• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wie ernst ist die Drohung des Iran zu nehmen ?

Nur ganz kurz

@Claus und @Louiz30
Ich habe soeben für meinen letzten Beitrag "rot" gesehen.

Es ist mir unvorstellbar, dass dies von Claus oder Louiz30 kommt. - Wenn der Rotgeber dann doch wenigstens hier einen kritischen Beitrag zu meinen Ausführungen schreiben würde; aber dazu ist er/sie wohl zu feige und/oder unfähig.
Ziesemann
 
Werbung:
Zitat von Ziesemann:
Aber religöse Fanatiker suchen ja den Tod. Das macht mir Sorgen, weil wir mit unserem westlichen Wertesystem darauf bisher noch keine Antwort gefunden haben

Gegen einen so hinterhältigen und alle Regeln der Menschlichkeit mißachtenden gegner wie die islamistischen terroristen kann man nicht mit fairen und aufrichtigen Mitteln vorgehen.

Ich will das nicht weiter ausführen, vielleicht nur ein Beispiel um anzudeuten, daß die ganz anders ticken und „behandelt“ werden müssen :

Einen normalen gegner, der sich verschanzt hat, kann man zur Aufgabe bringen, indem man ihm klar macht, daß anderenfalls sein versteck hoffnungslos zusammengeschossen wird.
aber jemand, der den Tod liebt, dem aber die heilige Schrift das höchste ist, läßt sich durch die Drohung, auf den Koran zu scheißen, zur Kapitulation bewegen.

Fanatiker, denen nicht Rechtgläubige wie Freiwild sind, die freudig einen Bus mit jüdischen Kindern in die Luft jagen, kann man nicht mit der Genfer Konvention kommen.

und wenn endlich das „alte Europa“ (Chiracs eindeutige Stellung und Merkels Zustimmung) mit den Amis zu einer entschlossenen Koalition zusammenfindet, kann dieser Krieg noch gewonnen werden.

meint claus
 
Zitat von Ziesemann:
Ich habe soeben für meinen letzten Beitrag "rot" gesehen

das kenne ich.
aber es war sicher kein Sympatisant der terroristen, sondern jemand, der überhaupt noch nicht verstanden hat , worum es hier geht.

meint claus

(immer offen für rote Punkte :) )
 
@ Ziesemann

Ich vergebe keine roten Punkte, aus Prinzip nicht!

Aufruf an alle rote Punkte Verteiler: Ärgern, nachdenken, abkühlen, Tastaur nehmen, schreiben und abschicken, dann dafür einstehen, Kritik lesen und wieder bei ärgern anfangen.
 
@ Ziesemann

Ich denke wir stimmen alle zu, daß es eine Gefahr ist. Wie groß ist eine andere Frage. Immanent ist sie sicherlich nicht, denn bis der Iran eine solche Bombe hat vergehen noch Jahre. Also, Zeit genug um französiche Bomben auszupacken.

Gefahr sehe ich auch im amerikanischen Vorgehen und freue mich, daß die Bundesregierung für eine diplomatische Lösung plädiert hat. Ist wohl beim Iran entsprechend gut angekommen.

Unterschiede bestehen nur in der Vorgehensweise.
 
Claus schrieb:
Zitat von Ziesemann:
Ich habe soeben für meinen letzten Beitrag "rot" gesehen
das kenne ich.
aber es war sicher kein Sympatisant der terroristen, sondern jemand, der überhaupt noch nicht verstanden hat , worum es hier geht.
meint claus
(immer offen für rote Punkte :) )
Auch meine Meinung:Terroristen und deren Sympathisanten haben wir hier sicherlich nicht, nur zu rot neigende Ignoranten. - Auch wenn Du noch so offen dafür bist, lieber Claus, von mir bekommst Du keinen roten Punkt.


Louiz30 schrieb:
@ Ziesemann
Ich vergebe keine roten Punkte, aus Prinzip nicht!
Aufruf an alle rote Punkte Verteiler: Ärgern, nachdenken, abkühlen, Tastaur nehmen, schreiben und abschicken, dann dafür einstehen, Kritik lesen und wieder bei ärgern anfangen.
Nochmals: Dir und Claus habe ich die Berotung keine Sekunde lang zugetraut.. - Deiner Empfehlung an die Rotverteiler kann ich mich - politisch-juristisch gesprochen - vollinhaltlich anschließen.

