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Texte von Bernd

AW: Texte von Bernd

Eins zu Zehn

Das was dir früher ein Priester sagte, hast du längst durchschaut. Denn. Du konsumierst gern Bücher. Die eine Wahrheit ist damit gestorben. Aber was hast du nun gemacht, du hast diese eine Wahrheit gegen 10 Meinungen von Fachleuten getauscht. Nichtwahr? Die Bibel tauschtest du gegen einen Sack voller Ratgeber, Wissenschaftsheftchen, Studien und Pressemeldungen.

Für dich hat sich nichts geändert, du bist deren Affe, früher wie heute...nur dass du heute stolz auf dein Wissen über Omega-3 Bausteine und „wissende Felder“ bist. Nichts davon hast du selbst erschnüffelt...deine Nase ist viel zu weit oben, um irgendetwas selbst zu riechen. Du bist gut darin, fremdes Wissen, fremdes Glück zu konsumieren. Und für deins auszugeben.

Und nun kriechst du nichtmehr nur einem Priester in den Hintern, um am andern Ende des Darms zu Gott zu gelangen...sondern zehn Ratgebern. Vielleicht überlegst du mal, warum dich dein Leben heute so anstrengt?

Nicht die Mühe des Suchens und Erlebens. Du verbringst einfach zu viel Zeit damit, dich zu duschen. Um dich zu reinigen, von einer der zehn Wahrheiten.
Und das nur, damit du dich selbst wieder riechen kannst.

Bernd [14.03.2008]

Dieser Text macht neugierig darauf, wie es denn Bernd so hält, mit der Nase, wenn es nicht nur um Bratkartoffeln oder Gräser geht, sondern um schwierige, komplizierte Dinge, über die andere eben besser bescheid wissen...

Greifen wir da zur Bibel?

Fragt (weil offenbar - auch - angesprochen) pispezi :zauberer2
 
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AW: Texte von Bernd

Eine kleine Geschichte über ein Krokodil und ein Paket

Neulich fand ich eine Karte im Briefkasten, mit der ich ein Paket abholen sollte, was mir der Postbote nicht übergeben konnte, weil ich nicht da war. Soweit normal. Nun hat die Deutsche Post sog. Packstationen eingeführt, man kann das Paket jetzt bei dieser unbemannten Packstation mit der Karte holen. Ich pilgerte also eine halbe Stunde dort hin, sie ist etwa doppelt so weit entfernt, wie meine gewohnte Postfiliale.

Da stand ich nun vor ihr. Sie war gelb und riesengroß und sie hatte weder Rückenschmerzen, miese Laune noch Depressionen. Zaghaft bediente das Krokodil die vorgeschriebene Eingabefläche, aber nichts geschah. Ich versuchte etwa 2Minuten lang, diesen modernen Postmitarbeiter in Gang zu bringen, aber offenbar war er ausgeschaltet. Etwas irritiert las ich eine Aufschrift von 24-Stunden-Service, schüttelte meine kleine Taschenuhr und hielt sie ans Ohr und ging heim. Ich beschloss, es am nächsten Werktag noch mal zu den üblichen Zeiten zu versuchen.

Beim zweiten Versuch, ich war nun inzwischen 1,5 Stunden unterwegs, war er angeschaltet, mein großer gelber Freund. Gut ausgeschlafen, still, tariflich unabhängig und motiviert prankte er über mir, der eiserne Postbeamte, und diesmal wollte er mit mir reden, ich tippte mich vorschriftsmäßig durch das Menü und hielt unterstützt durch eine liebevolle Bildanimation etwa 10mal den Strichcode der Zustellkarte an alle Öffnungen, die für einen Kartenscan in Betracht kamen. Ich tupfte alle Felder. Nichts geschah, keine einzige Paketklappe dieses riesigen Weihnachtskalenders öffnete sich. „Ich will doch nur mein Paket“, murmelte ich ihn an. Aber der Blechpostbeamte schwieg. Ich variierte Abstand und Lage meine Karte mit dem Strichcode. Nach weiteren Versuchen gab ich es auf. Trotz 20 Jahren Schule bin ich nicht in der Lage, ein Türchen zum öffnen zu bekommen, also trollte ich etwas enttäuscht wieder heim. Da war ich nun wieder daheim, inzwischen bin ich 4mal an meiner Filiale vorbeigekommen.

