AW: Asylbewerber mit Hartz IV gleichgestellt
Mein lieber Hamels, ich weiß nicht, wo du deine Erfahrungen gemacht hast, ich meine hier in der brummenden Wirtschaft des Rhein-Main-Gebiets und anderswo. Ich selbst bin wegen Burnout-Symptomatik frühverrentet und dem organisierten Wahnsinn damit entkommen; kann damit keine großen Sprünge machen, aber es reicht. Viel lieber würde ich noch arbeiten, im Rahmen meiner Möglichkeiten - aber, das geht nicht: Alles oder nichts heißt es hier. Ich habe den Irrsinn mitgemacht und vielfach beobachten können, wie die tolle Wirtschaft ständig neues Menschenmaterial aus allen Richtungen ansaugt, benutzt, so lange es sich für sie rechnet, und sie dann ausspuckt. Meine Frau arbeitet in Frankfurt bei einer Bank, so dass ich auch Einblick in diese Welt habe. Sie unterscheidet sich nicht vom institutionell-wirtschaftlichen Hightechberiech, in dem ich zugange war. Überall läuft das selbe Schema ab: Kosten drücken, vor allem die fürs Personal, am Besten, man hat gar kein eigenes mehr, und wer noch sein muss, der hat immer zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft ist ein Saustall (das sage ich), ein Facharzt nannte sie ein Haifischbecken. Gnadenlos werden alle Beteiligten benutzt und ausgespuckt. Wenn ich Floskeln höre, wie "das Personal ist das wichtigste Kapital eines Unternehmens", dann möchte ich lachen und schreien gleichzeitig. Das klingt so, wie Mielkes Nachwende-Ausruf: "Ich liebe euch doch alle", es ist verklärt, eine Schutzbehauptung. Wer verdient noch "gutes Geld"? Keiner, der sich noch Konsumgüter leisten kann durch Raubbau an seiner Gesundheit. Und auch die kleineren Unternehmer werden betrogen. Sie tragen die Verantwortung, haften mit ihrem Privatvermögen und arbeiten dafür rund um die Uhr. Sie tun es letztlich auch für den unschätzbaren Vorteil, nicht abhängig beschäftigt sein zu müssen, abhängig von Systemgeiern, die in jedem Unternehmen ihr Unwesen treiben. Seilschaftler, Mistböcke, eben genau die Sorte, die auch im Führerbunker bis zuletzt mitgemacht haben. Leute, die von allen Anderen das Äußerste erwarten, selbst aber kaum mehr leisten, als ihren eigenen Arsch abzusichern.
Au fein ...
(= Automobil-Marke) und werbe die von Entlassung bedrohten OPELANER
