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Wut - Empörung

M

majanna

Guest
Hallo,
welche Gefühle beschreibt ihr mit diesen Worten?
Sind es ähnlich oder gleiche Handlungen, die sie in Euch auslösen?
Gibt es als gegensätzlich empfundene aber positiv besetzte Gefühle? Was lösen diese in Euch aus?

Ich verdeutliche - und nachdem Walter uns ja so ein reichhaltiges Smilyangebot reingestellt hat, versuch ich`s mal mit diesen.


Geht nicht.

Marianne


Wut - Empörung

Ekstase - Liebe
 
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Da ja viele von uns unter die Dichter gehen, wenn sie Anschauliches deutbar machen wollen, spontan fallen mir Binchen, Spitze Feder und neuerdings auch Robin ein, „wage“ ich es auch, mich „poetisch zu äußern.

Wut
Ich gehe allein so vor mich hin,
nichts zu denken ist mein Sinn.
Da stolpere ich über einen gemeinen Stein,
breche mir sogar mein wertes Bein.
Ich nehme den Stein des Anstoßes
Und werfe in die Luft ein Loch, ein großes.



Empörung
So in meinem eigenen moralisch guten Kleid
Umfass ich die Welt gar groß und weit.
Da kommt mir einer entgegen – o Teufel,
der äußert an meinem Gutsein Zweifel.
Mein Ich weist zurück, was ist nicht Recht,
denn ich bin meines eigenen Gutseins Knecht.


Marianne ( das ist mein erster Beitrag zu meiner Frage) BUSSI


Eure Erfahrungen mit diesen Gefühlen müssen ja nicht mit Selbstbeobachtung zusammen hängen. Was fällt Euch spontan ein?
 
hi majanna,

diese zwei anschauungen sind tatsächlich N U R eigene, moralische wertvorstellungen, wie Du sie ja in Deinen zwei überzeugend guten Gedichten beschrieben hast (von wem sind die?).

Ich gehe sogar weiter: ich kann es nur als Selbstbeobachtung betrachten, denn selbst, wenn ich eine andere Person sehe, die eine bestimmte Reaktion auf ein Ereignis zeigt, kann ich nur selbst darüber urteilen, ob diese Person nun wütend oder empört über etwas ist. Ich selbst habe eine Anschauung über etwas und urteile darüber. Sollten andere Personen oder Ereignisse nicht mit meiner Anschauung übereinstimmen, reagiere ich entsprechend darauf. Diese, meine Anschauung klebe ich nun jedem und jeder Situation wie ein Pflaster aufs Haupt. Sollte nun etwas entgegen oder im Weg stehen, löst es dieses Gefühl aus. Dieses Gefühl, daß ich durch Erfahrung und Erkenntnis morgen jedoch wieder anders bewerten kann. Man sagt ja nicht umsonst: "lass mal gras über die sache wachsen". es ist ein ausbruch, ja - eine empörung - weil etwas nicht so läuft, wie man es im eigenen, kleinen ego gerne hätte.

das ist mir spontan dazu eingefallen

wut = "mannomann, warum, wieso, weshalb läuft die sache nicht so, wie ich es gerne hätte, ich hasse, ich könnte etwas in der luft zerreissen ---- grrrr!!!"

empörung: = "wie kann man nur so sein, wie kann sowas nur geschehen, weshalb ist das so, warum konnte das nicht anders sein".

alles fragen, die man sich selbst stellt, aus eigener meinung heraus, oder vom kollektiven denken heraus geprägt.

die handlungen sind aus beiden wörtern wohl gleich: man urteilt über etwas negativ und reagiert auch entprechend darauf. meißt sucht man sich dann noch eine bestätigung von anderen menschen, damit man sich im recht, und als "gutmensch" dabei fühlt. die positiven gefühle kommen doch, wenn man die bestätigung anderer erhält oder einfach wütend oder empört sein will, weil man einfach einen schlechten tag hat....:D

lieben gruß
lacu
 
Hallo, Lacu!

