AW: Texte von Bernd
Erleuchtung
Das Denken besteht möglicherweise aus Vergleichen. Gleichsetzen und Unterscheiden. Zuordnen. Einen Zustand kann man nur als mehr oder weniger erkennen, wenn man vergleicht. Ein Werden, als veränderten Zustand im Schrumpfen oder Wachsen kann man nur erkennen, wenn man vergleicht. Ohne Vergleich gibt es kein Werden. Sondern Sein.
Ein erleuchteter Zustand ist ein Idealzustand. Ein Zustand, den man nur durch Werden erreicht, es sei denn, man hält sich selbst bereits dafür. Ein Werden kann nur die in die Zukunft verlagerte Vorstellung einer positiven Größenunterscheidung sein. Ein Wachsen in der Zukunft ist nur dann möglich, wenn man Wachstum kennt. Kennen kann man es nur aus dem Denken. Ohne Denken kann man sich keinen Idealzustand der Erleuchtung vorstellen, es gäbe keinen Zustand außerhalb des Jetztseins. Daher ist Erleuchtung ein Kind des Denkens. Der Zustand, der angestrebt wird, entsteht aus dem Denken. Da aber die Meditationsforscher und Weisen, Gurus und Lehrer aller Welt gerade durch das Nichtdenken, durch das Schweigen des Denkens zum Zustand der Erleuchtung kommen wollen, ergibt sich der Umstand, dass ein nur durch das Denken entstandener Zustand der Erleuchtung gerade durch Nichtdenken erreicht werden soll. Möglicherweise ist das unmöglich.
Bernd [09.02.2011]