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TV: Information – Desinformation – Manipulation?

AW: TV: Information – Desinformation – Manipulation?

Wieso witterst du hinter allem eine Verschwörung, Lug und Betrug?? Schaust du eigentlich ausser in dein Teleskop auch mal über den Gartenzaun hinaus?

warum wieder so aggressiv, Rhona?
hinter welcher Story außer der hier diskutierten wittere ich denn noch
„Verschwörung, Lug und Betrug??“

Und Du kannst davon ausgehen, daß ich vermutlich häufiger als Du mit Vorgängen und Problemen aus dem realen Leben konfrontiert bin :)

aber, ich bin Dir nicht böse, ich hatte schließlich vor langer zeit auch mal die „Sturm- und Drang- Periode“

friedliche Grüße von Claus
 
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AW: TV: Information – Desinformation – Manipulation?

Desinformation, Propaganda und Manipulation sind Begriffe eines permanenten Krieges mit der Lüge gegen die Wahrheit ...

Ist es nicht möglich, dass wir heute wieder einem sorgfältig vorbereiteten Medienschwindel aufsitzen?
Theoretisch ist alles möglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser von medialen, offiziellen und privaten Seiten untersuchte und beleuchtete Fall ein bloßer Medienschwindel sein soll, ist so wahrscheinlich wie dass die erste Mondlandung 1969 (?) ein Video-Schwindel gewesen sei.
So manche glauben heute noch daran, glaube ich.

Manipulation gibt es aber im Bereich der Vermarktung. Während sich der ORF offensichtlich korrekt verhält, sind Äußerungen und Vermarktung durch gewisse Vertrauenspersonen äußerst suspekt. So konnten bisher nur 2 Medien (News und Krone) besondere Interviewrechte erwerben, obwohl dieselben Personen im ORF ganz verschwiegen taten und verantwortungsbewusst (Schutz der Person und intimer Details) argumentieren wollten.

Natascha kennen wir nur zu einem kleinen Teil. Sie wurde bei ihrem offiziellen Auftritt entsprechend unterstützt und darauf gründlich vorbereitet (das machen auch ein Schüssel und ein Gusenbauer), und das ist das Mindeste, was man für sie tun kann. Aber welche Versäumnisse sie noch nachzuholen hat, kann man nur erahnen. Sie ist jedenfalls intelligent und selbstbewusst, aber es wartet noch vieles auf sie, das sie durch Radio, Fernsehen und Zeitung in der Gefangenschaft nicht lernen konnte. Denn das kann nicht den langen und komplizierten Sozialprozess ersetzen, den sie versäumt hat.
Aber man ist auf Grund ihrer Persönlichkiet ziemlich optimistisch, doch es gibt keine vergleichbaren Erfahrungen dazu.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Natascha wird das schon schaffen !



Für mich war der wichtigste Eindruck vom Auftritt der Natascha, dass sie offenbar
ein sehr starkes und auch intelligentes Mädel ist.

Sie hat das Zusammenleben mit einem Psychopathen acht Jahre lang ausgehalten
und ist mit dieser Situation letztlich ganz gut fertiggeworden.

Jetzt muss sie auch noch mit den Psychologen und anderen Beratern "fertigwerden",
die wie die Hyänen um sie herumschleichen,
weil sie sich davon publicity-trächtige Auftritte und nahrhafte Aufträge erwarten.

Ich würde aber eine Annahme, dass Natascha in den 8 Jahren "Gefangenschaft"
keine Lebenserfahrung gesammelt hat, für einen Trugschluss halten. Immerhin hat sie
einen Psychopathen unter Kontrolle gehalten und ihn letztlich auch besiegt.

Möglicherweise verfügt dieses 18-jährige Mädchen heute über mehr Lebenserfahrung
als so mancher Sterndlgucker, der jahrzehntelang in Wilhelm Busch Manier hinter seinem
Fernrohr hergehend meint: "Schön ist es auch anderswo, und hier bin ich ja sowieso!"

Was Natascha jetzt zur Ergänzung und Ausbalancierung ihrer Lebenserfahrung
möglicherweise noch braucht, sind vermehrte Erfahrungen mit "normalen" Menschen
(Rhona hat das schon kurz angeschnitten).

Journalisten und Psychologen zähle ich da allerdings nicht dazu,

das musste auch einmal mit aller Klarheit gesagt werden.
 
AW: TV: Information – Desinformation – Manipulation?

Theoretisch ist alles möglich.

