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Arme Ärzte

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AW: Arme Ärzte

Was wettert ihr immer gegen die Pharmaindustrie: ohne deren Forschung und Produktion würden wir heute noch mit Taubenschiß und Krötengalle behandeln.
Die Politik will nicht nur die Verblödung der Völker (siehe Bildungssystem), sondern auch die Zerschlagung der Sozialsysteme, damit auch des Gesundheitswesens.
Wie W. Buffett richtig sagt, findet doch der Kampf Reich gegen Arm statt, wobei "Kampf" im Sinne heutiger strategischer Begriffe höchstens als "asymmetrisch" bezeichnet werden kann. (Wer kämpft denn auf Seiten oder für die Armen ?)
Die fetten Pöstchensucher haben sich auf eine festgeschriebene sogenannte "Alterspyramide" eingerichtet. Wenn die hochgerechnet wird, sei irgendwann kein Geld mehr für Rente da. Also: Krankenhäuser zu, Ärzte aushungern, nur noch Luxusmedizin für die Buffetts dieser Welt und deren Tross.-Dann regelt sich das mit der Armut von alleine.
Perivisor

die Forschung der Pharmaindustrie hält sich in engen Grenzen, erstreckt sich heute primär auf die Produktreifmachung und die Vermarktung von altem Wein in neuen Schläuchen. Die Grundlagenforschung überlassen sie entweder ganz den (öffentlich finanzierten) Hochschulen, steigen nur dort ein, wo sie fette Beute wittern oder lassen sich die Forschung über die Förderprogramme mitfinanzieren. Ich musste mein ganzes Berufsleben lang "Forschungsprojekte" unterschreiben, mit denen ich nicht die Bohne zu tun hatte. Wenn es nach denen allein ginge, dann würden hauptsächlich noch die sog. Volkskrankheiten behandelt und wer an seltenen Erkrankungen leidet, der hat halt Pech gehabt.

Die medizinische und pharmakologische Forschung darf nicht in Händen von Unternehmen liegen, die profitorientiert handeln. Ihnen darf nur die Produktion unter wettbewerblichen Bedingungen überlassen werden, möglichst ohne festgeschriebene Vorrechte zu Lasten von Patienten bzw. Allgemeinheit.
 
AW: Arme Ärzte

Mit einem Lebenswandel der ein Beinbruch, eine Gehirnblutung und alle anderen Krankheiten sowie körperliche oder psychische Symptome so weit unnötig macht,
dass eine Medizin mit Apparaten nicht notwendig wird.
Wie dieser Lebenswandel ausschaut lässt sich in einem Vortrag von zwei Stunden andeuten, ansonsten ist auch Dieses nur in Eigenregie mit Versuch und Irrtum wirklich begreifbar.

Da wünsche ich schon mal Hals- und Beinbruch bei diesem Vorhaben. :D
 
AW: Arme Ärzte

Die medizinische und pharmakologische Forschung darf nicht in Händen von Unternehmen liegen, die profitorientiert handeln. Ihnen darf nur die Produktion unter wettbewerblichen Bedingungen überlassen werden, möglichst ohne festgeschriebene Vorrechte zu Lasten von Patienten bzw. Allgemeinheit.



genau DAS ist es. man braucht sich nur die gewinnspannen anzuschaun...ist man in einem europäischen nachbarland und kauft sich was läppisches, rezeptfreies, kostet es dort viel weniger (ich meine nicht griechenland oder portugal, spanien).
 
AW: Arme Ärzte

Mit einem Lebenswandel der ein Beinbruch, eine Gehirnblutung und alle anderen Krankheiten sowie körperliche oder psychische Symptome so weit unnötig macht,
dass eine Medizin mit Apparaten nicht notwendig wird.
Wie dieser Lebenswandel ausschaut lässt sich in einem Vortrag von zwei Stunden andeuten, ansonsten ist auch Dieses nur in Eigenregie mit Versuch und Irrtum wirklich begreifbar.



wie sähe denn so ein lebenswandel konkret aus? die beeinflussbaren faktoren sind natürlich vorhanden, dennoch gibt es viele faktoren, die unbeeinflussbar sind und ich denke da nicht nur en genetische dispositionen.

wie könnte man beispielsweise ein aneurysma, das eine anlagebedingte gefahr für gehirnblutung ist, weg-lebenswandeln quasi? was ist mit erblicher zuckerkrankheit usw.?
 
