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Armut - Wann ist jemand arm?

AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Armut ist...

...wenn das UT
einen ARM zum Andocken sucht,
und der -gefunden- signalisiert:
"Ja, ich nehm' dich, sonst bliebe ich Arm!"

Mit Wortyoga habe ich gar nicht gerechtnet ~
aber Dank meinem Denkbruder Tilo, hier unter dem Namen Lokilog, kann ich mitworteln ~ ~ ~

Ar ist ein nordischer Kriegsgott, welcher mit besonderen Mut ausgestattet war.
Ar_Mut ~ welch Mut dem großen Ar ~ ~ ~

Vielleicht ist es auch mutig, sich heute zur Armut zu bekennen.
vielleicht als Pedant ~ dem ganzen Status-Macht-Geld-Reichtum-Geprotze zum Trotz.
 
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AW: Armut - Wann ist jemand arm?

werwiewas schrieb:
sie käme noch viel näher, wenn es diese palliativdinger wie tafeln, hungerküchen und so weiter nicht gäbe.

zwischendrinnen seit jahren das aufschwunggefasel...mantras hinten und vorne, alles lüge...

...dies wäre die einzige chance, dass der hunger die menschen dazu treiben könnte, die vorgänge des verarmens nicht länger hinzunehmen.

wenns nach mir ginge wären die tafeln etc. von heute auf morgen zu und dann mal schaun.

Volle Zustimmung! Es sind ja auch die vielen Rentner, denen es nicht so gut geht.
Die Schere zwischen arm und reich wird immer größer!
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Ich meine, Armut braucht nicht unbedingt an Geld bzw. Status festgemacht werden. Es könnte ja auch jeder einzelne gefragt werden, ob er sich arm FÜHLT. Könnte mir vorstellen, daß da manche finanziell Gutbestückte mit Ja antworten, und einige der finanziell am unteren Ende der Geld-Skala Angesiedelten mit Nein.

Das bedeutet, Armut und arm sein, ist reine Ansichtssache und wird je nach Situation dem jeweiligen Begriffsrelativismus angepasst.
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Armut im Sinne sozialer Ungerechtigkeit?
ja, die gibt es in Deutschland
(Menschen arbeiten Vollzeit und brauchen dennoch Stütze)​

Da haben wir also schon die Ursachen der Armut im Sinne sozialer Ungerechtigkeit, nämlich prekäre Beschäftigungsverhältnisse.

Bleibt die berechtigte Forderung nach einen flächendeckenden und brangenübergreifenden Mindestlohn.
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?


Warum ist das so?
Resignation und Ohnmacht?

Eigentlich müsste es doch umgekehrt sein.
Jene Menschen, welche durch Ungerechtigkeiten und Ausbeutung ihr Leben bewältigen müssen, sollten doch erkennen, wie man an diesen Lebensumständen etwas ändern kann. Mit Autos anzünden und anderen gewalt-revolutionären Ideen kommt man jedenfalls auch nicht weiter.

Mir scheint hier kommen verschiedenen Ursachen zusammen, hauptsächlich aber der Mangel an Bildung generell.

Daher ist Bildung der wohl wichtigste Schlüssel, der Armut zu entkommen.

Würden alle prekär Beschäftigen, Ausgebeuteten und sozial Benachteiligten zur Wahl gehen, um die Linken zu wählen, hätte die Linke viel mehr Gewicht und politische Handhabe, um soziale Ungerechtigkeiten entgegenzuwirken.

