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Spinnenphobie

Binchen

New Member
Registriert
7. Februar 2003
Beiträge
11.552
kann mir mal einer verraten warum so viele menschen angst vor spinnen haben ( mich eingeschlossen ) ?

was haben uns diese kleinen geschöpfe denn getan?

und wie behandle ich eine solche phobie?


lg binchen
 
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Hallo Binchen, du bist ja richtig aktiv!

Phobien können durch persönliche Erfahrungen entstehen, die bei dir Angstzustände ausgelöst haben, die von dir nicht ausreichend verarbeitet wurden.

Sie können jedoch - nach Ansicht mancher - in gewisser Weise vererbt worden sein. Dies nicht als normale Vererbung, sondern im Zuge der Evolution. Es gibt viele Dinge die wir oder auch die Tiere tun oder nicht tun, weil wir irgendwann in unserer Evolution gelernt haben, daß damit zB Gefahren verbunden sind.

Jetzt kommt gleich die Frage, wo und wie das weitergegeben wird. Man geht davon aus, daß es zB über die DNA erfolgen kann. Genaues ist noch nicht bekannt. Jedoch geht man mehr und mehr davon aus, daß sich auch solche Veränderungen erblich übertragen lassen.

Was kann man tun? Psychologe befragen. Da gibt es Programme, die ganz gut sein sollen. Unser Gehrin schafft es immer wieder unsere Grundangst zu überwinden.
 
hallo louiz

das ist sehr interessant was du da sagst, wusst ich nicht, dass es auch vererbt werden kann!
aber meine omi, wie auch meine mutter haben keine angst vor spinnen.
ja und bei mir hält es sich in grenzen, wenn ne spinne auf mich zu kommt hüpf ich schon weg, dann schnapp ich sie mit nem handtuch und schmeiss sie raus.
mich hat halt nur interessiert warum so viele menschen gerade spinnen nicht mögen, ich mein bei einer fliege schreien wir ja auch nicht gleich los, oder?

und nicht jeder hat schlechte erfahrungen.
meist ist es ja auch keine richtige angst sondern oft eher ekel.

oder der spruch "pfui spinne" woher kommt der.

also anders gesagt,die armen spinnen werden diskriminiert, warum nur?

hier bei uns gibt es ausser der kreuzspinne keine giftigen, was hat das arme tierchen also nur getan, oder wir?

lg binchen
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Binchen

Ich glaube, daß es eine Menge von verschiedenen Phobien gibt, nicht nur gegen Spinnen. Die häufigste Form der Bewältigung ist eben die, sich dem Problem zu stellen. Das ist im Leben aber immer so, denn Weglaufen erzeugr nur noch mehr Furcht.

a. Beschäftige dich mit dem "Feind".
b. Sieht ihn dir genau an.
c. Erkenne seine Schächen und Stärken.
d. Verstehe, ob und ggf. wie er dich bedrohen könnte.
e. Falls dir zu d. nicht einfällt, bleib das nächste mal stehen und sei stark.
f. Ignoriere den "Feind" in Zukunft
g. Wenn du dich daran gewöhnt hast, tue was Gutes für ihn.

Dann sollte es gelöst sein.

Witzigerweise habe ich das mit meinen chronischen Rückenschmerzen genau so gemacht und sie in den Griff bekommen. Komisch aber wahr.

Warum die Phobien nicht bei allen vorkommen. Weiß cih auch nicht genau, aber wer kennt schon unser Hirn, wir sind eben alle irgendwie anders. Und manchmal werden vielleicht Dinge erst im Laufe des Lebens "ausgegraben".
 
oder der spruch "pfui spinne" woher kommt der.

also anders gesagt,die armen spinnen werden diskriminiert, warum nur?
Warum ist ein Fuchs schlau, der Esel störrisch und faul, ein Wolf Böse genauso wie Schlangen. Warum wird das singen einer Nachtigall als schön, der Schrei (!) des Geiers als beängstigent, das Brüllen des Löwen genauso empfunden?

In manchen Fällen können die Tiere dem Menschen gefährlich werden, in den wenigsten ist das aber so.
Der schlaue Fuchs, die diebische Elster, warum?

