AW: Beeinträchtigen Gefühle die optische Wahrnehmung?
Hallo,
gute Frage. Aber bevor man drüber diskutieren kann, muss man meiner Ansicht nach übereinkommen, was wir unter "optische wahrnehmung" verstehen.
Das Bild, das unsere Augen machen und ans Gehirn weiterleiten steht am Beginn der wahrnehmung.
Damit dieses bild beeinträchtigt wird, müsste sich physisch etwas am Auge ändern. Es ist durchaus denkbar, dass so eine veränderung durch Gefühle ausgelöst werden kann. (Gefäßerweiterungen durch höhere Pulsfrequenz, Durchblutungsänderungen). Ich schließe das aber aus, da ich meine, dass gefühle eine Reaktion auf die wahrnehmung und diese daher nicht beinflussen können.
Ich behaupte also, dass Bild von, das seine Augen an sein gehirn senden bleibt dasselbe, solange du dich nicht verändert hast.
Schritt 2 in der wahrnehmung ist die Verarbeitung im Gehirn, hier erst wird das bild "entwickelt", interpretiert und dann bewußt gemacht.
Und darauf haben Gefühle natürlich einen Einfluß, speziell auf die "Interpretation" des Wahrgenommenen.
Gut, nun zur gegenständlichen Frage: Nimmt dich dein Freund attraktiver wahr, seiddem er Dich liebt?
Das kann durchaus sein und ist auch erklärbar, selbst, wenn Du objektiv gleich aussiehst, wie vorher.
Die Frage, die aber viel wichtiger ist, in meinen Augen, ist, was ist den Attraktivität? Was ist schönheit? Eine objektive Antwort gibt es dafür nicht. das ist ganz einfach geschmackssache. Und Geschäcker können sich sehr schnell ändern und Gefühle haben auf diese Änderung selbstverständlich einen gewaltigen Einfluß.
Also, definitive Antwort: Ja, dein Freund nimmt Dich attraktiver wahr seit er Dich liebt als vorher. Egal, wie Du aussiehst, gestz dem fall, Dein Freund liebt Dich, dann bist Du für Ihn der attraktivste mensch auf der welt! Und du kannst ihm ruhig glauben, dass es selbst in seiner Phantasie keinen atrraktiveren menschen für Ihn geben kann als Dich.
Und ich glaube allein schon die tatsache, dass er offen mit Dir über seine Phantasien beim Onanieren spricht, beweist, dass er Dich liebt und Dir vertraut.
Das Problem, das ihr habt, liegt meiner Ansicht nach nicht bei ihm. Du bist vielleicht diejenige, die nicht ausreichend liebt. Du bist es, die an sich selbst zweifelt. und weil ihr als paar eine Einheit sein solltet, ist Dein Selbstzweifel natürlich auch ein Zweifel an ihm. Wenn Du selbst nicht fähig bist, dich so zu lieben, wie du bist, dann hast Du natürlich auch Zweifel daran, dass er Dich lieben kann, so wie du bist.
Wenn Du euer Glück nicht aufs Spiel setzen willst, dann musst Du zuallerst einmal an dieses Glück glauben. Es kommt gar nicht darauf an, ob er oder Du für sich allein genommen perfekt sind, sondern es kommt darauf an, ob ihr beide daran glaubt, dass ihr zusammen "perfekt" seid.
Und wenn Du daran glaubst, dann wirst Du auch vertrauen finden, zu Dir und zu ihm. Und dieses vertrauen musst Du zulassen, auch wenn das Risiko besteht, dass es gebrochen und Du verletzt wirst.
Ich glaube wahre Liebe zweifelt nicht und fordert nicht. In der liebe gibt es kein Ich und kein Du, sondern nur ein Wir.
Liebe Grüße,
Queer
soll 