Zur Sache
Louiz30 schrieb:
Ich denke wir stimmen alle zu, daß es eine Gefahr ist. Wie groß ist eine andere Frage. Immanent ist sie sicherlich nicht, denn bis der Iran eine solche Bombe hat vergehen noch Jahre. Also, Zeit genug um französiche Bomben auszupacken.
Gefahr sehe ich auch im amerikanischen Vorgehen und freue mich, daß die Bundesregierung für eine diplomatische Lösung plädiert hat. Ist wohl beim Iran entsprechend gut angekommen.
Unterschiede bestehen nur in der Vorgehensweise.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit noch verbleibt und ein "Zu-spät-Kommen" könnte eine irreversible Verspätung sein.
Dass auch die amerikanische Vorgehensweise gefahrenbehaftet ist - klar. Doch welche ist das nicht? - Dein letzter Satz umreißt eigenntlich den Kern des politischen Handelns, mindestens aller demokratischen Staaten. Alle wollen Wohlstand,Frieden, Sicherheit, Freiheit (die Reihenfolge muss keine Rangfolge sein) , nur der Weg dorthin ist strittig.
Grüße an Euch beide - Ziesemann
 
Die ganze Diskussion ist umsonst. Wen sollte der Iran denn angreifen? Welchen Staat hat der Iran in den letzten 25 Jahren angegriffen? Ein nuklearer Schlag gegen Israel bspw. würde postwendend einen weiteren gegen den Iran nach sich ziehen. Was hätte der Iran gewonnen?

Seit es die Atomtechnologie gibt, hat nur ein Staat der Erde sie eingesetzt und 100.000e getötet. Den anderen Atommächten dient sie lediglich zur Abschreckung - das, was der Iran damit bezwecken will.
 
Claus schrieb:
Zitat von Ziesemann:
Ich habe soeben für meinen letzten Beitrag "rot" gesehen

das kenne ich.
aber es war sicher kein Sympatisant der terroristen, sondern jemand, der überhaupt noch nicht verstanden hat , worum es hier geht.
Was macht Dich so sicher, Claus, dass die anonymen Aburteiler keine Sympathisanten von Terroristen sind ? Die Hinterhaltskampfmoral teilen sie ja mit ihnen.

>daimos:
Dein
Die ganze Diskussion ist umsonst. Wen sollte der Iran denn angreifen? Welchen Staat hat der Iran in den letzten 25 Jahren angegriffen? Ein nuklearer Schlag gegen Israel bspw. würde postwendend einen weiteren gegen den Iran nach sich ziehen. Was hätte der Iran gewonnen?

Seit es die Atomtechnologie gibt, hat nur ein Staat der Erde sie eingesetzt und 100.000e getötet. Den anderen Atommächten dient sie lediglich zur Abschreckung - das, was der Iran damit bezwecken will.
Dieser iranische Präsident - ich hab' vergessen, wie er heißt - sieht mir nicht danach aus, als ob er wüsste, was er sich leisten kann oder nicht. Ich befürchte, falls die energiegierigen USA wieder einen kriegslustigen Präsidenten bekommen, wird es im Iran auch krachen.

Gruß Zeili
 
Werbung:
Zeilinger schrieb:
Dieser iranische Präsident - ich hab' vergessen, wie er heißt -
Mahmud Amadi-Nedschad ;)
sieht mir nicht danach aus, als ob er wüsste, was er sich leisten kann oder nicht. Ich befürchte, falls die energiegierigen USA wieder einen kriegslustigen Präsidenten bekommen, wird es im Iran auch krachen.
Wenn der Iran erst einmal Atomwaffen hat, kann man ihm nichts mehr anhaben. Man kann ihn nicht angreifen und widerwillig Militärbasen errichten. Dazu bräuchte man einen Putsch. Ob die USA den Iran angreifen, wird sich in den nächsten 2-3 Monaten herausstellen. Wobei der Kriegsgrund dann wie im Falle des Iraks völlig irrelevant sein würde.
Das Thema Atomwaffen ist absolut vorgeschoben und doppelmoralisch zugleich. Die indische Atomtechnologie-Sparte wird von den USA sogar nich gefördert und gegen die zwar geheim gehaltene, aber doch längst überall bekannte Atomwaffenschmiede Israels in der Negev-Wüste nahe der Stadt Dimona mit Hilfe der Franzosen sagt auch niemand etwas, wenngleich diese die fragile lage im Nahen und Mittleren Osten alles andere sichrer macht.