Ich glaube das hängt mit Göttern zusammen.
Der Mensch hat schon immer nach Religionen, Göttern, gesucht, Dinge die er anbeten, Schutz suchen und die eigenen (existenz) Ängste ablegen kann, personifizieren.
Ich glaube bei den Tieren ist es genauso. Gott hilft einem, oder auch Götter, Götzen, alles in das man glauben stecken kann, kann einem helfen die Welt, das Leben, sich selbst zu verstehen, ohne wirklich sich selbst, das Leben, die Welt zu kennen oder darüber nachgedacht zu haben.
Wenn ich über mich, das Leben, die Welt nachdenke, komme ich oft an Punkte in denen es mir eiskalt den Buckel runter läuft, ich Angst bekommen, auch extistenz Angst, mich frage: was mach ich hier? warum denke ich über Dinge nach, die mir Angst und Schauern bereiten?
Andere Menschen finden in den Göttern und Götzen vielleicht die Mittel um diese Fragen zu klären, ohne diese exsitenz Ängste zu bekommen, eine Schutz Funktion die von der Natur wahrscheinlich bewusst so angelegt wurde.
Wenn ich weiß Gott hat mich erschaffen, dann st die Frage erübrigt "wer bin ich?"
Für mich selbst hilft das nichts, ich denke lieber und fürchte mich, als das ich diese wunderbare Hobby aufgeben könnte.

ciao
 
Also, Binchen, ich glaube nicht, dass Du eine echte Spinnenphobie hast.
Sicher, Du zeigst Anzeichen von Ekel - weißt Dich aber im “Ernstfall” recht erfolgreich gegen die Dir ekligen Biester zu wehren.
- Ich mag Spinnen - ich schaue oft lange zu, wenn sie, natürlich auf meiner Veranda, ihre Netze weben und ihrem Nahrungserwerb *ggrr* nachgehen -.

Doch weiterhin zu “Deiner Phobie”.
Echten Krankheitswert erreichte Dein Ekel vor Spinnen nur, wenn Du , auch wenn Spinnen nicht im Anzug sind, also ständig an Vermeidungsstrategien denkst und dadurch in Deinem normalen Leben beeinträchtigt würdest.


Aber: kuck Dir mal so ein Spinnerl an, wenn es emsig und fleißig sein Fangnetz webt. Schön.
Nun wirst Du es sicher nicht schön finden - aber der Ekel wandelt sich oft in Interesse - und von da ist der Weg zur “Entphobisierung” nicht mehr weit. Zumindest hat meine eine Tochter, die ihre Hundeangst von Papachen geerbt hat, so mithilfe einer Therapie sie weitestgehend überwunden. Lieben tut sie Hunde allerdings immer noch nicht.


Hau mich jetzt, wenn ich klugscheißerisch dahergeredet habe.


Liebe Grüße

Marianne
 
Hallo Ihr, danke für dieses Thema - habe alle Beiträge mit Freude und Aufmerksamkeit durchgelesen.

Das Thema Angst steht an oberster Stelle - diese teilt sich dann wie ein Baum in mehrer Verästelungen ein, wie z.B. Wut, Zorn, Eifersucht, Todesängste, Fluchtängste = Phobien,...usw....

Zusammenhänge der Herkunft beim Einzelnen sind meist - auch durch Psychologen - schwer zu erkennen. Dann gibt es Vermutungen über Vererbungen, oder suggerierte Kindheitsängste, die einem nicht mehr selbst- bewusst sind. Anscheinend wurde bereits bewiesen, dass die Urängste über z.B. Wölfe, Schlangen, Spinnen, schwarze Katzen etc...ein jahrhunderte langer Aberglaube sich über Generation durch die Vererbungsraxis zieht (Sendung in BBC).
--->oder etwa durch vergangene Leben mitgeschleppt werden - was allerdings so schnell noch nicht bewiesen werden kann *gg*.

Stehen bleibt der Angstzustand, Phobie, Ekel ohne Bewusstsein seiner Herkunft, bei fast jeder Sinneswahrnehmung - übers Sehen, Hören, Fühlen, Träumen, sobald das Objekt in die *Erinnerung* gerufen wird. Dies zieht sich bis ins tiefste Unterbewusstsein. Ich sehe das als eine Art Programmierung im Selbst. Diese kann aber genauso wieder entprogrammiert werden - wie oben schon erwähnt - dagegen konkret selbst anzugehen. Sprich: man wartet auf den Feind und stellt sich ihm. Jede Flucht erzeugt wieder neue Flucht, Ängste und eine neue Bestätigung dieser....