Zuerst möchte ich mal meiner Begeisterung Ausdruck verleihen, dass es Dir wieder möglich ist, bei uns hier mitzumischen.

Ich freue mich immer auf das, was Du schreibst.
Du bringst so vieles auf den Punkt, was ich bei meinen Fragen gar nicht so richtig mitdenke.
So auch diesmal wieder.

Mir war es gar nicht so klar ( in meinen Gedichten ist das zwar rausgekommen - war aber spontan in mir, nicht überlegt-: also: mir war es gar nicht so bewusst, was Du so eindringlich feststellst.
Jede Wut ist immer nur die eigene Wut.Jede Empörung ebenfalls die eigene. Es gibt zwar Anzeichen im mimisch gestischen, verbalen Bereich (SCHIMPFWÖRTER), die es uns ermöglichen, die Wut auch bei anderen festzustellen - aber was wirklich im Anderen vorgeht, können wir nur vermuten.

Ich kann mich voll Deiner Meinung anschließen, dass wir im Empörungsfalle "Verbündete" suchen.
Ich denke, das ist im politischen Handeln eine Notwendigkeit ( alle NGOs brauchen solche - auch die Sklavenbefreiung in den USA im 19. Jharhundert wäre sonst nicht denkbar gewesen).


Aber, ich wollte eigentlich "nur" über die Gefühle und was sie bei uns auslösen mit Euch reden.

Und da kommt mir vor, dass Wut immer irgendwie überfallsweise ausgelöst wird - sie entsteht ganz im Bauche und dient der Triebabfuhr. Ich bin ganz selten wütend ( auch nie gewesen)im Sinne von Drauflosbrüllen und -schlagen, aber irgendwie bleibt ja dieses Gefühl im Unbewussten hängen und treibt dort munter sein Zerstörungswerk. Nur zerstört es aber mich selbst.


Hier wäre zu fragen, warum wir in der Erziehung den Kindern die Wut ( das Bitzerln, den "Blutrausch" , das Bocken) abgewöhnen?

Wahrscheinlich, weil jeder Erziehende auch weiß, dass Unbeherrschtheit, wie Wutanfälle ja auch genannt werden, dem Kinde einmal in der Gemeinschaft mehr schaden als nützen könnte.


Irgendwie scheint aber Empörung nicht so sehr gegen das eigene Ich gewendet zu sein?
Auch hier wird jede/r Erzieher/in , alle, die ihren Nachwuchs zu Recht liebenden Menschen erziehen wollen, schon die Empörung gegen das Unrecht und die Ungerechtigkeit in die Erziehung zum verantwortungsbewussten Menschen mit einbeziehen.


Ich glaube, man kann aus dem Kopf heraus empört über etwas sein - durchaus auch über sch selbst-, vielleicht ja auch aus Wut - aber Wut bringt immer nur dem Wütenden etwas - oder auch nicht.


Zu diesen Gedanken haben mich Deine Worte, liebe Lacu, gebracht.

Liebe Grüße

Marianne
 
Aber, ich wollte eigentlich "nur" über die Gefühle und was sie bei uns auslösen mit Euch reden.

Mein Denken hat sich im Laufe der Zeit etwas verändert. Ich aktzeptiere andere Leute mehr wie früher, daher hat sich automatisch mein Empörungsgefühl + Wutgefühl auch gemindert.
Empört bin ich eigendlich daher heute nur noch selten, weil ich versuche, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Aber meine Wut hab ich manchmal nicht im Griff. Es läuft etwas nicht so, wie ich es mir vorstelle, vor allem, wenn es um meine Zeitplanung geht. Dann merk ich, wie es von unten nach oben in den Kopf steigt und ich aufpassen muß, daß ich nicht anderen Personen laut gegenüber werde. Diese Wut hat sich früher bei mir so ausgedrückt, daß ich sie spontan an Gegenstände oder an mir selbst ausgelassen hatte. Hier mal ein Tritt gegen das Sofa (= Bänderdehnung, aua) und dort mal eine Türe zugeknallt. Und bei allem wußte ich nicht, warum ich das nicht in den Griff bekomme. Aber so war es wohl besser, als alles zu Schlucken, oder es etwa an anderen auszulassen. Denn meine ausgelöste Wut kam aktionsmäßig gleich auf mich zurück, weil ich mir damit selbst weh getan habe (körperliche oder seelisch).

