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2. WK, Frage an die Geschichte

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AW: 2. WK, Frage an die Geschichte

Ich werde mir das Filmdokument nicht anschauen. Ebenso wenig wie ich Finkelsteins "Die Holocaust-Industrie" gelesen habe, um mir den "historisch genauen" Blick auf die Shoa zu verschaffen.
Die immer mal wieder und aktuell vermehrt auftauchenden Relativierungen und "Korrekturen" der Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, besonders der Genese des 2. Weltkriegs und des Massenmords an den Juden, haben doch nur einen Sinn: Sie sollen die Verantwortung von uns Deutschen für diese Geschichte minimieren und der jungen Generation ein geschöntes Bild der Historie vermitteln.
Verständlich aus Sicht des Egos mancher Deutschnationaler. Aber geschenkt: Das werden wir nicht los. Das 3. Deutsche Reich hat den schlimmsten Flächenbrand der Geschichte bisher über die Völker der Welt gebracht. Natürlich, da gab es Interessen der USA, Großbritanniens, Frankreichs, den Diktator Stalin, Mussolini, Japan und die Mandschureikrise ... geschenkt ... Der 2. Weltkrieg begann mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939.
Und nun wieder Feuer frei für die Geschichtsneuschreibung...:rolleyes:


Das Thema bewegt nicht nur Deutschnationale!
Wenn man jahrzehntelang den Kindern und Jugendlichen immer wieder vorkaut, wie schuldig Deutschland ist, obwohl die damals noch nicht Geborenen ja nun wirklich nichts damit zu tun hatten, muss man sich nicht wundern, dass manche sich irgendwann zu fragen beginnen, welche Absicht wohl dahinter steckt!
Man muss sich nur mal vorstellen,wie es einem ginge, wenn der Großvater einen Mord begangen hätte und man würde immer und immer wieder daran erinnert und müsste sich für ihn schuldig fühlen!
Sippenhaft löst keine Probleme!
Wenn wir nicht wollen, dass so etwas wieder passiert, dann müssen wir den Kindern erlauben selbst zu denken und zu forschen!
Hitler und Co konnten nur an die Macht kommen, weil es zuviele Untertänige gab, denen jedes eigenständige Denken von klein auf ausgetrieben worden war!
 
AW: 2. WK, Frage an die Geschichte

Das Thema bewegt nicht nur Deutschnationale!
Wenn man jahrzehntelang den Kindern und Jugendlichen immer wieder vorkaut, wie schuldig Deutschland ist, obwohl die damals noch nicht Geborenen ja nun wirklich nichts damit zu tun hatten, muss man sich nicht wundern, dass manche sich irgendwann zu fragen beginnen, welche Absicht wohl dahinter steckt!
Man muss sich nur mal vorstellen,wie es einem ginge, wenn der Großvater einen Mord begangen hätte und man würde immer und immer wieder daran erinnert und müsste sich für ihn schuldig fühlen!
Sippenhaft löst keine Probleme!
Wenn wir nicht wollen, dass so etwas wieder passiert, dann müssen wir den Kindern erlauben selbst zu denken und zu forschen!
Hitler und Co konnten nur an die Macht kommen, weil es zuviele Untertänige gab, denen jedes eigenständige Denken von klein auf ausgetrieben worden war!

Für mich ist es nicht so wichtig, wer damals die Fäden gezogen hat um Hitlers Größenwahn und Herrentum mit Grausamkeit und mörderischer Machtgier auszunutzen für seine eigenen Zwecke. Fakt ist doch, dass dieser Krieg dazu dienen sollte, alle zu unterwerfen bzw. sogar auszurotten, die nicht zur "deutschen Herrenrasse" gehörten.