Und praktisch wird eine unglaubliche Menge möglich gemacht.
Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Die Welt will betrogen sein!“

Siehe: "Die wellt die will betrogen syn" steht im Narrenschiff von 1494.

Und weiter:
„Die Welt will betrogen sein, darum sei sie betrogen.“
Dieses erweiterte lateinische Zitat wird von Thuanus (1556) auf den päpstlichen Legaten Caraffa, auch: Gian Pietro Carafa, zurückgeführt; er war 1555-59 Papst Paul IV. (28.6.1476 Sant' Angelo a Scala bei Arellino – 18.8. 1559 Rom).
Quelle: Georg Büchmann. Geflügelte Worte. Frankfurt am Main, 1957. S.45


Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser von medialen, offiziellen und privaten Seiten untersuchte und beleuchtete Fall ein bloßer Medienschwindel sein soll, ist so wahrscheinlich wie dass die erste Mondlandung 1969 (?) ein Video-Schwindel gewesen sei.

Wer weiß, der Erfolgsdruck im kalten Krieg war gewaltig, zumal die Russen mit der Hündin Laika, das erste Lebewesen ins All geschickt hatten.

So manche glauben heute noch daran, glaube ich.

Das ist unser Problem, was wir nicht beweisen können, müssen wir glauben.

MfG Jan Amos
 
AW: Natascha wird das schon schaffen !



Jetzt muss sie auch noch mit den Psychologen und anderen Beratern "fertigwerden",
die wie die Hyänen um sie herumschleichen,
weil sie sich davon publicity-trächtige Auftritte und nahrhafte Aufträge erwarten.

Dieser Meinung bin ich auch. Zwar habe ich den Fernsehauftritt nicht gesehen, aber es gibt kaum eine Zeitung oder Zeitschrift (ob auf Papier oder im Net), die nicht voll von dieser Geschiche ist.
Richtig entsetzt war ich aber, dass die Frau bereits einen PR-Berater hat und ihr Rechtsanwalt sich hören liess: "Frau Kampusch überlegt gerade, wem sie die Rechte an der Verfilmung ihrer Geschichte verkauft...".
Und Berlin-Tourismus beeilte sich, Frau Kampusch eine Reise inkl. Betreuung (welcher Art wohl?) anzubieten...

Wo bleibt dann der normale Umgang für die arme Frau?
 
AW: TV: Information – Desinformation – Manipulation?

Auch wenn ich fand, dass Natascha, das Interview gut gemeistert hat -den Umständen entsprechend- so denke ich auch, dass vieles was sie sprach nicht von ihr kam und kommen konnte.
Es ist von ihr auch nicht zu erwarten, sie hat diese "lenkende" Hilfe ihres Psychologen bestimmt auch gebraucht.

Ich denke sie hat Sender, wie auch Interviewpartner sehr gut gewählt. (Wählen lassen?) Es ist ihr gutes Recht über intime Dinge wie die Sexualität nicht zu sprechen und ich bin froh, dass der Journalist diesen Rahmen nicht sprengte sondern die Grenze respektierte. Ich kann dabei aber nur davon ausgehen, was ich in der RTL-Übertragung des Interviews sah, ORF hab ich nicht. Ich weiß nicht ob dieses wirklich vollständig oder geschnitten war. Ich denke das Beisein ihres Psychologen war ihr Schutz vor Manipulation. Manch anderer Journalist hätte vielleicht auch das ein oder andere Spielchen angewandt um mehr intimes zu erfahren, weiß man doch, dass dies die ersten Gedanken der Masse der Bevölkerung waren.

Dennoch hat der Fall etwas, was einen an so manchen Dingen zweifeln läßt. Man hat, auch nach dem Interview noch immer das Gefühl, da ist was faul. Nur woran liegt das? Ist es der unglückliche Transport der Medien die bewußt in diese Richtung beeinflussend agiert oder ist es eine Tatsache, die von den Medien ungefiltert so weitergegeben wird?

Generell finde ich es schwer, sich von diesen Manipulationen der Medien nicht beeinflussen zu lassen. Zumindest was Politik und Wirtschaft betrifft. Mit Promi und Panorama ist es noch recht einfach, da stumpft man irgendwann ab und hat ruck zuck raus, das die Medien ihr Bild fast täglich wechseln, wie andere die Unterhosen. Bestes Beispiel Sportler: Früher war Axel Schulz der Held, heute wird er runtergeschrieben, bei Schumacher das gleiche. Oder es läuft umgekehrt, siehe Klinsmann. Und auch einer unter "Panorama" kategoriesierten Natascha kann es schnell so gehen. Momentan hat sie einen Medien-Spagat zu meistern, da möchte man nicht tauschen.

