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Was ist Liebe?

Hi Charybdis!
Vielleicht hättest Du Deinen Thread doch lieber nicht unter
"Gefühle, Liebe, Sexualität" setzen sollen;) !
Weil irgendwie bin ich hier im verkehrten Film:rolleyes:...
"Liebe" Grüsse Nina
 
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Liebe unterscheide ich in nehmende (begehrende) und gebende Liebe.
Man kann ein "Objekt" (das ist nicht abfällig gemeint, in der Philosophie ist alles Angeschaute ein "Objekt") ohne Rücksicht auf dieses "lieben". Es gibt z.B. dominante Mütter, die so "lieben". Nun würden wir das gemeinhin dann nicht "Liebe" nennen.
Liebe schließt eben auch die Rücksichtnahme auf das geliebte "Objekt" ein. Sie muss also auch "gebende Liebe" sein. Die praktizierte Liebe ist also immer so ein Zwischending zwischen den beiden Polen der Liebe.
Der gebende wie der nehmende Part der Liebe ist immer ein JA zum geliebten Menschen, Tier, Gruppe, Pflanze, rein materiellen Objekt. (Und in der Gleichgüligkeit oder Ahnungslosigkeit auch ein NEIN.)

Gysi
 
Liebe unterscheide ich in nehmende (begehrende) und gebende Liebe.
Man kann ein "Objekt" (das ist nicht abfällig gemeint, in der Philosophie ist alles Angeschaute ein "Objekt") ohne Rücksicht auf dieses "lieben". Es gibt z.B. dominante Mütter, die so "lieben". Nun würden wir das gemeinhin dann nicht "Liebe" nennen.
Liebe schließt eben auch die Rücksichtnahme auf das geliebte "Objekt" ein. Sie muss also auch "gebende Liebe" sein. Die praktizierte Liebe ist also immer so ein Zwischending zwischen den beiden Polen der Liebe.
Der gebende wie der nehmende Part der Liebe ist immer ein JA zum geliebten Menschen, Tier, Gruppe, Pflanze, rein materiellen Objekt. (Und in der Gleichgüligkeit oder Ahnungslosigkeit auch ein NEIN.)

Also: Liebe ist das JA zum Leben!

Gysi
 
Hallo, alle zusammen,

hier mein Versuch einer Antwort (mit der ich schon sehr lange sehr gut zurecht komme):

Liebe ist das, was der Mensch vermittels seines Bewusstseins und seiner Vernunftbegabung aus den archaischen Trieben Arterhaltung und Fortpflanzung machen kann.

Genauer im Hinblick auf die Liebe zwischen erwachsenen Menschen:

Liebe ist der Ausdruck einer wechselseitigen Sehnsucht danach, mit dem oder den Anderen auf der Grundlage wesentlicher Übereinstimmung einen so hohen Grad an geistiger und körperlicher Harmonie anzustreben, dass jeder Beteiligte sich ohne den/die Anderen nur noch als den unvollständigen Teil eines Ganzen wahrnehmen kann!

Daraus folgt u. a.:

Liebe hat viel mit Verstand zu tun,
Liebe gibt es nicht zum Nulltarif,
Liebe ist nicht selbstverständlich,
Liebe dieser Art ist nicht für jeden und nur für den erreichbar, der ihr oberste Priorität in seinem Dasein einräumt.

Alles "liebe"
e-a-s
 
Liebe ist die Fähigkeit, Ähnliches am Unähnlichen wahrzunehmen.
Theodor Adorno in „ MINIMA MORALIA , Suhrkamp. 2001, S. 362


…… weil i gestern Abend im Adorno schnüffelte….

Mir gefällt diese Definition sehr: auch wenn sie nicht meine ist ( unbescheidenes Grinsen )
:D :D
 
Original geschrieben von majanna Mir gefällt diese Definition sehr: auch wenn sie nicht meine ist ( unbescheidenes Grinsen )

Und wo bleibt dann Deine?

Wie ist gerade unter Philosophen die auf allen Gebieten anzutreffende Sucht zu erklären, ständig zu Allem etwas abzusondern, ohne wenigstens den ernsthaften Versuch zu unternehmen, gemeinsam den Diskussionsgegenstand so zu definieren, dass alle Beteiligten damit konform gehen können?

Wenn das ständige Aneinandervorbeireden einfach nur hingenommen wird, wozu reden wir dann überhaupt noch?
 
Original geschrieben von e-a-s
Und wo bleibt dann Deine?

Wie ist gerade unter Philosophen die auf allen Gebieten anzutreffende Sucht zu erklären, ständig zu Allem etwas abzusondern, ohne wenigstens den ernsthaften Versuch zu unternehmen, gemeinsam den Diskussionsgegenstand so zu definieren, dass alle Beteiligten damit konform gehen können?

