• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Buddhismus

Georg

New Member
Registriert
22. Juli 2003
Beiträge
254
Da die Inhalte des Buddhismus in unserer Gesellschaft nicht gerade sehr geläufig sind, würde ich mit Euch hier über diese Inhalte gerne etwas diskutieren.


Im Buddhismus geht es um die Erkenntnis, dass man nicht der eigene Körper ist, sondern diesen hat und ihn darum möglichst sinnvoll - wie ein Werkzeug - nutzen sollte. Was man als "Selbst" erlebt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein unzerstörbarer und unbegrenzter Strom von Bewusstsein.

Im Moment des Todes verläßt das Bewusstsein den sterbenden Körper, um sich - gesteuert durch unbewusste Eindrücke im Geist, also Karma - nach einer bestimmten Zeit wieder mit einem neuen Körper zu verbinden. Daher ist Sterben für einen Buddhisten in letzter Konsequenz etwas ähnliches wie "Kleider wechseln".

Erleuchtete sind nicht mehr von diesem Prozess abhängig. Sie können den Sterbevorgang bewusst steuern, um eine Wiedergeburt zu erlangen, in der sie für möglichst viele Menschen nützlich sind. http://www.buddhismus.de/


Gruß
Georg
 
Werbung:
im Buddhismus gehts, grob gesagt, um Einsicht (als Gegensatz zu Absicht)
auch das Wieder-Geboren-Werden ist dualistisch (als Gegensatz zum Sterben)

das Nirvana jedoch könnte ein vergleichbares Wort für SEIN sein,
das wäre dann nicht-dualistisch

nicht-Sein
da-Sein
Seiend

auch die Ausbildung der Mönche (kam mal im Fernsehen) ist nicht dualistisch*
(sie müssen vor einer Gruppe zu einem Thema Rede und Gegenrede in Dialogform vortragen)

*Konsens (a priori) und Kompromiss (a posteriori) sind dualistisch
 
Original geschrieben von Georg
Im Moment des Todes verläßt das Bewusstsein den sterbenden Körper, um sich - gesteuert durch unbewusste Eindrücke im Geist, also Karma - nach einer bestimmten Zeit wieder mit einem neuen Körper zu verbinden. Daher ist Sterben für einen Buddhisten in letzter Konsequenz etwas ähnliches wie "Kleider wechseln".

Womit Du zielsicher ein schwer verständliches Thema im Buddhismus angesprochen hast ... :) :D

http://www.payer.de/einzel/karma.htm#3.9.





Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen der Reinkarnation:
  1. Seelenwanderung. Jedes Wesen hat eine Seele, die bei der Wiedergeburt in einen neuen Körper eintritt. Im Buddhismus ist die Wiedergeburt dagegen nicht an eine Seele gebunden (Atman).
  2. Die wandernde Personalität - nicht Person, da der Buddhismus kein Ich (Atman) kennt - ist ein aus Elementen zusammengesetztes Wesen, das ständigen Veränderungen unterliegt.
Quelle: http://www.sphinx-suche.de/lexeso/reinkar1.htm




Es gibt daher auch keine Seelenwanderung oder Wiedergeburt in dem Sinne, dass ein und dieselbe Seele nach dem Tode des Leibes sich wieder mit einem anderen Leibe verbindet. Und doch spricht man von früheren Existenzen des Menschen, und das Sehen der eigenen Existenzen, vielleicht tausende von Jahren zurückliegend, wird als eine der wunderbaren Wirkungen der mit großem Eifer beharrlich geübten Meditation bezeichnet. Trotzdem hält der Buddhismus daran fest, dass es sich hier nicht um ein Subjekt, was immer man damit meint, handelt, das dem Prozess unterliegt, sondern nur um eine Kausalität ohne Subjekt, aus der alles, was ist und was geschieht, oder alles, was nicht ist und was nicht geschieht, zu erklären ist. Genaugenommen lautet die Formel: "Aus diesem, das existiert, wird jenes; aus diesem, das geschieht, geschieht jenes; aus diesem, das nicht existiert, wird jenes nicht; aus diesem, das nicht geschieht, geschieht jenes nicht."
Quelle: http://www.heilmile.de/religion/sek2/anthropologie/derheilswegdesbuddhismus.html
 