AW: Arme Ärzte

die Forschung der Pharmaindustrie hält sich in engen Grenzen, erstreckt sich heute primär auf die Produktreifmachung und die Vermarktung von altem Wein in neuen Schläuchen. Die Grundlagenforschung überlassen sie entweder ganz den (öffentlich finanzierten) Hochschulen, steigen nur dort ein, wo sie fette Beute wittern oder lassen sich die Forschung über die Förderprogramme mitfinanzieren. Ich musste mein ganzes Berufsleben lang "Forschungsprojekte" unterschreiben, mit denen ich nicht die Bohne zu tun hatte. Wenn es nach denen allein ginge, dann würden hauptsächlich noch die sog. Volkskrankheiten behandelt und wer an seltenen Erkrankungen leidet, der hat halt Pech gehabt.

Die medizinische und pharmakologische Forschung darf nicht in Händen von Unternehmen liegen, die profitorientiert handeln. Ihnen darf nur die Produktion unter wettbewerblichen Bedingungen überlassen werden, möglichst ohne festgeschriebene Vorrechte zu Lasten von Patienten bzw. Allgemeinheit.

Tut mir leid, ich muß Ihnen widersprechen: die Entwicklung neuer Medikamente beruht zwar immer auf Ergebnissen von Grundlagenforschung, die dann sehr oft aus dem Bereich der Biochemie, der Physik oder anderern Naturwissenschaften stammen, selten auch direkt aus der Medizin, aber das ganze Prozedere der Sicherheitsprüfungen und in vitro,-und/oder in vivo-Tests obliegt - genauso wie die anschließende Produktion - allein den Pharmaunternehmen.- Damit übernimmt diese auch die Verantwortung für mögliche Nebenwirkungen und für die korrekte Formulierung der sogenannten "Waschzettel".
Ärzte, die mit Patienten Umgang haben, sind seltenst direkt bei der Entwicklung von Medikamenten involviert.
Auch die jetzigen 3 Nobelpreisträger zeugen davon. Der aus Göttingen stammende von ihnen war hierzulande im Max Planck-Institut für experimentelle Medizin tätig, nicht in einer Klinik.
Berechtigt ist jede Kritik an unserem gesamten Pharmazie-Konzept in Deutschland. Es ist unsinnig, für bspws. Aspirin (Acetylsalizylsäure) ca. 100 oder mehr vergleichbare Medikamente aus rein marktwirtschaftlichen Gründen
den niedergalassenen Ärzten und den von diesen behandelten Patienten zur "Auswahl" vorzulegen, noch dazu mit dem Zwang für Ärzte, immer das derzeit billigste davon auszuwählen.
Ähnliches gilt auch für andere Medikamente, die es gleich in vielfältigen Designs und Preisdifferenzen - trotz gleicher Inhalte - gibt.
Das ist eine fatale Nebenwirkung (oder Hauptwirkung ?) unserer kapitalistischen Grundstruktur. Wenn man darüber die Nase rümpft sollte man nicht speziell auf Pharmaunternehmen eindreschen, sondern auf unseren Kapitalismus allgemein. Das aber ist derzeit undenkbar, da sich doch alle dabei pudelwohl fühlen.-
Perivisor
 
AW: Arme Ärzte

gut, da kann ich auch weitgehend zustimmen, nur: die Auswahl der billigsten Präparate unterliegt nicht dem Arzt, sondern sie wird durch den Apotheker vorgenommen, der dann nach den Vorgaben der jeweiligen Krankenkasse auswählt. So läuft es im Regelfall heute. Und der Patient muss im Falle einer Unverträglichkeit seinen Doktor darum bitten, ihm explizit ein bestimmtes Fabrikat zu verschrewiben - was der nur sehr ungerne macht. Und: es obliegt also doch den Pharmaunternehmen, welche Substanzen sie in Verkehr bringen wollen und welche nicht. Das sind im Zweifelsfalle immer die, die bereits laufen, also die bereits am Markt sind und die Risiken bekannt. Es führt also zu einer eigennützigen Feigheit, bei der alle nur auf das möglichst wirtschaftlich sichere Geschäft achten und die Risiken minimieren will. Diese tragen ohnehin alle übrigen Beteiligten, nur nicht die Pharmaunternehmen, die auch die staatlichen Aufsichtsbehörden fest im Griff haben. Sie hben es sich richtig bequem gemacht und das System maßschneidern lassen, wie alle anderen Großplayer auch.