Dass gerade in Zeitungen, Desinformation und somit Manipulation einen großen Teil ausmachen sieht man immer wieder. Man schaue sich politische Artikel an und wird feststellen, Zeitung X ist politisch grün gelagert, Zeitung Y rot. Die einen lassen weg, wo die anderen wert drauf legen.
Unzählige Beispiele gibt es da, man nehme nur mal Schorsch Bush. Wir lehnen ihn größtenteils ab, aber die Chancen in seinem Land wollen einfach nicht sinken. Was läuft da falsch (in den Medien)?
 
Alles wird wieder gut.

Celinchen,

der Fernsehauftritt von Natascha war für mich so etwas wie "das glückliche Ende"
einer bedrückenden Geschichte.

Bedrückend waren nicht zuletzt die vorangegangenen Auftritte der vielen Fürsprecher
von Natascha, die alle "für sie" gesprochen und ihr auf diese Weise mitgeteilt haben,
welche Syndrome sie jetzt gefälligst zu haben hat, damit ihre Behandlung auch den
Psychiatrie-Lehrbüchern entsprechend über Jahre hindurch erfolgen kann.

In dieser Phase konnte ich mich des Eindruckes nicht erwehren,
dass da jemand ordentlich krank geredet werden soll,
um eine Langzeitkundschaft für das Seelenklempner-Geschäft aufzubauen.

Der Fernsehauftritt von Natascha hat meine diesbezüglichen Befürchtungen dann doch deutlich
abgeschwächt.

Dass die zugrundeliegende Original-Story auch vermarktet wird, ist nicht weiter verwunderlich,
schließlich ist sie ja zweifellos sensationell. Die Sache mit dem PR-Berater erscheint mir
deshalb nicht gar so schlimm, darin sehe ich keine allzugroße Gefahr für Natascha.

Wie pflegte Alzi immer zu sagen ? Alles wird wieder gut. Vertraut mir, ich bin kein Arzt !

Das musste auch einmal mit aller Klarheit gesagt werden.
 
AW: TV: Information – Desinformation – Manipulation?

Die Medien allein haben die Schuld an der aufdringlichen und Sensation heischenden Vermarktung dieser Geschichte. Ihnen muss man den Vorwurf machen, dass Natascha auf Viele zu rational und emotionslos, fast unglaubwürdig wirkt.

Hallöchen!

Könnte sich mal jemand Gedanken darüber machen, welche Schuld wir daran tragen?
Schließlich lesen wir die Zeitungen, schalten RTL ein, sind interessiert an Stars und anderen irgendwie außergewöhnlichen Personen.
Schließlich urteilen auch WIR hier, was für Natascha gut sein könnte oder nicht, ja wir diagnostizieren bei Ungereimtheiten, wundern uns über Ausdrücke, die sie gar nicht verwenden dürfte. Wir verurteilen "die Medien" in einem Medium voller vertrauungswürdiger Experten...
Ach, und ihr glaubt, ihr seid dazu kompetent, oder was?
Und woher habt ihr eure Kompetenz?
Aus den Medien...:lachen:

Das musste mit aller Klarheit mal vor Augen geführt werden...
 
AW: TV: Information – Desinformation – Manipulation?

Ja, Robin, das ist mir durchaus bewusst, aber dann kannst du glatt die Mehrzahl der Threads schliessen lassen, weil sich die Meisten (sicher auch du), ihre Meinung unter Beihilfe verschiedener Medien bilden. Ohne die Medien hätten wie auch nur Hälfte der Themen... und was würden die tun, die gerne zitieren? Beisst sich da die Katze nicht irgendwie in den Schwanz???

:confused:


@ Neugier:

In dieser Phase konnte ich mich des Eindruckes nicht erwehren,
dass da jemand ordentlich krank geredet werden soll,
um eine Langzeitkundschaft für das Seelenklempner-Geschäft aufzubauen...

Dass die zugrundeliegende Original-Story auch vermarktet wird, ist nicht weiter verwunderlich,
schließlich ist sie ja zweifellos sensationell. Die Sache mit dem PR-Berater erscheint mir
deshalb nicht gar so schlimm, darin sehe ich keine allzugroße Gefahr für Natascha.

