Werbung

[Walter]

Original geschrieben von -Akelei-
Gleiche Personen befürworten z.b. eine sehr strenge Schwarzarbeiter Überwachung da dadurch den Staat Steuergelder verloren gehen.

Jaja, solange es die anderen betrifft und nicht einen selber....

Kinderarbeit hat es gegeben bevor ich diese Tasche gekauft habe und wird es immer geben. Also ist der Kauf nicht Schuld daran.

Eine widerliche Argumentation.

Was treibt erfolgreiche, Intelligente Frauen zu solchen Einstellungen??? Welchen Anteil trägt daran die Werbung?

Eine gute Frage.

Wenn der Besitz einer „Marke“ den Wert der Moral übersteigt….. Nur um vielleicht einmal zu hören. „Sie nur Sie trägt eine Guccitasche“, fehlt es an Selbstachtung. Jung reich schön …. auf Kosten der Selbstachtung und Menschenwürde. Dabei wird freudig der Selbstwert in den Straßenstaub getreten

Nun, jung und intelligent heisst ja nicht automatisch dass die betreffende Person über ein hinreichendes Selbstwertgefühl verfügt.
Der andere Punkt sind sicher die Wertmaßstäbe unserer Gesellschaft. Das spiegelt sich meiner Meinung z.B. auch darin wieviel Menschen verdienen die im Sozialbereich arbeiten. Wenn man das Gehalt einer Kindergärtnerin vergleicht mit dem Gehalt einer Bankangestellten....

 

[-Akelei-]

Kaufte ich vor einigen Jahren ein Markenprodukt so bedeutete dieses Produkt Handwerk, Haltbarkeit, Qualität dahinter standen Menschen, welche das Produkt erzeugten. Diese Marken hatten einen Wert, eine Philosophie. Damit will ich nicht die gute alte Zeit beschwören.


Wenn ich heute ein Markenprodukt kaufe, kaufe ich mir damit gesellschaftliche Anerkennung. Es zählt nicht mehr dass was ich sage, denke, fühle, handle oder bin. Es zählt das Etikett, ob gefälscht oder nicht.

Ein Vorteil dieser Markenhysterie ist jedoch, dass jedes Produkt zu einem Markenprodukt hingestylt wird. (Profilierungsdruck durch Betriebsberater) Man muss sich unterscheiden und hervorheben am Markt. Somit werden Marken zur Masse.
Die Werbestrategen sägen sozusagen auf dem Ast auf dem sie sitzt. Es müssen irgendwann wieder Qualitätsmerkmale transportiert werden.

Nicht mehr die Produkt Erfahrungswerte des Einzelnen werden verglichen. Sondern die Werbung sagt uns welchen Wert das Produkt darstellt. Die Werbung ersetzt somit die Kommunikation der Menschen untereinander. Sie macht uns in Wahrheit sprachloser.

Diese Lücke füllen Konsummentenvereinigungen... so gesehen ist die sehr gute Einrichtung eigentlich eine Bevormundung.

 

[nonova]

Na, sag ich doch,

jaja, damals als man noch sagen konnte, das teuer mindestens mal 'solide verschraubte qualität' hiess. Heutzutage wird aber nicht mehr geschraubt und teuer heisst erstmal nur noch marke und sonst nix.

Sind Konsumentenvereinigungen denn sowas wie Stiftung Warentest?

 

[-Akelei-]

Gisbert du schreibst: Werbung ist Produkte-Präsentation: Hallöchen, Käufer - mich gibt´s auch! Der kritische Käufer sieht zu, ein paar zuverlässige Infos über die Qualität des Teils zu bekommen.
Ein Disziplinierungsmittel gegen ausufernde Konsumwut ist ein begrenztes Privatbudget. Darüber geht - auf die Dauer - nix!
Werbung ist notwendige Information.
Werbung ist natürlich auch Kaufverführung.
Aber wie gesagt: Wenn du nichts in der Tasche hast, bist du auch nicht zu verführen.

1. So stimmt es nicht ganz. Sehr viele Menschen verschulden sich haushoch um den Konsumterror mitzumachen. Es sind gar nicht wenige. Als Disziplinierungsmittel ist das Privatbudget total ungeeignet.
2. Werbung ist Information… sicher kommt sie ihrer Informationspflicht (falls es so eine gibt) nicht nach. Sehe ich mir einen Werbeblock im Fernsehen oder eine Plakatwerbung an, so stellt sich mir schon die Frage: Welche Information versteckt sich hinter der Dummheit?
3. In sehr vielen Fällen ist Werbung total verantwortungslos. Dann, wenn sie mit Klischees und Diskriminierung manipuliert. Vor allem in den Bereichen, wenn die Zielgruppe Jugendliche, Kinder, Hausfrauen sind oder wenn dubiosen Mitteln zum Beispiel Schlankheitsmittel an den Mann/ die Frau gebracht werden sollen.

 

[-Akelei-]

nonova: Konsumentenvereinigungen sind so etwas wie Stiftung Warentest

 

[Walter]

Original geschrieben von -Akelei-
So stimmt es nicht ganz. Sehr viele Menschen verschulden sich haushoch um den Konsumterror mitzumachen. Es sind gar nicht wenige.

Mit Geld umzugehen ist Teil des erwachsen werden. Ich kann mir jetzt auch einen Ferrari kaufen obwohl ich ihn mir nicht leisten könnte und dann auf die Gesellschaft, die Werbung oder die Sterne schimpfen.

In sehr vielen Fällen ist Werbung total verantwortungslos. Dann, wenn sie mit Klischees und Diskriminierung manipuliert.

Da stimme ich Dir zu, hier wäre ich durchaus auch für schärfere Regelungen.

 

[-Akelei-]

Walter du schreibst: Nun, jung und intelligent heisst ja nicht automatisch dass die betreffende Person über ein hinreichendes Selbstwertgefühl verfügt.
Der andere Punkt sind sicher die Wertmaßstäbe unserer Gesellschaft. Das spiegelt sich meiner Meinung z.B. auch darin wieviel Menschen verdienen die im Sozialbereich arbeiten. Wenn man das Gehalt einer Kindergärtnerin vergleicht mit dem Gehalt einer Bankangestellten....


Die Markenhysterie betrifft zwar alle Einkommensschichten ist jedoch in der unteren Einkommensschicht besonders stark ausgeprägt.

 

[Moppel]

Original geschrieben von -Akelei-
Der andere Punkt sind sicher die Wertmaßstäbe unserer Gesellschaft. Das spiegelt sich meiner Meinung z.B. auch darin wieviel Menschen verdienen die im Sozialbereich arbeiten. Wenn man das Gehalt einer Kindergärtnerin vergleicht mit dem Gehalt einer Bankangestellten....

Ich denke, dass genau hier das Problem liegt, es gibt kaum noch Wertmaßstäbe die sich nicht nur auf egoistische Ziele beschränken.
Denn mit Geiz ist Geil, und ich will Spass, sind doch zwei Schlagwörter zu Synonymen geworden die ganz klar das Individum als das allein Glüchseligmachende ansehen.

Leider wird dabei übersehen, dass das Individum ohne Gesellschaft nicht überlebensfähig ist.

Ich denke ein Blick auch über unseren Tellerrand hinaus ist dringend notwendig