Leben ist Leiden, und das Leiden überwindest du, indem du das Leben überwindest. Ziel: Nirwana, die erloschene Flamme. Da wir ja immer wieder geboren werden, würde Selbstmord nicht helfen. Muss also der Hyper-Selbstmord her: Das Bekämpfen der Bedürfnisse, so können die schrecklichen Begierden ja nicht wiedergeboren werden: Dann gehst du endgültig in die "erloschene Flamme" ein...
Mein Ziel ist das Leben. Das Nirwana ist mein Ziel nicht...

Diese (mit eigenen Worten beschriebene...:D ) Theorie wird durch die Seelenwanderung erklärt. Wie wird diese Seelenwanderung aber begründet? Die Begründung müsste den Dualismus (Geist ist selbständig; hat nichts mit Scillas "Dualismus" zu tun) voraussetzen. Was ist aber, wenn der Materialismus (Geist und Seele sind vom Körper abhängig) recht hat?

Gysi
 
von Gisbert
Was ist aber, wenn der Materialismus (Geist und Seele sind vom Körper abhängig) recht hat?
Da der materialistische Ansatz nicht in der Lage ist, alle Bereiche des Seins zu erfassen, bedarf es eines Gegenpols, es sei denn man würde alles, was außerhalb der materialistischen Perspektive liegt, per se als irrelevant abtun.
 
Hallo Ihr ...

ich habe gerade mehrere Bücher von Osho gelesen und eins ist besonders haften geblieben:

Die Aussage:

Die östliche Weisheit hat den materialisten Teil verneint und vernachlässigt ...
Die westliche Weisheit hat den spirituellen Teil negiert ...

Der Weg liegt dazwischen ...

Geist, Liebe, Leben ... auf allen Ebenen ...

Ein Spiritueller, der nicht mehr in der Lage ist, in der materiellen Welt zu leben, hat mMn das Ziel verpasst ...
 
Original geschrieben von Georg
Da der materialistische Ansatz nicht in der Lage ist, alle Bereiche des Seins zu erfassen, bedarf es eines Gegenpols, es sei denn man würde alles, was außerhalb der materialistischen Perspektive liegt, per se als irrelevant abtun.
Der Materialismus negiert nicht den Geist. Er sagt allerdings, dass er von der Materie abhängig ist.
Und die Überlegung, dass der Materialismus nicht alle Existenz erklären kann, ist noch lange kein Argument für den Dualismus. Also kein Argument gegen den Materialismus.

Und ich wiederhole die Frage: Was ist (mit der Seelenwanderung/Wiedergeburt), wenn der Materialismus recht hat?

Gysi
 
Original geschrieben von Georg
Da der Materialismus Dinge wie Seelenwanderung/Wiedergeburt negiert, erkenne ich keine wirkliche Frage :confused:.
Na, das ist doch schon die Antwort: DANN gibt es keine Seelenwanderung!
Die Frage lautet daher auch: Lehnst du den Materialismus ab? Wenn ja, weshalb?

Gysi

PS.: Ich bin Materialist. Aber nehme trotzdem ein "ewiges Leben" an.
 
Werbung:
von Gisbert
Die Frage lautet daher auch: Lehnst du den Materialismus ab? Wenn ja, weshalb?
Ich ziehe tatsächlich die spirituelle Sichtweise der materiellen Sichtweise vor.

Weshalb ?

Weil die spirituelle Sichtweise eher den Erfahrungen entspricht, die ich in meinem Leben gemacht habe.
 
Zurück
Oben