sehr alt oder alt und vorerkrankt oder vorerkrankt. Was wirfst Du mir eigentlich vor? Ich denke, ich informiere mich seit einem Jahr umfassend und bin auch nicht zu bequem, mir selbst die Statistiken anzusehen.
Und Deine sogenannte Solidarität zu den sogenannten Risikogruppen in allen Ehren. Wo ist denn die Solidarität zu denen, die psychische Probleme bekommen und auch erkranken? Die Solidarität zu denen, die verhungern? Die Solidarität zu denen, die sich das Leben nehmen, weil sie nicht mehr weiter wissen?