AW: Spinnenphobie
Hallölis,
ich habe vielleicht noch etwas Interessantes hinzuzufügen, wie wir auf "Kleintiere" reagieren und was sie mit uns machen:
Ich habe mal in verlässlicher Quelle - Geo? - gelesen, dass der "Spinnenekel" der Jetztzeitmenschen eine rudimentär übernommene Angst aus der Erstmenschenzeit ist, als sie noch in Höhlen wohnten. Und es zu der Zeit tatsächlich Spinnen gab, die, sich leise nächtens nähernd, Menschen mit dem Gift ihres Bisses töten konnten.
Also im Prinzip etwas unbewusst völlig Übernommenes aus der Vorzeit, was damals aber einen überlebenswichtigen Sinn hatte. Das Grauen der zigtauend Jahre, in der der Mensch sich noch nicht 100% vor den für ihn tödlichen Spinnen schützen konnte, steckt uns noch in den Gliedern, im Unbewussten.
Kleine Kinder haben ja auch schon einen Ekel vor Spinnen oder beispielsweise Nachtfaltern, ohne dass wir es ihnen erst groß erklären und beibringen müssten. - Sie haben ihn einfach.
Wir tun uns schwer mit Gelsen, Mücken, Flöhen, Läusen, etc, allem was da so Blut saugt. Warum?
Da erfährt der Mensch, dass er selbst bereits zu Lebzeiten einer unsympathischen Fresskette angehört. Nicht nur er frisst Wild, Rinder und Schafe und tötet sie dafür, neee, es gibt Kleinere als ihn, die sich bereits an ihm bereichern solange er noch lebt und atmet. Und zwar nur, solange er lebt und atmet. Der Mensch, als lebender Teil einer Fresskette , gibt Blut an Gelsen, Läuse, Flöhe weiter, damit sie überleben. Und Kinder kriegen.
Klar ist das dem Menschen ziemlich unangenehm.
Überdies haben sie immer wieder in seiner Evolution für die Übertragung von Krankheiten gesorgt.
Von daher hat er evolutionär guten Grund, sich unbehaglich zu fühlen und Blutsauger zu verfolgen.
Aber die noch kleineren Viecher haben leider gute Strategieen entwickelt, auf dem Menschen prima zu überleben.
Wisst Ihr, warum wir bei Erkältung niesen?
Weil die Viren und Bakterien, die unseren Nasen- und Rachenraum besiedelt haben, sich fortpflanzen wollen. Sie drücken uns - dem Wirt - durch Reizung der Schleimhäute das Niesverhalten auf, damit ihre Kiddies bei anderen Menschen und Tieren auf neuere und gute Bedingungen treffen.
So machen manche Viren/Bakterien mit uns was sie wollen, damit sie ihre Rasse sichern, und wir wissen es noch nicht mal.
Wir niesen unschuldig in die Gegend, nennen es Schnupfen, in Wirklichkeit ist es die Überlebenstaktik der ganz kleinen Organismen.
So, und jetzt habe ich nach etwas Suchen tatsächlich den Beitrag wiedergefunden, in dem letzteres zumindest drinsteht. Das war eine Sendung von WDR 5 und ich kann, für den der es wissen will, das kopieren.
Gut's Nächtle
Anjoli