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„When will they ever learn ... ?“

Reiner Moysich

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Registriert
21. März 2003
Beiträge
2
Wenn ich nach den Terroranschlägen in den USA und nun beim Irak-Krieg versuche, mich in die Lage eines außerirdischen Beobachters einer höheren Entwicklungsstufe hineinzuversetzen, so würde er wohl denken:

Auf diesem blauen Planeten geschehen sonderbare und traurige Vorkommnisse.
Lebewesen, die sich Menschen nennen, haben nach milliardenlanger Entwicklungsgeschichte noch immer nicht die Fähigkeit erlangt zu erkennen, wie unermesslich wertvoll ihr Leben und ihr Planet im Universum sind. Statt sich gegenseitig zu helfen, gemeinsam ihre intellektuellen und mitmenschlichen Fähigkeiten zu fördern und so eine höhere Entwicklungsstufe ihrer Lebensform zu erlangen (welche allein ihre zukünftige Existenz sichern könnte), richten sie ihre Bemühungen mehr darauf, sich selbst und ihren Planeten zu zerstören.
Nach einer auf diesem Planeten bekannten „Asterix“-Phantasiegestalt müsste es eher heißen: „Die spinnen - die Menschen!“ als „Die spinnen - die Römer!“.

Warum unterhalten diese Menschen mehrere Institute zur „Friedens- und Konfliktforschung“, wenn deren Regierungen sich nicht an den Forschungsergebnissen orientieren? Offenbar ist egoistisches Dominanzstreben (politisch wie wirtschaftlich) ihrer tierischen Vorfahren noch allzu mächtig in ihnen vorherrschend.
Jedes der sich bekämpfenden Lager ist überzeugt, selbst „das Gute“ zu verkörpern und dass im jeweils anderen Lager „das Böse“ herrscht. Dabei bildet sich jede Seite sogar paradoxerweise ein, höhere Mächte, die sie zum Beispiel „Gott“ oder „Allah“ nennen, würden sie in ihrem Kampf unterstützen und dass sie von jener Macht nach ihrem Tod für ihre (Un-)Taten belohnt würden - womit sie prinzipiell ähnlich denken wie ihre früheren Vorfahren, die sie Steinzeitmenschen nennen.
Warum wollen die Menschen nicht ihren Augen trauen, dass bei den vielen Naturkatastrophen jedes Mal Menschen und Gebäude völlig unabhängig von der jeweiligen Weltanschauung getötet, zerstört oder gerettet werden?

Wenn die Menschen wirklich Frieden haben wollen, bräuchten sie „nur“ auf etliche ihrer Friedensexperten und Weisen unter ihnen zu hören; z.B. auf „Konfuzius“, der schon vor 2500 Erdjahren mit seiner „Goldenen Regel“ den einzig möglichen Weg zur Rettung der Menschheit und der Erde aufzeigte:
„Was du nicht willst, das man dir antut, das füg’ auch keinem andern zu (auch nicht der Umwelt)!“
Ein auf der Erde sehr bekanntes Friedenslied fragt verzweifelt: „When will they ever learn ...?“.
Ja, wann? Wenn überhaupt.

Ich wünsche jedenfalls diesem (noch ein wenig) blauen Planeten mit ihren (wenigstens zurzeit noch) zahlreichen Lebewesen, dass die Menschen den Ernst der Lage noch rechtzeitig erkennen und bei all ihrem Tun sich vorrangig am Wohl aller(!) Menschen und der ganzen(!) Erde orientieren.
 
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Hallo Reiner!

Vielen Dank für Deinen aufrichtigen Beitrag. Scheinbar denkt die Mehrheit der Menschheit so wie Du; nur ein paar wenige, "Mächtige", die sich Politiker, Volksvertreter schimpfen, nehmen sich durch Macht und Geld das Recht heraus, die Geschichte des Planeten hier solangsam zu beenden.

Immer mehr Menschen lassen sich dies nicht mehr gefallen, immer mehr Menschen versuchen Ihren Gedanken dazu zu verkünden und in die Öffentlichkeit zu tragen--->leider auch nicht immer friedlich.

Jedes logische Denken kann und darf dieses "Selbstmord" nicht unterstützen. Selbstmord deshalb: wir sägen alle an dem Ast, auf dem wir sitzen. Auch Herr Busch. Der Ast, der sich Mutter Erde nennt.