[Also ich persönlich habe nie die Linken gewählt und wähle sie solange nicht, bis alle ehemaligen SED-PDS-Funktionäre aus den wichtigen Funktionen verschwunden sind. Ich möchte hier auch keine Diskussion über Parteien führen, dafür kann man sicherlich ein eigenes Thema eröffnen. Ich hätte beim obrigen Beispiel auch andere Parteien anführen können, sehe jedoch in der Partei Die Linke, die wohl wichtigste Für-Sprecher-Rolle für sozial Benachteiligte Bürger.]
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Ich kenne eine Frau, die arm ist. Sie hat oft nicht einmal den einen Euro, den man braucht, um bei einer Ausgabestelle eine Tüte mit Essen mitzunehmen. Wenn ich ihr mal zehn, zwanzig Euro gebe, ist es für sie viel Geld. Klar, sie trinkt auch etwas Billigbier, das in der Summe viel aus der Börse zieht. Theoretisch würde sie sich sehr gerne, auch für unter 5 Euro, etwas hinzuverdienen. Aber seit Jahren bekommt sie es nicht praktiziert. Im Grunde ist sie sehr zufrieden, daß sie als Mittellose eine schöne Wohnung in Neukölln hat, und ihre grobsten Grundbedürfnisse automatisch bedient werden, per Scheck. Sie jammert aber auch gar nicht über zuwenig Geld. Sie lebt dann tagelang ohne einen Cent.

Gestern sprach ich sie, sie nannte mich erneut einen Psychopathen.

Sie sagt sie immer, sie ist arm; bezieht das nur auf die materielle Seite.

Ich kenne auch arme Menschen ~ aus meinem Umfeld und auch von mir selbst.
Es gab einige Monate in den letzten Jahren, wo ich mit ca. 60 € im Monat, nach Abzug Miete, Strom, Fixkosten, meinen Lebensunterhalt bestreiten musste. Die 60 € habe ich für Katzenfutter und Tabak ausgegeben. Lebensmittel hölte ich von der Tafel ~ seitdem gehe ich dort hin und wieder unregelmäßig hin.

1. werden die Lebensmittel sonst weggeschmissen.
2. werden hier sehr hochwertige Produkte, Biogemüse und Obst, teurer Käse und Fruchtsäfte abgegeben (noch vor dem MHD)
3. ich mein weniges Geld dann für Reisen und Kulturveranstaltungen sparre...

Ich habe noch nie hungern müssen und ich fühle mich auch nicht als arm, auch dann nicht, wenn ich mal kein Geld habe. Dafür habe ich zuviele Steine im Brett. Ich kann in den meisten Läden anschreiben (die kennen das schon, weil ich seit vielen Jahren unregelmäßig Geldeingänge habe) Ich haben liebe Freunde, welche mir oftmals aushefen oder auch beschenken.

Im letzten Jahr, war mein zu versteuerndes Einkommen so gering, wie kein Jahr zuvor. Dennoch war ich auf Festivals, besuche Konzerte, gehe ins Museum und zu Austellungen, Esse und Trinke gut.
 
AW: Armut - Wann ist jemand arm?

Man muss sich große Mühe geben, die Armut bei uns so schön zu reden, dass man sie nicht sehen muss. Je näher sie kommt, umso mehr Mühe macht es, sich sie wegzureden.

Liebe Grüße
Bernd

Ich sehe auch die Armut hier in Deutschland.
Oft spreche ich mit Rentnern, welche frühzeitig Zwangsberentet wurden oder auch Rentner nach über 40 Arbeitsjahren, welche mit unzureichender Rente abgespeist werden und im Alter verarmen. Ebenso Kinder, welche kein Abendessen hatten und mir berichten, dass Mama im Nagelstudio sei.

Dann habe ich auch schon Leute kennengelernt, die mit Leasing-BMW und Hugo-Boss-Anzug durch die Gegend fahren und zuhause auf Europaletten schlafen und Obstkisten sitzen und keine Küche habe, auch kein Geld, sich einzurichten. Aber nach außen wahren sie den Anschein, es ginge ihnen gut, tatsächlich aber habe sie noch nicht einmal eine Krankenversicherung.
 
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AW: Armut - Wann ist jemand arm?

wenns nach mir ginge wären die tafeln etc. von heute auf morgen zu und dann mal schaun.

Seitdem die Tafel hier fast alle Geschäfte anfahren, um aussortierte Waren abzuholen und sie an Bedürftige verteilen, kann man nicht mehr containern. Es ist tatsächlich nur Müll in den Behältern. Das was wir früher so manches Mal aus Überzeugung taten, die noch eßbaren Lebensmittel zu verwerten, kann man heute sehr bequem an einer Ausgabestelle bekommen, ohne sich strafbar zu machen, ohne sich die Hände und Kleidung zu verschmutzen.
 
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