In einer Fernsehsendung hatten sie mal eine Dame, die eine schwere Phobie gegen Spinnen hatte. Ein Psychologe (guter Praktiker übrigens) hatte gewettet, dass er es schaffe seine eigene Vogelspinne in ihre Hand zu legen. Während er mit Publikum, Zuschauer und Betroffene sprach, liess er die Vogelspinne ständig an seinem Körper herumkrabbeln. Er gab ihr einen netten, weiblichen Namen, nannte ihre Vorlieben, etc. und vermenschlichte das Tier, wie andere ihre Katzen, Hunde etc. vermenschlichen.

Im Laufe der Sendung bekam der Zuschauer dann eine persönliche Zuneigung zu dem Tier. Allein von den beruhigenden Worten, Gestiken und dem Anblick des friedlichen Tieres löste sich wohl bei 70% der Zuschauer die Stirnrunzeln und ängstliche Augen ins Nichts auf.
Nunja: die Frau hatte dann den Mumm vor der Kamera sich dann doch für ein paar Sekunden die Vogelspinne auf die Hand setzen zu lassen; bekam aber trotzdem ihre typischen Angstsymptome (Herzrasen, Schweissausbruch, etc).

Was so eine Kamera nicht alles ausmachen kann? Wer hätte sich wohl - auch ohne Phobie - freiwillig so ein Teil auf die Hand setzen lassen - ohne Kamera und Publicitiy versteht sich.

Mit etwas Mut, Wille und Arbeit daran kann man das schaffen - wenn es um die Phobie und sich selbst zu ändern geht.

Man gehe in die Natur raus und fange sich allerhand Krabbelzeugs mit der Hand ein - das härtet langsam ab und die Adrenalinstösse werden weniger. Dann fängt man sich mal drausen eine Spinne ein (muss ja nicht gleich so ein grosses, haariges Tier sein) und lasse sie mal in seinem Zimmer etwas rumspringen - oder ein kleines Terarium bauen und beobachten, wie interessant so ein Tier sein kann. Tja, dann gehts voran - ich nenne das Umprogrammieren des Selbst. Sofern man es wirklich ändern will, gibts bei jeder Angst, bzw. Phobie Lösungen.

Bei Panikattacken ist es jedoch schwerer zu erkennen, woher die Ursachen gründen und dagegen anzugehen, da diese aus dem Nichts kommen und genauso wieder gehen...nunja, über dieses sehr interessante Thema könnte man wohl auch ein Buch schreiben.

lg
Lacu

PS: für Schachtelsätze und Schreibfehler übernehme ich - wie üblich - kein Gewehr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Marianne schrieb:
Also, Binchen, ich glaube nicht, dass Du eine echte Spinnenphobie hast.
nein nein, hab ich auch nicht, es war eher eine allgemeine frage woher diese phobie gerade gegen spinnen herkommt

Aber: kuck Dir mal so ein Spinnerl an, wenn es emsig und fleißig sein Fangnetz webt. Schön.
ja wenn sie eins machen würden! aber meine spinnen krabbeln mir übers bett, immer wenn ich gerade mit meinem laptop im internet bin *grrr*.
mir wär deswegen fast schonmal das laptop runter geflogen, weil ich vor schreck aufgehüpft bin!:confused:


Hau mich jetzt, wenn ich klugscheißerisch dahergeredet habe.
wieso klugscheisserisch? find ich gar nicht

lg binchen
 
Binchen schrieb:
hier bei uns gibt es ausser der kreuzspinne keine giftigen, was hat das arme tierchen also nur getan, oder wir?

lg binchen

hallobinchen,

spinnen sind fast ausnahmslos giftig
nur sind bei den meisten heimischen (die ja klein sind) die giftklauen so kurz, sodass sie die menschliche haut nicht durchdringen können und daher
für den menschen harmlos

lg,
Muzmuz
 
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Muzmuz schrieb:
hallobinchen,

spinnen sind fast ausnahmslos giftig
nur sind bei den meisten heimischen (die ja klein sind) die giftklauen so kurz, sodass sie die menschliche haut nicht durchdringen können und daher
für den menschen harmlos

lg,
Muzmuz

:haare: ahhhhh danke muzmuz, jetzt hab ich ne ausgewachsene spinnenphobie - kreiiiiiiiiiiisch

lg binchen
 
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