Für mich ist heute wichtig zu sehen, dass es immer noch solche Tendenzen gibt, wo uns (mehr oder weniger laut und deutlich) eingeflüstert werden soll, dass es bessere und schlechtere Menschen gibt auf dieser Welt, dass es welche gibt, die es verdienen, ein größeres Stück vom Kuchen zu kriegen als andere, dass es Menschen gibt, die ausgebeutet werden dürfen, damit andere im Überfluss leben können. Das ist eine Haltung, die fast soviel Schaden anrichten kann wie ein herkömmlicher Krieg.

Es wird ja nicht nur eingeflüstert, es wird schon die ganze Zeit so gehandelt, dass man es gar nicht übersehen kann. Die Ausbeutung und Ausrottung geschieht viel subtiler, hat aber die gleiche Wirkung. Es funktioniert über den Finanzmarkt, man zwingt ganze Staaten dazu, ihr Vermögen an private Unternehmer zu verkaufen. Schwupps, gehört die Infrastruktur Griechenlands irgendeinem Konsortium von Investoren. Ganze Erdteile werden ausgebeutet, auch mit Hilfe von ortsansässigen Mitspielern, denen man ein etwas größeres Stück vom Kuchen überlässt. Denkt an die MitarbeiterInnen der großen Textilkonzerne oder der Elektronikindustrie. Für einen Lohn, der den Namen nicht verdient arbeiten sie fast wie Leibeigene ohne Aussicht auf Verbesserung ihrer Situation. Solche Arbeitsbedingungen finden sich in den letzten Jahren zunehmend auch wieder in D.

Ich will die Geschichte nicht mehr fragen, wie es zum 2. WK gekommen ist und wer aller daran mitgedreht hat. Ich frage jetzt, wie lange wir noch zusehen wollen beim Ausverkauf der Erde und bei der still und heimlich betriebenen Versklavung und Vernichtung von Menschen durch die Ausbeutung durch das rein profitorientierte und damit pervertierte Wirtschaftssystem. Wen werden wir anklagen, wen werden wir für den Völkermord an den verhungernden und zerbrochenen Lohnsklaven verantwortlich machen? Wer wird dann vor Gericht stehen? Werden wir jemanden finden, der als Sündenbock herhalten muss? Oder werden wir alle aufstehen und uns schuldig bekennen?
Aber warum spielen wir dann dieses grausame Spiel jetzt alle mit, wenn wir doch schon sehen können, was gerade jetzt geschieht?

Ich halte nichts davon, irgendwelche alten Sachen auszugraben, von denen man nicht weiß, ob sie echt oder gut gefälscht sind. Schauen wir uns lieber selbst auf die Finger, woran wir selbst heute drehen und welche Konsequenzen wir damit erzeugen. Aber das ist offenbar sehr schwer.
 
AW: 2. WK, Frage an die Geschichte

Das Thema bewegt nicht nur Deutschnationale!
Wenn man jahrzehntelang den Kindern und Jugendlichen immer wieder vorkaut, wie schuldig Deutschland ist, obwohl die damals noch nicht Geborenen ja nun wirklich nichts damit zu tun hatten, muss man sich nicht wundern, dass manche sich irgendwann zu fragen beginnen, welche Absicht wohl dahinter steckt!
Man muss sich nur mal vorstellen,wie es einem ginge, wenn der Großvater einen Mord begangen hätte und man würde immer und immer wieder daran erinnert und müsste sich für ihn schuldig fühlen!
Sippenhaft löst keine Probleme!
Wenn wir nicht wollen, dass so etwas wieder passiert, dann müssen wir den Kindern erlauben selbst zu denken und zu forschen!
Hitler und Co konnten nur an die Macht kommen, weil es zuviele Untertänige gab, denen jedes eigenständige Denken von klein auf ausgetrieben worden war!
Da Thema bewegt in besonderem Maße Deutschnationale. Oder meine Beobachtungen im eigen Umfeld und in diversen Online-Boards sollten mich sehr täuschen.
Im übrigen habe ich deutlich darauf hingewiesen, dass es um Verantwortung, nicht Schuld geht. Die hier wieder aufflammende Schuld-Debatte ist für mich Nebenschauplatz, für Historiker aber möglicherweise sehr relevant. Eher haben wir uns zu fragen, welche geschichtliche Verantwortung Deutschland aus dem Geschehen eines schrecklichen Weltkriegs abzuleiten hat und wie es diese Verantwortung aktuell und zukünftig wahrnimmt.
Und wenn nun schon die Notwendigkeiten für die Bildung und Information und deren moralisch-ethische Prägung junger Menschen so prononciert vorgetragen wird, dann sollte man auch bedenken, dass dieser Geschichtsobjektivismus sinnentleert ist. Geschichte wird immer "vorgekaut" dargeboten, ein neues Gebiss ist da nicht per se von Nutzen.