Wenn das ständige Aneinandervorbeireden einfach nur hingenommen wird, wozu reden wir dann überhaupt noch?



Wir haben hier schon so oft über Liebe diskutiert, dass "meine" Definition schon gar nicht mehr gefragt ist, e-a-s.

Liebe - bezogen auf Partnerschaft - ist es, den schmalen Grat zwischen Distanz und Nähe gemeinsam gehen zu können.


Liebe allgemein definiert ( bitte, auch das ist meine eigene D.) ist ein sehr hoher Grad an affektiver Zuwendung. Diese hat den Vorteil, auf Beziehungen zwischen Menschen und die Beziehung Mensch- Sache anwendbar zu sein.

einverstanden?


frdg. Majanna
 
Original geschrieben von majanna

Liebe - bezogen auf Partnerschaft - ist es, den schmalen Grat zwischen Distanz und Nähe gemeinsam gehen zu können.


Liebe allgemein definiert ( bitte, auch das ist meine eigene D.) ist ein sehr hoher Grad an affektiver Zuwendung. Diese hat den Vorteil, auf Beziehungen zwischen Menschen und die Beziehung Mensch- Sache anwendbar zu sein.

einverstanden?

Nein, nicht einverstanden:

Deine allgemeine Definition ist so umfassend, dass sie eine Menge anderer Gefühle und Regungen mit einschliesst, die m. E. mit Liebe teilweise noch nicht einmal marginal zusammenhängen (was die bei vielen aber eben nicht allen Menschen anzutreffende Fähigkeit, eine gefühlsmässige Beziehung zu Sachen zu entwickeln, mit Liebe zu tun haben soll, ist mir unerfindlich).
Demzufolge würden viele Spezialbegriffe wie Freundschaft, Sympathie, Zuneigung etc. überflüssig. Und je umfassender und allgemeiner die Bedeutung eines Begriffes akzeptiert wird, umso ausschweifender und erfolgloser wird die Diskussion darüber.

Deine partnerschaftsbezogene Definition beschreibt m. E. eher die Fähigkeit, bestimmte Verhaltenskonsequenzen im Rahmen von Liebe intellektuell umzusetzen, als die zugrunde liegende gefühlte und für nützlich erkannte Motivation.

Alles "Gute" -
e-a-s
 
Original geschrieben von e-a-s
Nein, nicht einverstanden:

Deine allgemeine Definition ist so umfassend, dass sie eine Menge anderer Gefühle und Regungen mit einschliesst, die m. E. mit Liebe teilweise noch nicht einmal marginal zusammenhängen (was die bei vielen aber eben nicht allen Menschen anzutreffende Fähigkeit, eine gefühlsmässige Beziehung zu Sachen zu entwickeln, mit Liebe zu tun haben soll, ist mir unerfindlich).
Demzufolge würden viele Spezialbegriffe wie Freundschaft, Sympathie, Zuneigung etc. überflüssig. Und je umfassender und allgemeiner die Bedeutung eines Begriffes akzeptiert wird, umso ausschweifender und erfolgloser wird die Diskussion darüber.

Deine partnerschaftsbezogene Definition beschreibt m. E. eher die Fähigkeit, bestimmte Verhaltenskonsequenzen im Rahmen von Liebe intellektuell umzusetzen, als die zugrunde liegende gefühlte und für nützlich erkannte Motivation.

Alles "Gute" -
e-a-s


Nun, es ehrt mich ja, wenn Du mich anscheinend für eine gefühlskalte rein intellektuell ausgerichtete Bestie hältst. Sei`s drum.


Aber ich will Dir die Gschichte meiner Beiträge hier schildern:
Charybdis, ein neues Mitglied unserer Runde setzt ein Thema ins Forum. Wir haben das schon oft diskutiert. Aber als liebevoller Mensch und um ihr Mut zu machen, habe ich geantwortet. Vielleicht habe ich es mir mit meinem Adornozitat zu leicht gemacht.

Daher hattest Du wahrscheinlich Recht, wenn Du meine eigene Definition einfordertest.

Das habe ich nur getan, um wiederum Dir zu zeigen, dass ich Dich auch ernst nehme.

Glaub mir - ganz im Ernst - ich habe mich mit dem Konstrukt Liebe schon viel beschäftigt: wie bei vielem war auch hier Erich Fromm mein geistiger Vater - "Die Kunst des Liebens".

Und meine - wieder zugegeben - sehr weite Definition des emotionalen Konstrukts Liebe hat den Vorteil, dass sie eben alle Formen der Zuwendung einschließt, auch Freundschaft, z.B. .
Ich kann mr vorstellen, dass es eineArt negativer emotionaler Zuwendung gibt, die im Hass endet. Dann ist Liebe ein konstruktiver Begriff, dem Anderen, dem Objekt, zugewendeter Begriff und Hass ein destruktiver, der auf Zerstörung zielt.
Und dass Du Liebe zu Sachen als absurd abtust, zeigt eigentlich, dass Du Dich doch eher wenig mit dem Begriff Liebe auseinandergesetzt hast.