Ich seh das psychologisch so: die wut kommt, wenn man man mit einer situation oder handeln eines anderen menschen, mit seinem eigenen richtungsdenken nicht übereinstimmen kann. dieser gegensatz wird dann im kopf so verarbeitet, daß eine art zerstörungstrieb ausgelöst wird. es geht dann um die zerstörung der unakzeptablen situation für sich selbst, da man in diesem moment keine andere lösung findet und das körperliche gefühl "wut" schon fest im gehirn abgespeichert ist und bei entsprechender situation gleich ausgelöst wird. ich habe bewußt das wort "zerstörung" benutzt, da nach meiner meinung die wut ein grund für psychische selbstzerstörung sein kann.

für dieses gefühl ist jeder selbst verantwortlich. man kann es auch nur selbst regeln und im gehirn sozusagen "umspeichern", indem man bestimmte situationen nochmals von einer anderen sichtweise betrachtet und seine denkweise über die entsprechende auslösende situation ändert.

Hier wäre zu fragen, warum wir in der Erziehung den Kindern die Wut ( das Bitzerln, den "Blutrausch" , das Bocken) abgewöhnen?

Vieles schließt hier oben mit ein. Den Kindern geht es eben nicht anders, wie den Erwachsenen. Sie haben die gleichen Probleme mit etwas fertig zu werden, das nicht ihrem Denken und Willen entspricht. Nur sie haben eben noch nicht die nötige Erfahrung und das Wissen (kommt auf das Alter an), um mit ihrer Wut umzugehen. Solange sie mit ihrer Wut und daraus resultierenden Taten anderen Personen/Gegenständen schaden (sozusagen die letzten nerven kosten), muß man wohl einen kompromiß finden und ihnen mit gut überlegten erklärungen einhalt gebieten. ihre wut sollten sie ja nicht auf kosten anderer auslassen. solange sie aber sich nicht selbst oder anderen schaden, sollten sie auch eigenständig lernen, mit ihrer wut umzugehen und die erfahrung kennenlernen, das diese aktion grundsätzlich negatives hervorbringt. das ist ganz normal. wie gesagt: wut ist eben egoismus; das ego will etwas, das nicht so läuft, wie es gern hätte.

Erfahrung Wissen = Aktion = Reaktion---> Ergebnis? :)))

lieben Gruß
lacu
 
Wut, Empörung

Die langen Beiträge habe ich (aus Müdigkeit) nicht zur Gänze durchgelesen, vielleicht ist mein Beitrag nur eine Zusammenfassung:

Es sind zwei verwandte (weil beide negativ), aber nicht ganz gleichartige Gefühle. Das gefährliche Gefühl von beiden ist die Wut. Wut kann aber mit Empörung beginnen.

Gute Nacht

Zeili
 
ich denke, einfach beschrieben könnte man so unterscheiden:

empörung kommt von der ratio, wut aus dem "bauch", also am kopf vorbei

lg,
Muzmuz
 
Majanna,

ich betrachte Enttäuschung und Empörung als eine Art Vorläufersubstanzen von Wut.
Wenn sich bestimmte weitere Faktoren zur Enttäuschung oder Empörung gesellen, dann gehen sie in Wut über.

Bei Empörung schwingt, wie ja schon in dem Gedicht angesprochen, immer auch eine moralische Komponente
mit (das DARF doch nicht wahr sein !),
was für die Enttäuschung (das hätte ich mir ganz anders erwartet !) nicht notwendigerweise gilt.
Empörung wird deshalb eher bei Erwachsenen zu beobachten sein.