Außerdem finde ich keineswegs, dass sich hier alle pudelwohl fühlen, das trifft nur für eine kleine Minderheit zu. Natürlich gilt die Kritik zuerst und allgemein unseren verlogenen, enthemmten Kapitalismus. Gehen wir dann aber ins Detail, so landen wir ganz schnell beim Gesundheitswesen und dabei ganz vorne bei der Pharmaindustrie, für die in Deutschland, wie es einst formuliert wurde, nicht weniger auf dem Spiel steht, als die Vertreibung aus dem Paradies.
 
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AW: Arme Ärzte

gut, da kann ich auch weitgehend zustimmen, nur: die Auswahl der billigsten Präparate unterliegt nicht dem Arzt, sondern sie wird durch den Apotheker vorgenommen, der dann nach den Vorgaben der jeweiligen Krankenkasse auswählt. So läuft es im Regelfall heute. Und der Patient muss im Falle einer Unverträglichkeit seinen Doktor darum bitten, ihm explizit ein bestimmtes Fabrikat zu verschrewiben - was der nur sehr ungerne macht. Und: es obliegt also doch den Pharmaunternehmen, welche Substanzen sie in Verkehr bringen wollen und welche nicht. Das sind im Zweifelsfalle immer die, die bereits laufen, also die bereits am Markt sind und die Risiken bekannt. Es führt also zu einer eigennützigen Feigheit, bei der alle nur auf das möglichst wirtschaftlich sichere Geschäft achten und die Risiken minimieren will. Diese tragen ohnehin alle übrigen Beteiligten, nur nicht die Pharmaunternehmen, die auch die staatlichen Aufsichtsbehörden fest im Griff haben. Sie hben es sich richtig bequem gemacht und das System maßschneidern lassen, wie alle anderen Großplayer auch.

Außerdem finde ich keineswegs, dass sich hier alle pudelwohl fühlen, das trifft nur für eine kleine Minderheit zu. Natürlich gilt die Kritik zuerst und allgemein unseren verlogenen, enthemmten Kapitalismus. Gehen wir dann aber ins Detail, so landen wir ganz schnell beim Gesundheitswesen und dabei ganz vorne bei der Pharmaindustrie, für die in Deutschland, wie es einst formuliert wurde, nicht weniger auf dem Spiel steht, als die Vertreibung aus dem Paradies.

Auch das ist nicht ganz richtig. Wir Ärzte haben allerdings die Aufgabe, mit aktueller software jeweils die billigsten Medikamente für das jeweilige Rezept herauszusuchen. Zwar sind die Apotheken-updates schneller und vielfältiger und die Apotheker haben Verträge mit gewissen Pharma-Unternehmen, weshalb sie bestimmte Medikamente dann in deren Sinn auf dem Rezept umtauschen., trotzdem kann ich als Arzt ja keinen reinen Wirkstoff rezeptieren in der Annahme, die Apotheke würde schon das richtige Präparat heraussuchen.
Außerdem sollten Sie deutlich unterscheiden zwischen forschenden Unternehmen, wie bspws. Pfizer, unter deren Regie eine ganze Reihe von
modernen Anti-Krebs-Mitteln entwickelt worden sind - im Vergleich zu sogenannten "Generika-Firmen", wie z.B. Ratiopharm, die lediglich abgelaufene Patente für den Nachbau nutzen. Damit werden dann die nachgebauten Medikamente auch wesentlich billiger. Wie schon geschrieben, dürfte es m.E. für jedes Medikament und jede Applikationsform nur je 1 Präparat geben.
Kaptalismus, wie gesagt - verhindert das.-
Es fühlen sich in unserem Lande eindeutig "ZU VIELE" noch pudelwohl. Sonst hätte es die letzten Bundestagswahlergebnisse nicht gegeben.-
Perivisor
 
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