Schon Kleinkindern soll man Dingbeziehungen erlauben (Lieblingsspielzeug), damit sie es lernen, beziehungsfähig zu werden.
Sag, hat Du keine Lieblingsbücher, Blumen usw? Wendest Du Dich keinen Sachen emotional zu ? Was sagst Du denn zu hobbies aller Art?


Nun gut, ich hoffe, ich habe mich und meine "unmögliche" Definition genügend gerechtfertigt. Das mache ich, weil ich jede Art von Kritik ernst nehme.

Und: vielleich treffen wir ja in einem anderen Thread zusammen, wo wir einander wieder ernst nehmen können.


freundliche Grüße

Majanna
 
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Hallo, Majanna,
Original geschrieben von majanna
Nun, es ehrt mich ja, wenn Du mich anscheinend für eine gefühlskalte rein intellektuell ausgerichtete Bestie hältst. Sei`s drum.
Erstens würde mir so etwas noch nicht einmal im Traum einfallen, ich versuche seit Jahrzehnten immer erfolgreicher, mich vor vorschnellen Urteilen zu hüten.
Zweitens erkenne ich nicht, welche meiner Formulierungen geeignet war, diesen Eindruck zu erwecken.

Und dass Du Liebe zu Sachen als absurd abtust, zeigt eigentlich, dass Du Dich doch eher wenig mit dem Begriff Liebe auseinandergesetzt hast.
Dies dürfte doch wohl eher auf ein vorschnelles Urteil Deinerseits hindeuten: "Liebe" (so, wie ich sie definiert habe!) ist das Kernthema meines Lebens; Zentrum, Angelpunkt und logisch abgeleitete Quintessenz von mehr als 40 Jahren philosophischen Nachdenkens auf der Grundlage einer überdurchschnittlich umfassenden Allgemeinbildung (jederzeit verifizierbar!).

Schon Kleinkindern soll man Dingbeziehungen erlauben (Lieblingsspielzeug), damit sie es lernen, beziehungsfähig zu werden.
Wieso? Ich kann innerhalb dieser Gesellschaft keine Indizien dafür erkennen, dass die Beziehungsfähigkeit bei denen, die die Tendenz haben, ihr "Herz" an Dinge zu hängen, grööser sein soll als bei Anderen.

Sag, hat Du keine Lieblingsbücher, Blumen usw?
Nein. Ich unterscheide nur zwischen solchen, die zur positiven Einwirkung auf mein Bewusstsein eher geeignet sind und Anderen (mit Abstufungen selbstverständlich).

Wendest Du Dich keinen Sachen emotional zu ?
Nein!

Was sagst Du denn zu hobbies aller Art?
Meine Hobbies sind Denken und die Liebe. Zum Leben brauche ich Wärme, Nahrung und die Chance auf Liebe. Alles Andere kann durchaus geeignet sein, die Hauptsache erfüllender zu gestalten, ist aber nicht unbedingt notwendig.
Alles, was ich nicht mit einem geliebten Menschen jetzt oder zukünftig teilen kann, ist mir wertlos.

Nun gut, ich hoffe, ich habe mich und meine "unmögliche" Definition genügend gerechtfertigt.
Das Wort "unmöglich" habe ich gar nicht verwendet.
Ich habe auch Deine Definitionen nicht gewertet, sondern mich inhaltlich mit ihnen auseinandergesetzt, um festzustellen, ob es die Möglichkeit gibt, sich auf eine gemeinsame Definition zu einigen.

Und: vielleich treffen wir ja in einem anderen Thread zusammen, wo wir einander wieder ernst nehmen können.
Wen ich nicht ernst nehme, mit dem setze ich mich nicht auseinander.

Noch zwei Hinweise:
Erstens reicht es völlig aus, den Versuch zu unternehmen, meine Äusserungen hinsichtlich ihres sprachlichen Aussagegehaltes möglichst genau zu verstehen; wer den Fehler macht, meine Ausführungen auch noch zu interpretieren, gerät immer auf Abwege!
Zweitens habe ich mich wegen der klaren Eingangsfrage zu diesem Thema gemeldet, weil meine Erfahrung die Hoffnungslosigkeit indiziert, die mit dem Versuch verbunden ist, Angelegenheiten schon zu diskutieren, bevor Einigung über ihre Definition bzw. ihren Bedeutungsgehalt erzielt wurde.
Denn obwohl ich mich keineswegs als Bestie betrachte und alles Andere als gefühlskalt bin, bin ich sehr froh darüber, die Vorherrschaft intellektueller Steuerung meiner Persönlichkeit so weit gebracht zu haben und immer noch weiter steigern zu können.

Alles "Gute"
e-a-s
 
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