Kommen wir also nach der Feststellung, dass die Atomwaffen-Vorwürfe lediglich Mittel zum Zweck sind und keinem Vergleich standhalten, im Folgenden auf die wahren Hintergründe.
Gegen Ende März plant der Iran die Eröffnung der IOB (International Oil Bourse), die Euro-notiert sein wird. Neben Öl soll auch Gas gehandelt werden. Der Iran besitzt nach Saudi-Arabien und Kanada die drittgrößten Ölreserven (9,9% an den Weltreserven im Jahr 2004) und nach Russland die zweitgrößten Erdgasreserven (15,5% im Jahr 2004). Der iranische Anteil und der damit verbundene Einfluss der Öl- und Gasbörse wird ergänzt durch etwaige Partnerländer wie Venezuela, aus dem die USA 25% ihres Erdölbedarfs beziehen, Russland, das 27,8% der weltweiten Erdgasreserven beherbergt, und China als zukünftiger Großkunde bei Rohstoffen, das bisher "nur" ein Drittel des Bedarfs der USA hat. Chinas aktuelle Wirtschaftsdaten sagen ihr Übriges.
Durch eine Euro-notierte Ölbörse würde ein weltweites System, dass seit Ende des Zweiten Weltkriegs Bestand hat (Petrodollar), aufgeweicht und bedroht. Dies würde weitere - schlimmere - Konsequenzen für das internationale Währungssystem nach Bretton Woods, das im Jahr 1973 durch Nixons Auflösung des Goldstandards bis auf Institutionen wie IWF und Weltbank den Löffel abgegeben hat, bedeuten. Die USA überschwemmen seitdem die Welt mit immer mehr Greenbacks. Eine grafische Darstellung der M3-Geldmenge des Dollars verläuft exponentiell und die Fed hat vor kurzem beschlossen, ab dem ominösen Monat März diese Geldmenge nicht mehr zu veröffentlichen.
Zusammenfassend kann man die erste Seite der Gründe also als Abwehrhaltung gegen ein drohendes Ende des Dollars als Weltwährung ansehen. Und die Stellung des Dollars im internationalen Währungssystem ist allein durch seine Funktion als Petrodollar gegeben. Fakten wie das amerikanische Doppeldefizit sprechen klar dagegen.

Kommen wir also zum zweiten Motiv der USA: China
Noch mehr als Indien, bedroht China die Weltmacht-Stellung der USA. Das liegt einerseits an der früher eingesetzten Entwicklung des Landes und höheren Wachstumsraten des BIPs und der Industrieproduktion und andererseits am größeren Außenhandelsdefizit der USA mit China. Chinas Energiehunger ist, wie oben bereits erwähnt, ungebremst. Nominal gesehen kommen schon jetzt erstaunliche Werte zusammen (China soll nun nach den USA, Japan und Deutschland das viertgrößte BIP der Welt haben und somit die beiden G8-Mitglieder Frankreich und Großbritannien überholt haben.) Relativ gesehen liegt es jedoch weit unter internationalem Durchschnitt, was deutliches Wachstumspotential impliziert.
Die Verteilung der US-Militärbasen in Asien zeigen eindeutig eine "Umzingelung" Russlands, des Irans und Chinas. [1] [2] Dazu kommen geostrategische Überlegungen wie eine Iran-Pakistan(-Indien)-China-Pipeline oder die Situation am und um das Kaspische Meer. China (und Russland) bedienen sich einer intelligenten Lösung: Die seit 2001 bestehende Shanghai Cooperation Organization (SCO) [3] (blau die Mitgliedsstaaten, grün die Aspriranten und jetzige assoziierte Mitglieder mit Beobachterstatus) ist zu einem wichtigen Träger der ost- und zentralasiatischen Politik geworden. So haben China und Russland ein starkes Gegengewicht zur USA/NATO geschaffen, dessen Gebiet enorme Ressourcen abdeckt. Die US-amerikanischen Versuche, den zentralasiatischen Block aufzubrechen und Einfluss geltend machen zu können, ist fehlgeschlagen. Mehrere Diktator der Postsowjet-Staaten haben sich wieder gen Moskau gewandt.

Um jetzt nicht noch mehr abzuschweifen und ein Ende zu finden:
Wie eh und je dreht sich alles um Einfluss und Macht(erhalt). Nach diesem kleinen Abriss ist es vielleicht verständlicher, wieso der Iran derart in der Obhut Chinas und Russlands steht.
 
Zurück
Oben