Nach einem kurzen Anflug von Verzweiflung las ich auf der Zustellkate, dass ich dort auch ankreuzen kann, dass mir das Paket in die Filiale überstellt werden kann und ich dort abholen darf. Etwas erleichtert, tapste das Krokodil nun eine knappe halbe Stunde mit der inzwischen weit gereisten Zustallkarte zum Briefkasten, aus Kostengründen sind die leider so weit auseinander, immerhin konnte man den Briefkasten ohne EDV-Kenntnisse bedienen. Das Krokodil wartete nun mit einem Tee und dicken Socken einige Tage am warmen Ofen, damit die Post den Vorgang auch bearbeiten konnte und es das Paket wie gewohnt abholen durfte. Nach 3 Tagen ging ich wieder erwartungsvoll und mit leuchtenden Augen zur Filiale, inzwischen steckten mir etwa 3 Stunden Fußmarsch in meinen kurzen Beinchen. Da durchzuckte mich der Gedanke, wie soll ich das Paket jetzt eigentlich abholen, die Benachrichtigungskarte hab ich ja in den Briefkasten getan, bekomme ich also das Paket überhaupt?

Doch ich bekam es, gegen Vorlage meines Ausweises, das war sehr lieb und große Erleichterung breitete sich im Krokodil aus. Da stand ich nun, nach etwa einer Woche mit meinem Paket. Ich umarmte es liebevoll. Lediglich auf dem Heimweg, nach inzwischen 3,5 Stunden Fußmarsch durchzuckte mich die Angst, vor einer eventuell notwendigen Rücksendung der bestellten Ware...sollte ich etwa nocheinmal zum zu diesem eisernen Postbeamten gehen müssen?

Vielen Dank für ihren Service, liebe Post. Wenn ich Postaktien besäße, würde ich in ihren Sparmaßnahmen sicher einen Sinn sehen. Die Pakstationen sitzen nicht in Wartezimmern herum, machen keine Raucherpause, demonstrieren nicht und wenn man ihnen den Strom abstellt, sind auch die Tarifverträge hinfällig, ...aber glaubst du wirklich, dass du mir als deinem Kunden damit einen Gefallen tust? Mich kannst du nämlich nicht einsparen. Aber wir werden sehn.

Krokodil [04.10.2008]
 
AW: Texte von Bernd

Ein Krokodil und ein Paket ...ein neues Erlebnis

Neulich hielt ich mich abermals nicht ganztags an meiner Haustür auf und fand eine neue orangene Postzustell-Karte im Briefkasten, mit der ich dann wie gewohnt ganz aufgeregt in der Post stand, um endlich an mein Paket zu kommen. Immerhin hatte man mir den Blechbeamten aus dem ersten Teil erspart, offenbar werden meine Daten inzwischen als widerspenstiger und automatenmuffliger Verbraucher eingestuft und gehandelt...auch ok. Die freundliche Mitarbeiterin schüttelte besorgt den Kopf und meinte, dass mein neues Paket leider an einer anderen Post abzuholen sei, ein kleiner Stempeldruck wies dies aus, den ich in fahrlässiger Freude überlesen hatte. Sie erklärte mir freundlich, wo diese Poststation dann auch sei und ich ging murmelnd von Einsparmaßnahmen und sie können ja nichts dafür..., davon. Heute würde ich es zu dieser Station ohnehin nicht mehr schaffen. Nurnoch 1 Stunde.

Neuer Tag. Inzwischen fuhr ich mit dem Auto zur kundenfreundlichen Poststation, denn sie ist etwa doppelt so weit wie meine Post entfernt und rannte ganz erwartungsvoll hinein, da ich vor diesem Servicetempel nurmehr im Halteverbot geduldet wurde.
Da stand ich nun, diese „Post“ wies sich als Fachgeschäft für Behinderten und Pflegebedarf aus und in einer Ecke zwischen Thrombosestrümpfen und Urinbehältnissen prangte ein gelber Tisch mit lauter gelben Stiften und Kästchen. Das ist meine Post, murmelte ich erleichtert, und bekam auf mein zaghaftes Fragen dann auch mein Paket. Ach ohne Stützstrümpfe anprobieren zu müssen. Ich sagte dem „Beamten“, dass ich jetzt den doppelten Weg zu meinem Paket habe, aber er immerhin jetzt mit mir redet, ich ihn nicht mit einer Tastatur und Strichcode bedienen müsse. Und dass sich der neue Zumwinkel sicher mit dieser Einsparmaßname ein paar Mark dazuzuverdienen will, schließlich muss er ja die hinterzogenen/nachgezahlten Steuern wieder rein bekommen. Sein Gesicht zeigte ein angemessenes Grinsen, was wir ihm allerdings mithilfe der FDP noch austreiben werden...schließlich grinsen Automaten nie.

