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Armut - Wann ist jemand arm?

AW: Armut - Wann ist jemand arm?

aktivFreidenker schrieb:
Daher ist Bildung der wohl wichtigste Schlüssel, der Armut zu entkommen.

Sehe ich auch so. Ich habe aber mal vor einiger Zeit in einer Brauerei gearbeitet (400€-Job) und was ich da erlebt habe, war die größte Ausbeutung die ich je erlebt habe.
Junge Frauen mit gutem Abschluß bieten sich für Hungerlöhne an und die vielen Menschen die keine gute Ausbildung haben, werden mit Niedriglöhnen abgespeist! Ein junger Mann sagte mir: "Eigentlich kann er auch von Hartz IV leben!" Vor allem wie die ganzen Niedriglöhne aufgeschlüsselt werden, hat mich wütend gemacht.:weinen3:
 
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AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Sehe ich auch so. Ich habe aber mal vor einiger Zeit in einer Brauerei gearbeitet (400€-Job) und was ich da erlebt habe, war die größte Ausbeutung die ich je erlebt habe.
Junge Frauen mit gutem Abschluß bieten sich für Hungerlöhne an und die vielen Menschen die keine gute Ausbildung haben, werden mit Niedriglöhnen abgespeist! Ein junger Mann sagte mir: "Eigentlich kann er auch von Hartz IV leben!" Vor allem wie die ganzen Niedriglöhne aufgeschlüsselt werden, hat mich wütend gemacht.:weinen3:

Ja ja, teile/spalte und herr-sche - ist nicht nur :nein: die Macht-Maxime von Atom-Physikern und Politikern ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Absolute Armut nach Weltbank: Personen, welche weniger als 1,25 US $ pro Tag zu Verfügung haben.

Schätzungen zufolge sollen ca. 1 - 2 Mrd. Menschen davon betroffen sein. Vielleicht sind es sogar noch mehr.

~ ~ ~

In Deutschland:

Relative Armut => es gibt verschiedene Definitionen http://de.wikipedia.org/wiki/Relative_Armut u.a. die Berechnung des Äquivalenzeinkommen http://de.wikipedia.org/wiki/Äquivalenzeinkommen und andere staatistische Maßzahlen.

Auf armut.de http://www.armut.de/armut-in-deutschland_praevalenz-der-armut-in-deutschland.php wird die Zahl der in relativer Armut lebender Deutschen mit rund 11,5 Mio angegeben. Bei ca. 82 Mio Einwohner ist das rund 14 %.

~ ~ ~

Das die Zahlen dramatisch sind, war mir klar.
Aber mit jedem weiteren Gedanken daran bekomme ich eine unerhörte Wut.
Obwohl ich zu den realtiv Armen in Deutschland zähle, fühle ich mich nicht arm.
Ich kann mir helfen und habe ein starkes, liebevolles und mir wohlgesonnenes Umfeld, auch aus Zeiten, wo ich viel Geld hatte.
Aber was tun diejenigen, die sich nicht selbst helfen können? Kinder, Kranke, Rentner, Personen mit verarmter sozialer Umgebung?

~ ~ ~

Da stellt sich mir die Frage, wie wir für alle Menschen auf der ganzen Welt ein Mindestmaß an Nahrung, Unterkunft, Bildung, Infrastruktur usw... schaffen können?

Ein Freund kam mal auf die Idee, so viele Schulden wir nur möglich zu machen und diese dann nicht begleichen, damit man den großen bevorstehenden weltweiten Finanzcrash beschleunigt und das bisherige Geld-Zins-Schuld-Macht-System aushebelt.
 
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AW: Armut - Wann ist jemand arm?

.....

Ein Freund kam mal auf die Idee, so viele Schulden wir nur möglich zu machen und diese dann nicht begleichen, damit man den großen bevorstehenden weltweiten Finanzcrash beschleunigt und das bisherige Geld-Zins-Schuld-Macht-System aushebelt.