Von den Zusatzfaktoren ist der prominenteste wohl eine zu schwach entwickelte Fähigkeit,
mit Enttäuschung fertig zu werden.
Man kann deshalb gerade an Kleinkindern häufig beobachten, dass Enttäuschung in Wut übergeht.
Sie konnten eben noch nicht den nötigen "intellektuellen Überbau" für den Umgang mit Enttäuschungen
entwickeln. Je stärker sich bei den Kindern die Einsicht breitmacht, dass an Enttäuschungen auch die
eigenen Erwartungshaltungen "schuld" sein können, um so besser gelingt es dann, damit fertig zu werden.
Bei ganz kleinen Kindern können die Vorbilder des Milieus den "intellektuellen Überbau" ersetzen.


Wenn wir schon beim Auseinanderklamüsern sind, sollten wir auch noch die "Wut im Bauch" vom
(destruktiven ?, gewalttätigen ?) Wutausbruch unterscheiden.

Solange sich die Wut noch im Bauch befindet, ist sie zwar eine starke Kraft, die unser Verhalten
mitbestimmt, diese Kraft wird aber vom Lenker des Vehikels noch beherrscht.

Beim Wutausbruch hingegen, liegt ein Verlust der Beherrschung vor.

Den Umgang mit den eigenen Erwartungshaltungen und Enttäuschungen lernen, und sich beherrschen lernen,
das sind ganz wesentliche Erziehungsziele.

Man spricht ja nicht zufällig von "kindischen Wutausbrüchen".


Als Gegensatz von Enttäuschung und Empörung würde ich die Genugtuung und Zufriedenheit darüber nennen,
dass der Lauf der Dinge den eigenen Erwartungen und Wertvorstellungen entspricht.

Als Gegensatz von Wut sehe ich eine harmoniesuchende, friedfertige, konstruktive, kooperative Stimmung.

Als Gegensatz zum Wutausbruch sehe ich den Glücksrausch, das Abtauchen in die Glückseligkeit,
bis hin zur Ekstase.


lg nase
 
Hallo Neugier,

Den Umgang mit den eigenen Erwartungshaltungen und Enttäuschungen lernen, und sich beherrschen lernen, das sind ganz wesentliche Erziehungsziele. Man spricht ja nicht zufällig von "kindischen Wutausbrüchen".
In meinen Augen erreicht man als Erzieher, wenn man das versucht, dass das Kind seine Wut unterdrückt. Die Wut ist in meinen Augen ein Grundgefühl, was nicht wegzudressieren ist. Wenn das Kind z.B. durch böse Blicke oder verbale Vernachlässigung merkt, dass es mit seiner Wut nicht angenommen wird, wird es seinen Impuls (bei Wut z.B. schlagen, schreien, beißen) unterdrücken müssen. Das „meine Wut ist nicht erwünscht“ zementiert sich irgendwann in psychischer Form in mangelndem Annehmen der eigenen Gefühle und in körperlicher Form in Muskelverspannungen der Kiefermuskeln, der vorderen Halsseite und zwischen den Schulterblättern. Die Folgen sind manchmal krass (und manchmal so angeblich normal wie bei uns).

Wer seine Wut wirklich rauslassen kann, ohne sich oder andere ernsthaft zu gefährden, der lebt in meinen Augen etwas gesünder. Die Eltern müssten dem Kind meiner Meinung nach klar machen, wie es die Wut ausdrücken kann, nur leider wissen das die Eltern m.E. selber nicht, sie müssen ihren eigenen Zugang zu diesem Gefühl aus Angst (dass sie explodieren und es furchtbar endet) wegdrücken.
Als Gegensatz von Wut sehe ich eine harmoniesuchende, friedfertige, konstruktive, kooperative Stimmung.
Ich glaube nicht, dass man dauerhaft gesund in friedfertiger Stimmung sein kann, wenn man die Wut nicht abführen kann. Dort seh ich die Gefahr, sich selbst zu betrügen und irgendwann furchtbar abzustürzen (,weil man sich selbst für unzureichend empfindet). So etwas seh ich als großes Problem bei vielen dieser Tschakka-bücher. Auch hier bin ich der Meinung, dass innere Richtigkeit und Zufriedenheit voraussetzt, dass man sich Wut zugesteht.