Im Wissen, dass die Post nun um die Dividende zu erhöhen und die Zumwinkelgehälter aufzustocken, mir den doppelten Weg auferlegt und den Kunden so langsam an die neuen Postfilialen, die gelben Tische in den Lottoläden und Bäckereien, die nicht im Tarifvertrag erwähnt werden, herandressiert. Bin ich ein echter Fan der Post geworden. Ich melde mich, gegebenenfalls life von einer Poststation aus Rumänien.

Krokodil [08.10.2009]
 
AW: Texte von Bernd

Die Frage ob du links oder rechts „bist“ ist die Frage, ob du an das gelobte Land glaubst, was sie dir versprochen haben, wenn du ihre Bedingungen erfüllst. Oder eben nicht.

Verstehst du nicht? Ich erklärs dir.
Man versprach dir ein gutes Leben, wenn du die geforderte Leistung bringst und dich anpasst. Nun ist das nicht eingetreten (was nicht eintreten kann) und du fühlst dich noch immer leer... und du bist noch immer rechts und wenn das unpopulär klingt, bist du eben konservativ, liberal oder Christdemokrat. Austauschbar. Und du siehst Menschen, die auch ohne das Versprechen, dem du dein Leben aus Gehorsam, einer psychologisch verständlichen Lebensstrategie, geopfert hast, leben dürfen. Allein durch ein anderes "Gesetz" als das der Erziehung. Ein „Gesetz“, dass offenbar deine Autoritäten gefährden könnte? Und das dürfen die natürlich nicht. Die taugenichten Zecken....gelle, ich sah dich noch immer in jedem Kostümchen.

Denn beim Munterwerden, würde dein Leben seine Sinnlosigkeit preisgeben.
Was verhindert werden muss. Mit den Mitteln, mit denen man dich zum Opfer machte.

Alles Gute damit
Bernd [26.10.2009]
 
AW: Texte von Bernd

... nicht ein wenig langweilig und öde diese fast ausschließlichen
Selbstgespräche in der Öffentlichkeit?

gruß fluuu
 
AW: Texte von Bernd

Das Rednerpult

Das Rednerpult des Politikers vor dem du durch die Kamera deines TV-Gerätes stehst, ist das Auslaufmodell der Kanzel unter der deine Großeltern standen.

Stünden sie nicht hinter den Kästchen, sondern hinter einer Apfelweinkiste, würdest du denken, irgendein Krokodil könne ja da stehn.

Bernd [03.11.2009]
 
AW: Texte von Bernd

Alles was es zu finden gibt, ist eine Ruhe, die dir so einfach und richtig vorkommen wird, dass du den Grund deiner Fragen und deines Strebens sehen und verlieren wirst.

Du suchst Antworten in Fragen, Erfüllung im Streben und Erkenntnis im Wissen.
Du stehst mit einem vollen Eimer in der Warteschlange vor der Milchstation.
Schütt ihn aus und stell dich nochmal an..

Bernd [22.09.2007]
Bin heute erst auf diese Texte gestoßen. Schade, das Du hier nichts mehr schreibst!
 
AW: Texte von Bernd

Demütige Diener

Je skrupelloser und unverhüllter die Politiker ihre Stellung als Handlanger der Kapitalinteressen ausüben. Je ungeschminkter sie ihren persönlichen Kapital- und Machtinteressen nachgehen. Je weniger sie Kontakt zu den tatsächlichen Belangen der Menschen haben und je unmaskierter sie Menschen in Klassen einteilen und offenkundig dabei das Kapital, den Nutzen und den Erfolg gegenüber der Lebendigkeit bevorteilen, gar die Schwächsten unverhüllt beleidigen und belügen…

...umso öfter verwenden sie in ihren Reden das Wort „Demut“ und „dienen“, lieben und liebevoll“.

Bernd [05.07.2010]
 
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AW: Texte von Bernd

Sie sind arm.

Es ist möglich, dass man ein Materialist sein muss, um darüber hinaus zu kommen.
Ist man ein Verhinderter, wird man möglicherweise das Spirituelle immer im Zeichen des Materiellen sehen und meinen, dass man erst dann gut sei, wenn man materiell genug „hat“. Dass man liebevoll sein kann, wenn man sichs leisten kann.

Die meisten Enttäuschungen von sog. spirituellen Lehrern scheinen damit etwas zutun zu haben.
Sie sind einfach arm. Such dir für deine Dummheit der Schülerschaft wenigstens jemnden, der Reich ist.

Bernd [27.11.2010]
 
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