Hoffnung!!! Ohne wäre Ende......

gruß
lacu
 
Spüre ich da bei euch ein wenig Pessimismus oder gar Verzweiflung? Die kann ich nicht teilen.

Seht euch doch bloss einmal dieses Forum an in dem ihr euch gerade bewegt, es ist ein winziger Spiegel der Menschheit. Würde mir Pathos nicht fern liegen würde ich sagen "Gut und Böse, dicht beieinander". Da gibt es Leute die Frieden predigen aber in einer Diskussion beim geringsten Widerspruch den Anderen beschimpfen, Leute die sich beleidigt zurück ziehen, Menschen voller Zorn oder voller Furcht, überhebliche Menschen die Ihren Intellekt über den anderer stellen wollen etc. Da gibt es aber auch sehr friedliche Auseinandersetzungen, interessante Diskussionen, Menschen die einander im Gespräch näher kommen, etc.

Warum immer nur das negative sehen? Für mich überwiegt das Positiv bei weitem, es landet halt nicht so oft in den Nachrichten...
 
Spüre ich da bei euch ein wenig Pessimismus oder gar Verzweiflung? Die kann ich nicht teilen.

Pessimismus? Ich versuche dem Wort zu entgehen. Ich bin nicht direkt betroffen, ich laufe nicht mit zerfetztem Oberkörper durch die Gegend, bei mir ist noch alles dran, und meine Lieben leben auch noch alle.

Ich kann mir nur ein Bild machen; und denken, vielleicht auch mal urteilen (das urteil sollte man ja bekanntlich lassen, bevor mich bienchen wieder überfällt :D ). versuchen, neutral zu bleiben.

ich kann mich auf morgen freuen...., ich laufe ich in der sonne spazieren und nichts kann mich zerstören; auch keine bomben....

ich dachte, ich könnte neutral denken. heute mittag war bei uns ein erdbeben (auf der richterscala 4,5 wie nachher das radio sagte), in diesem moment dachte ich: jetzt geht die welt unter.

wäre kein krieg, hätte ich in diesem moment, als mein wohnzimmerschrank zu wackeln anfing, wahrscheinlich nur verblüfft geschaut.

sie steckt also doch drin, diese kleine urangst.....
 
Boah ey Freek ey

Ein witziger Thread - wann lernen sie?

Die Frage ist, wer sind "sie"?

Die Außerirdischen - hmm ... darüber weiß ich null und ich kann dazu auch nichts sagen.

Die Penner, die im Sommer unter Brücken und im Winter im Süden, in U-Bahnschächten oder in verlausten Pennerhotels übernachten?

Tscha, die Penner führen keine Kriege!

"Otto Normalschaf" der oder das lernt nie und fällt immer wieder auf die gleichen Tricks herein.
Otto Normalschafe sind gute Soldaten, gute Polizisten und gute Gläubige.

"Vollgeil Intellektueller" der oder das lernt nie.
Fällt aber auf null Tricks herein, weil das Weltbild von Vollgeil Intellektueller von zufälligen Geschehnissen abhängt, von denen sich Vollgeil Intellektueller nie mehr aus eigener Kraft befreien kann.

Boah ey Freek ey

der Feind aller bürgerlicher Ordnung.
Boah ey Freek ey geht nicht in den Krieg
Boah ey Freek ey ist nicht zu kontrollieren
Boah ey Freek ey ist der erklärte Feind aller politischer Systeme
Boah ey Freek ey ist lernfähig
Boah ey Freek ey hat null Einfluß, weil zu nichts nütze ...
Boah ey Freek ey ist eine Witzfigur
 
Boah ey Freek ey geh morgen auf die demo, damit ich sagen kann, ich war auch dabei....

Boah ey Freek ey , hab mich wegtragen lassen von diesen dummen polizisten, die gelenkte dumme staatsdiener sind und keine eigene meinung haben....

Boah ey Freek ey kann sagen, daß ich wirklich entsetzt über das weltgeschehen bin und hoffe, daß ich mir morgen noch meinen zweitwagen leisten kann....
 
Alien XIII

Außerfriesisch?

warum nicht? Die Außerirdischen haben wahrscheinlich dieselbe Entwicklung hinter sich wie wir. Die fragen sich nicht wieso wir so doof sind, sondern die sagen nur: Ach , guck mal da - sind die noch so doof. Das kann dauern - laß uns noch ne Schleife fliegen und in 10.000 Jahren wiederkommen, vielleicht haben sie`s ja dann. Und gelernt haben kann nur der, der überlebt hat. Die werden`s dann in der Zukunft schon wissen - und sind dann in derselben Situation wie unsere außerirdischen Freunde, oder?