Neugierchen, so ganz harmlos sehe ich das eben nicht. Frau Kampusch war jahrelang isoliert, jetzt ist sie umgeben von einem Stab Leute, die mehr (Spekulation) an ihrem (jetzt reichlich fliessendem) Geld als an ihr interessiert sind. Sie ist direkt aus der Isolation zum Star aufgebaut worden. Was kommt, wenn sie all diese Leute fallen lassen, wenn das Interesse der Oeffentlichkeit erlahmt, schafft sie dann den Sprung in eine, im gewissen Sinne, erneute Isolation? Aber das gehört wohl nicht hierher. Tschuldigung.
 
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AW: TV: Information – Desinformation – Manipulation?

Also was mich betrifft, ich glaube, dass ich es schon sagte, ist "der Fall Kampusch" nur ein Anlaß über Medien, Manipulation, Anteil der Wahrheit, etc... nachzudenken - und mich wiedermal maßlos zu ärgern.
An und für sich bleibt bei mir ein ungutes Gefühl bestehen, betreffend die volle Wahrheit über Kampusch.

Jan Amos schrieb:
Die wirklich informativen Sendungen werden zu Zeiten ausgestrahlt, wenn im normalen Tagesablauf Nachtruhe angesagt ist, damit am Morgen der Dienst ausgeruht angetreten werden kann. Wogegen zu sogenannten werbeträchtigen Sendezeiten belanglose Unterhaltung zur Ablenkung geboten wird.
Gerade hier sehe ich eine bewusste Steuerung durch Manipulation.

und:

Zeilinger schrieb:
Interessante und informative Sendungen zu nachtschlafener Zeit habe ich auch schon als etwas kurios empfunden, zumindest während ich am Tage berufstätig war; ich sah darin aber keine "bewusste Steuerung durch Manipulation", sondern man richtete sich nicht nach der Mehrheit der Bevölkerung, man richtete sich nach denen, deren Arbeit um 10 Uhr vormittags oder auch noch später beginnt bzw. den Pensionisten

Es ist dieser verdammte Zwang der durch die Einschaltsquoten entstand, in dem die Ursache zu finden ist, dass die Sensationssendungen zu den besten Zeiten des Tages laufen, auch wenn sie einen Schmarn ohne gleichen transportieren.
Aber ist nicht auch "Bild" die Tageszeitung mit der größten Auflage in D.?

Ein anderer Fall der sehr Präsent in den Medien war, war der Fall Dutroux. Ich habe diesen Fall im belgischen Fernsehen verfolgt - und muss sagen, dass die Berichterstattung da viel ernsthafter war. Auch wenn die tragischen Fälle erst im Mittelpunkt standen, mit der Zeit richtete sich die Aufmerksamkeit sehr viel mehr auf die Verstrickungen, den Hintermännern, der Rolle bzw. die Versäumnisse der Polizei (diese hatte z. B. das Haus von Dutroux nicht vollständig durchsucht), und auch der Pannen bei der Justiz.

Ich kann es nicht beurteilen was die Boulevardpresse alles in diesem Zusammenhang als gewinnbringende Fehlinfoormationen verbreitet hatte. Aber schon die Übertragung der Gerichtsverhandlungen (oder einen Teil davon), erlaubte eher einen Einblick in dem Fall Dutrouxl, Einblick der auch einen wichtigen gesellschaftlichen Aspekt hatte. Am wichtigsten die Schlußfolgerungen bzw. die Konsequenzen: wie unvollständig seinerzeit die Polizei recherchiert hatte.

Abgesehen von Lüge und Wahrheit, abgesehen von Gewinnsucht und der damit verbundenen Skrupellosigkeit: ich finde es unverantwortlich, dass ein junger Mensch nach acht Jahren Isolation, dem Publikum vorgeführt wird.
Mich erinnert es ein wenig an die speziellen Sehenswürdigkeiten (die Frau mit Bart, der größte Riese, der kleinste Zwerg), die auf den Jahrmärkten die Sensation sind. Natascha ist anscheinend der Mensch (ausser Kaspar Hauser), der am längsten in jungen Jahren von der Aussenwelt isoliert gelebt hat. Und die Konsequenzen die sich daraus ergeben, sind natürlich noch nicht abzusehen. Ihr verfrühtes Auftreten in der Öffentlichkeit, kann nicht zu einer positiven Verarbeitung ihres Traumas beitragen.
Zeit uns wenigstens zu fragen wie groß unser Anteil dabei ist, wie sehr wir diesen fragwürdigen Sensationsjournalismus verursachen.

Gruß von Miriam
 
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