PS: Hier soll jetzt als Analogie wohl nicht wirklich ein mordender Großvater eingebracht werden. Das ist nicht einmal (!) ein Apfel- und Birnen-Vergleich!!
 
AW: 2. WK, Frage an die Geschichte

Für mich ist es nicht so wichtig, wer damals die Fäden gezogen hat um Hitlers Größenwahn und Herrentum mit Grausamkeit und mörderischer Machtgier auszunutzen für seine eigenen Zwecke. Fakt ist doch, dass dieser Krieg dazu dienen sollte, alle zu unterwerfen bzw. sogar auszurotten, die nicht zur "deutschen Herrenrasse" gehörten.

Für mich ist heute wichtig zu sehen, dass es immer noch solche Tendenzen gibt, wo uns (mehr oder weniger laut und deutlich) eingeflüstert werden soll, dass es bessere und schlechtere Menschen gibt auf dieser Welt, dass es welche gibt, die es verdienen, ein größeres Stück vom Kuchen zu kriegen als andere, dass es Menschen gibt, die ausgebeutet werden dürfen, damit andere im Überfluss leben können. Das ist eine Haltung, die fast soviel Schaden anrichten kann wie ein herkömmlicher Krieg.

Es wird ja nicht nur eingeflüstert, es wird schon die ganze Zeit so gehandelt, dass man es gar nicht übersehen kann. Die Ausbeutung und Ausrottung geschieht viel subtiler, hat aber die gleiche Wirkung. Es funktioniert über den Finanzmarkt, man zwingt ganze Staaten dazu, ihr Vermögen an private Unternehmer zu verkaufen. Schwupps, gehört die Infrastruktur Griechenlands irgendeinem Konsortium von Investoren. Ganze Erdteile werden ausgebeutet, auch mit Hilfe von ortsansässigen Mitspielern, denen man ein etwas größeres Stück vom Kuchen überlässt. Denkt an die MitarbeiterInnen der großen Textilkonzerne oder der Elektronikindustrie. Für einen Lohn, der den Namen nicht verdient arbeiten sie fast wie Leibeigene ohne Aussicht auf Verbesserung ihrer Situation. Solche Arbeitsbedingungen finden sich in den letzten Jahren zunehmend auch wieder in D.

Ich will die Geschichte nicht mehr fragen, wie es zum 2. WK gekommen ist und wer aller daran mitgedreht hat. Ich frage jetzt, wie lange wir noch zusehen wollen beim Ausverkauf der Erde und bei der still und heimlich betriebenen Versklavung und Vernichtung von Menschen durch die Ausbeutung durch das rein profitorientierte und damit pervertierte Wirtschaftssystem. Wen werden wir anklagen, wen werden wir für den Völkermord an den verhungernden und zerbrochenen Lohnsklaven verantwortlich machen? Wer wird dann vor Gericht stehen? Werden wir jemanden finden, der als Sündenbock herhalten muss? Oder werden wir alle aufstehen und uns schuldig bekennen?
Aber warum spielen wir dann dieses grausame Spiel jetzt alle mit, wenn wir doch schon sehen können, was gerade jetzt geschieht?