Ich finde Wut ist kein gefährliches Gefühl...aber unsere Eltern und die Erzieher in Schulen, Armee, Arbeitsstellen und Gerichtssälen haben uns das recht gut eingetrichtert, schade.

Viele Grüße
Bernd
 
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Bernd,
im zentralen Punkt, der Notwendigkeit eines angemessenen Umganges mit starken Gefühlen,
scheinen wir ja mit unseren Einschätzungen übereinzustimmen.
Dennoch lassen sich einige Unterschiede aufzeigen.

Bernd schrieb:
Die Wut ist in meinen Augen ein Grundgefühl, was nicht wegzudressieren ist.
Wenn das Kind z.B. durch böse Blicke oder verbale Vernachlässigung merkt,
dass es mit seiner Wut nicht angenommen wird, wird es seinen Impuls
(bei Wut z.B. schlagen, schreien, beißen) unterdrücken müssen.
Wie schon in meinem vorigen Beitrag erwähnt, halte ich Wut nicht für ein Primärgefühl,
das uns schicksalshaft und unabänderlich überkommt.
Meiner Meinung nach entsteht Wut vielmehr in einem Prozess, der durch viele Faktoren moduliert werden
kann, bis hin zur völligen Vermeidung.

Wenn Wut schon einmal entstanden ist, dann betrachte ich sie als einen starken Antrieb, mit dem
der Mensch genauso umzugehen lernen muss, wie mit anderen starken Antrieben, z.B. der Sexualität.

Erzieher sollten nicht diese Antriebe als schlecht hinstellen, sondern schlecht ist der unangemessene Umgang
mit diesen Antrieben. Deshalb sollte mit dem Kind der angemessene Umgang eingeübt werden.

Wir stimmen wohl darin überein, dass es nicht der richtige Umgang mit Wut ist, einfach nur wild drauf los
um sich zu schlagen, zu beissen, und zu schreien, wie es ja auch nicht akzeptabel erscheint,
einen aufreizenden Geschlechtspartner zu vergewaltigen.

Das Zusammenleben in einer Gemeinschaft bringt eben die zwingende Notwendigkeit einer wechselseitigen
Rücksichtsnahme, d.h. einer Beherrschung, mit sich. Ohne einem Minimum an Beherrschung wäre ein Mensch
schlichtweg nicht gemeinschafts-fähig und könnte nur allein im Urwald oder auf einer einsamen Insel leben.
Bei rund 6 Milliarden Erdenbürgern ginge sich das aber rein platzmässig nicht aus.


Die Eltern müssten dem Kind meiner Meinung nach klar machen, wie es die Wut ausdrücken kann,
Ja, ungefähr so meine ich das auch.
Ich würde jedoch neben dem "Wut ausdrücken" auch noch das Ziel "Wut abbauen" einsetzen.

Wenn es schon nicht gelungen ist, das Aufbauen einer Wut zu verhindern,
so sollte doch zumindest das Abbauen gekonnt werden.


Ich glaube nicht, dass man dauerhaft gesund in friedfertiger Stimmung sein kann,
wenn man die Wut nicht abführen kann.
Dort seh ich die Gefahr, sich selbst zu betrügen und irgendwann furchtbar abzustürzen
(,weil man sich selbst für unzureichend empfindet)
Bei dieser Überlegung wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell von "Wut empfinden"
auf "unzureichend sein" geschlossen.

Unzureichend für das Leben in einer Gemeinschaft machen nicht bestimmte Handlungsantriebe,
sondern die Unfähigkeit, mit diesen Antriebskräften angemessen umzugehen.

Diese Unfähigkeit dürfte denn auch das gemeinsame Merkmal der Insassen von Strafanstalten sein.


Ich finde Wut ist kein gefährliches Gefühl...
Genausowenig gefährlich wie Angriffslust, Sexualität, Hunger und Durst, Geltungsbedürfnis, ....
die ganze Motivationenlitanei rauf und runter eben.


lg nase
 
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