:ironie:
Gar keine so schlechte Idee - würde zudem enorm viele Arbeitsplätze schaffen, z. B. in den Bereichen Gerichtsvollzieher, (Kreditausfall-)Versicherungen. Wenn es denn nicht im Vorfeld (für [potentielle] Kreditnehmer) zu Kreditklemm(ung)en käme. :schnl:
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

:ironie:
Gar keine so schlechte Idee - würde zudem enorm viele Arbeitsplätze schaffen, z. B. in den Bereichen Gerichtsvollzieher, (Kreditausfall-)Versicherungen. Wenn es denn nicht im Vorfeld (für [potentielle] Kreditnehmer) zu Kreditklemm(ung)en käme. :schnl:

:ironie: Und besser viele Schulden als wenig Schuld ....:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Seitdem die Tafel hier fast alle Geschäfte anfahren, um aussortierte Waren abzuholen und sie an Bedürftige verteilen, kann man nicht mehr containern. Es ist tatsächlich nur Müll in den Behältern. Das was wir früher so manches Mal aus Überzeugung taten, die noch eßbaren Lebensmittel zu verwerten, kann man heute sehr bequem an einer Ausgabestelle bekommen, ohne sich strafbar zu machen, ohne sich die Hände und Kleidung zu verschmutzen.

da empfinde ich eine Chance für alle auch als gerechter, als nur eine für gelenkige Studenten, die sich das trauen.

Als arm würde ich jemand bezeichnen, dessen erzielbares Einkommen unter Einsatz des von ihm dauerhaft verkraftbaren Aufwands nur noch für das Lebensnotwendigste reicht. Statistisch wird das oft am Haushaltseinkommen fest gemacht, ich glaube bei 60% vom Durchschnitt. Das wäre die absolute Armut. Wichtiger dürfte aber, wie du schon sagst, die relative sein. Ich habe mich nie als arm empfunden, eher als reich, weil ich zwar fast immer ein eher unterdurchschnittliches Einkommen hatte, mich aber nie ernsthaft einschränken musste, was ich mir wünschte, habe ich erreicht. Ich habe mich immer am Machbaren orientiert, nicht an Wünschbarem. Deshalb finde ich so manchen Kommentar voll daneben, der günstigen Einkauf als wirtschaftsschädlich hinstellt: er ist meist die einzige Chance, wenn von krimineller Beschaffung abgesehen wird.
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Hier mal einige Beispiele, wie man freiwillig OHNE GELD recht gut leben kann.

http://de.sevenload.com/videos/U5SbRsO-Leben-ohne-Geld-Die-Waldmenschen

http://www.prosieben.de/videokatalo...tz-mein-betteln-Galileo-schnorren-127552.html


Hier die hervorragende Abenteuerreise von Michael Wigge "Ohne Geld bis ans Ende der Welt"
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...7492/Ohne-Geld-bis-ans-Ende-der-Welt---Teil-1

~ ~ ~

Statt immer den Blick auf den Mangel zur richten und mit revolutionären Forderungen die Umverteilung des Geldes von den Reichen zu fordern,
ist es viel wirkungsvoller sich freiwillig dem Geld und dem Konsum so gut es eben geht zu entziehen,
um den Blick frei zu haben für die vielen Möglichkeiten, die es gibt, um ein erfülltes Leben zu haben.


Jeder kann sofort anfangen:

> all die Sachen verschenken, welche man nicht mehr benötigt (der Sterntaler-Effekt macht sich rasch bemerkbar)
> Gratisdinge nutzen, welche kein Geld kosten.
> http://mundraub.org/

Im Prinzip benötige ich nur Geld für folgende Dinge:
> Katzenfutter
> Toilettenpapier
> Hygieneprodukte
> Tabak
> Reisekosten für Mitfahrgelegenheit/Bus/Bahn
> besondere Leckerbissen, auf die ich Lust habe
> Praxisgebühr/Rezeptgebühr/Igelleistung
> Schuhe (das müssen es die guten sein)
> Brille (auch Spezialanfertigung)
> Reparaturen für die Dinge, welche ich bzw. mein Umfeld nicht allein instandsetzen kann ~ ggf. Ersatzteile oder Aufrüstsets für die Technik
> Spenden (ja, obwohl ich arm bin, spende ich sogar, meist an Straßenmusiker)
> die Fixkosten für meine Wohnung und Lagerräume, Versicherungen, Gebühren, Abgaben usw... (der größte Posten!)

[ich habe bestimmt noch einige Dinge vergessen in der Aufzählung...]

Und ich werde die Kosten noch weiter reduzieren können.
 