Ich halte nichts davon, irgendwelche alten Sachen auszugraben, von denen man nicht weiß, ob sie echt oder gut gefälscht sind. Schauen wir uns lieber selbst auf die Finger, woran wir selbst heute drehen und welche Konsequenzen wir damit erzeugen. Aber das ist offenbar sehr schwer.
Einfach nur Zustimmung.:)
 
AW: 2. WK, Frage an die Geschichte

...

Ich will die Geschichte nicht mehr fragen, wie es zum 2. WK gekommen ist und wer aller daran mitgedreht hat. Ich frage jetzt, wie lange wir noch zusehen wollen beim Ausverkauf der Erde und bei der still und heimlich betriebenen Versklavung und Vernichtung von Menschen durch die Ausbeutung durch das rein profitorientierte und damit pervertierte Wirtschaftssystem. Wen werden wir anklagen, wen werden wir für den Völkermord an den verhungernden und zerbrochenen Lohnsklaven verantwortlich machen? Wer wird dann vor Gericht stehen? Werden wir jemanden finden, der als Sündenbock herhalten muss? Oder werden wir alle aufstehen und uns schuldig bekennen?
Aber warum spielen wir dann dieses grausame Spiel jetzt alle mit, wenn wir doch schon sehen können, was gerade jetzt geschieht?

Ich halte nichts davon, irgendwelche alten Sachen auszugraben, von denen man nicht weiß, ob sie echt oder gut gefälscht sind. Schauen wir uns lieber selbst auf die Finger, woran wir selbst heute drehen und welche Konsequenzen wir damit erzeugen. Aber das ist offenbar sehr schwer.

Hast du schon mal versucht "wir" durch "ich" zu ersetzen? Wenn ja, zu welchen Einsichten bist du gekommen?
 
AW: 2. WK, Frage an die Geschichte

Hast du schon mal versucht "wir" durch "ich" zu ersetzen? Wenn ja, zu welchen Einsichten bist du gekommen?

Ja. Ich bin zu Einsichten gekommen und hab sie umgesetzt.
Welche? Das ist nur für mich relevant.
Jeder gewinnt seine eigenen Einsichten und handelt so, wie es ihm möglich ist.
 
AW: 2. WK, Frage an die Geschichte

Da Thema bewegt in besonderem Maße Deutschnationale. Oder meine Beobachtungen im eigen Umfeld und in diversen Online-Boards sollten mich sehr täuschen.
Im übrigen habe ich deutlich darauf hingewiesen, dass es um Verantwortung, nicht Schuld geht. Die hier wieder aufflammende Schuld-Debatte ist für mich Nebenschauplatz, für Historiker aber möglicherweise sehr relevant. Eher haben wir uns zu fragen, welche geschichtliche Verantwortung Deutschland aus dem Geschehen eines schrecklichen Weltkriegs abzuleiten hat und wie es diese Verantwortung aktuell und zukünftig wahrnimmt.
Und wenn nun schon die Notwendigkeiten für die Bildung und Information und deren moralisch-ethische Prägung junger Menschen so prononciert vorgetragen wird, dann sollte man auch bedenken, dass dieser Geschichtsobjektivismus sinnentleert ist. Geschichte wird immer "vorgekaut" dargeboten, ein neues Gebiss ist da nicht per se von Nutzen.


Ich kann nur von dem ausgehen, was ich selbst erlebe und was mir junge Menschen gesagt haben.
Ich kenne im RL kaum Deutschnationale.


PS: Hier soll jetzt als Analogie wohl nicht wirklich ein mordender Großvater eingebracht werden. Das ist nicht einmal (!) ein Apfel- und Birnen-Vergleich!!


Wieso? Die Nazis haben unfassbar viel gemordet und auch noch viel mehr Unrecht begangen, aber Mord ist Mord!
 
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