Das Problem für uns ist nur: Wir erleben`s sowieso nicht mehr, aber Hauptsach`mal die Außerirdischen angesprochen, oder wie?

Prost
Guardian
 
Hallo zusammen,

trotz aller evidenter Unsinnigkeit dieses Irak-Krieges, sollte man die Verhältnisse nicht aus den Augen verlieren. Der weitaus größte Teil der Menschheit lebt in relativem Frieden, weltweit wird gegen den Irak-Krieg demonstriert, von China bis Kanada. Noch vor 100 Jahren war Krieg ein omnipräsentes und vollkommen aktzeptiertes Instrument zur Konfliktlösung, man schoss sich so lange über den Haufen, bis irgendwann eine Partei keine Leute mehr hatte. Das war dann das was man den "ehrenhaften Krieg" nannte.

Heute, nur wenige Jahre nach dem letzten großen Menschheitskrieg, haben wir einen Status des totalen Friedens erreicht. Diesen Status sollten wir bewusst wahrnehmen und nicht bereits durch kleinere Störungen gefährdet sehen.

Wir sind Menschen, der Überlebenskampf früherer Zeiten hat es erforderlich gemacht, dass wir ein natürliches Agressionspotential besitzen. Absolut jeder Mensch verfügt über agressive Anteile und lebt diese in irgendeiner Form aus. Nun ist es in unserer Zeit so, dass wir die Mittel um jene natürliche Agressivität auszuleben nicht länger einsetzen können, ohne uns dabei zwangsläufig selbst zu vernichten. Insofern begrüße ich die Entwicklung derjenigen Waffen, deren Einsatz ein Fortbestehen der gesamten Menschheit in Frage stellen würde. So bin ich z.B. fest davon überzeugt, dass der damalige kalte Krieg ohne die Präsenz von Nuklearwaffen niemals kalt geblieben wäre. Wir Menschen haben uns also mit unserem Gewaltstreben in gewisser Hinsicht selbst übermannt. Der technische Fortschritt hat hier sozusagen eine Zwangsjacke erschaffen, welche uns dauerhaft zur friedlichen Konfliktlösung nötigt.

Ein jeder kennt das Gefühl des Sieges oder der Niederlage, dies sind deutliche Hinweise darauf, dass wir mit unserem Selbst im ständigen Kampf nach außen stehen. Dies ist eine natürliche Anlage des Menschen und wohl der meisten Lebewesen. Nun sehe ich es als die wichtigste Herausforderung an, dass wir unsere Triebe ausleben können, ohne hierbei die Existenz anderer Menschen zu gefährden. Wir müssen Wege finden diese Urtriebe entsprechend zu kanalisieren. Wir sollten gewalttriebe nicht verleugnen oder tabuisieren, sondern ehrlich dazu stehen und mit ihnen offen umzugehen lernen.

Ich denke die Menschen haben hier insgesamt bereits deutliche Fortschritte erzielt.

Viele Grüße,

Philipp
 
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Original geschrieben von PhilippP
weltweit wird gegen den Irak-Krieg demonstriert, von China bis Kanada. Noch vor 100 Jahren war Krieg ein omnipräsentes und vollkommen aktzeptiertes Instrument zur Konfliktlösung

Da stimme ich Dir größtenteils zu - wenn man bedenkt mit welchem Hurra die Menschen in den ersten Weltkrieg gegangen sind: Postkarten wurden versandt mit Texten wie "Serbien muss sterbien" - das wäre zumindest in Europa heute wohl undenkbar. Insofern ist durchaus ein Fortschritt erkennbar. Man muss halt Geduld haben.

Heute, nur wenige Jahre nach dem letzten großen Menschheitskrieg, haben wir einen Status des totalen Friedens erreicht.

Aber leider halt nicht weltweit - und sogar in Europa nicht durchgehend wenn ich z.b. an den sog. Balkankrieg denke.

Wir müssen Wege finden diese Urtriebe entsprechend zu kanalisieren. Wir sollten gewalttriebe nicht verleugnen oder tabuisieren, sondern ehrlich dazu stehen und mit ihnen offen umzugehen lernen.
Ich denke die Menschen haben hier insgesamt bereits deutliche Fortschritte erzielt.

Ja, genau. Man muss einfach berücksichtigen wie jung diese Entwicklungen alle sind!
 
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