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AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Wofür ich kein Geld mehr benötige:

> Unnütze Versicherungen
Regel: Nur was einen ruinieren würde, dagegen sollte man sich versichern.
Bei mir sind das aktuell: Kranken- und Pflegeversicherung, Privathaftpflicht und Hausrat. Alle anderen Versicherungen (Rente-, Lebens-, Riester-, Unfall-) habe ich gekündigt.

> Kleidung (außer Schuhe oder Spezialbekleidung für Sport und Leibwäsche)
Mitlerweile habe ich eine Nähmaschine im Haus ~ eine Leihgabe von einer lieben Freundin ~ und ich nähe mir Sachen selbst. Meist in Form von Upcycling, also die Verwenung von Materialien, welche bereits vorhanden sind. Aus alter Bettwäsche werden Hemden, Hosen werden den neuen Schnitt angepasst. Manchmal stöber ich im Second Hand Läden nach Kleidung aus den 70er Jahren. Die Jeanshosen halten ein Leben lang und gehen nicht so schnell kaputt, wie Neuware, die meist nur 1 oder 2 Jahre hält. Ich habe so viel Kleidungsstücke, dass ich ein eigenes Ankleidezimmer voll habe ~ auch aus meiner beruflichen Tätigkeit sind viele Kleidungsstücke vorhanden, die ich nicht wegschmeiße, sondern mit Freunden tausche, verschenke. Alle Sachen, die ich ein Jahr nicht angezogen habe, werden getauscht, verschenkt.

> PC ~ Technik
Mittlerweile bekomme ich von meinen Freunden und Bekannten die alten Sachen geschenkt. Da gibt es Leute, die holen sich jedes Jahr einen neuen Laptop oder PC und alle halbe Jahre ein neues Telefon.

> Möbel ~ Einrichtungsgegenstände (außer Matratze und Bettzeug)
Ich habe früher sogar Kredite aufgenommen, um meine Wohnung neu einzurichten. Doch von all den gekauften Möbelstücken sind nur sehr wenige erhalten geblieben. All die Möbel die ich auf dem Sperrmüll gefunden habe und neu aufarbeitete, stehen heute noch in meiner Wohnung. Irgendwie war die Qualität der Möbel vor 1945 einfach hervorragend ~ massiv ~ stabil ~ unverwüstbar. Auch alte Sofas können neu aufgepolstert werden, neuen Bezug antackern und fertig.
 
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AW: Armut - Wann ist jemand arm?

scriberius schrieb:
Deshalb finde ich so manchen Kommentar voll daneben, der günstigen Einkauf als wirtschaftsschädlich hinstellt: er ist meist die einzige Chance, wenn von krimineller Beschaffung abgesehen wird.

Wirtschaftsschädlich hat keiner gesagt! Die Rede davon war, wenn es solche Einrichtungen nicht geben würde, könnte man eventuell schneller sehen/ erkennen das dieses System verlogen ist und die Schere zwischen arm und reich jetzt schon viel zu groß geworden ist!

aktivFreidenker schrieb:
Statt immer den Blick auf den Mangel zur richten und mit revolutionären Forderungen die Umverteilung des Geldes von den Reichen zu fordern,
ist es viel wirkungsvoller sich freiwillig dem Geld und dem Konsum so gut es eben geht zu entziehen,
um den Blick frei zu haben für die vielen Möglichkeiten, die es gibt, um ein erfülltes Leben zu haben.

Ja das können wir von der älteren Generation so sagen, weil wir viele Dinge besitzen.
Jüngere Menschen bekommen aber später auch keine Rente mehr und, und, und - Das System wird ja nicht besser, sondern man kann jetzt schon beobachten, das dies alles in einer Katastrophe enden wird, denke ich.
Junge Menschen die Kinder haben müssen sich in erster Linie um deren Schulbildung/ Ausbildung kümmern und wenn nur noch Jugendliche reicher Familien studieren können, zum größten Teil, finde ich das ein Skandal!
Aber ich rege mich darüber nicht mehr auf. Man hört ja von vielen Menschen: "Uns geht es ja gut und wir kommen mit dem aus was wir haben."
Die richtige Armut wird erst noch kommen, da brauche ich keine revolutionären Gedanken haben. Bin gespannt, wie dieses Problem dann gelöst wird. Aber die Geschichte zeigt ja, wie so ein Hochmut der Reichen bestraft wird!
 
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