Jakob62
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Als mein zuletzt dementer Vater noch lebte, war er die letzten Jahre in einem Pflegeheim. Nach einem Sturz mit Oberschenkelhalsbruch und Lungenenrzündung kam er nach drei Wochen mit 15 Kilo weniger zurück ins Heim. Ein paar Tage später passte mich vor einem Besuch die Pflegerin in Begleitung einer Ernährungsberaterin ab und fragte mich, ob ich meinem Vater noch eine Magensonde legen lassen möchte, denn er verweigere seit Wochen die Nahrungsaufnahme. Man gehe von seinem baldigen Tod aus. Außerdem war er bettlägerig. Ich sah das anders, nahm mir drei Monate unbezahlten Urlaub und pflegte ihn selbst. Bereits am ersten Tag verspeiste er den Braten mit 3 Klößen, die ich ihm kochte. Ich mobilisierte ihn innerhalb von drei Wochen in kleinen Etappen mit Übungen. Außerdem war er nach 4 Wochen wieder trocken, d.h. konnte selbständig und ohne Einlagen auf die Toilette. Bereits zwei Monate nach Rückkehr ins Heim hatte er wieder Einlagen. Auch die Mobilität wurde zunehmend wieder schlechter. Das Hauptproblem im Pflegebereich ist die eklatant niedrige Qualifikation.