• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Soziale Gerechtigkeit

AW: Soziale Gerechtigkeit

Mich hiermit bei der Forumsgemeinschaft zurückmeldend will ich nur ganz kurz zu dem Thema Stellung nehmen.
Ich halte den Begriff "S.G." für pleonastisch. Entweder ist etwas gerecht, dann kann es nicht unsozial sein, oder es ist ungerecht, und damit unsozial.
Der Begriff zählt zu den Bombasmen, bei denen inhaltliche Gedankenarmut durch Wortgeklingel verdeckt werden soll.
Seid gegrüßt, so weit Ihr mich noch kennt.
Ziesemann
Hallo, ich kann mich noch an Dich erinnern, Ziesemann !

An Deinem Hang zu Fremdwörtern hat sich nichts geändert ! Wieviel Prozent hier, glaubst Du wohl, wissen, was "pleonastisch" ist, 5 % oder 10 % ?

Wenn Du diese Schrulle nicht ablegen willst, wird es am besten sein, Du schreibst nur im Themenkreis "Wissenschaft" und dort nur mit der Anrede: "An alle 2-fachen Doktoren".

Liebe Grüße

Zeili
 
Werbung:
AW: Soziale Gerechtigkeit

Hi Kartikeya!

Meinst du, weil der Mensch mit dem, was er kriegt, nicht zufrieden ist, haben andere Menschen das Recht, ihm das was er braucht vorzuenthalten? :confused:

Oder wie hast du das im Zusammenhang mit dem Thema "soziale Ungerechtigkeit" gemeint?

Irgendwie versteh ich deinen Beitrag nicht. Ich hab ja in EU und in den USA eher den Eindruck, dass von manchen Sachen eher zuviel produziert wird, aber die Leute haben immer weniger Geld, um sich diese Produkte zu kaufen.
Wenn du nun kommst und ihnen sagst, seid doch froh, dass ihr das nicht kaufen könnt, ohne diese Sachen könnt ihr doch viel spiritueller Leben, dann kommt mir das ziemlich zynisch vor.

Oder hab ich da was missverstanden?

:blume1:
 
AW: Soziale Gerechtigkeit

Es gibt viele Gründe der Unzufriedenheit.
Das praktische Beispiel ist Amerika, wo von allem genügend produziert wird und dennoch
die jungen Leute Hippies werden. - Sie sind unzufrieden, verwirrt. Eine Steigerung der
wirtschaftlichen Produktion allein macht die Leute nicht zufrieden.Die Wirtschaftsproduktion in Amerika hat auf der
Welt nicht ihresgleichen, und doch sind die Menschen nicht zufrieden. Die jungen Leute sind
verwirrt. Es ist unsinnig zu denken, nur durch die Steigerung der Produktion werde jeder
zufrieden. Niemand wird dadurch zufriedengestellt. Der Mensch ist nicht nur zum Essen
bestimmt. Er hat geistige Bedürfnisse, intellektuelle Bedürfnisse, spirituelle Bedürfnisse. In
Indien sitzen viele Weise schweigend und allein im Dschungel und praktizieren yoga. Sie
benötigen nichts. Wie könnte eine gesteigerte Produktion ihnen Befriedigung geben? Würde
jemand zu ihnen sagen "Wenn du diese Ausübung von yoga aufgibst, werde ich dir 200 Säcke
Reis geben", würden sie über den Vorschlag lachen. Es ist tierisch, zu denken, nur durch
die Steigerung der Produktion werde jeder zufrieden. Wirkliches Glück hängt weder von
Produktion noch von Knappheit ab, sondern von innerem Frieden. Ein Beispiel: Wenn
ein Kind weint, aber die Mutter nicht weiß, weshalb, wird das Kind nicht aufhören zu
weinen, nur weil man ihm etwas Milch gibt. Das geschieht tatsächlich manchmal: Die Mutter
begreift nicht, warum ihr Kind weint, und obwohl sie ihm die Brust gibt, weint es weiter.
Ebenso wird Unzufriedenheit in der menschlichen Gesellschaft nicht lediglich durch eine zu niedrige Wirtschaftsproduktion verursacht.

Gruß
Kartikeya

Hi Kartikeya,

stimmt, es gibt viele Gründe der Unzufriedenheit.

Aber bevor du jetzt die USA als Beispiel heranziehst, solltest du die aktuellen Daten der Volksvermögensverteilung ansehen, und auch, wie hoch die Armut in einigen Bundesstaaten dort ist.
Insoferne hinkt dein Beispiel meiner Meinung nach und sagt gar nichts aus.

Und im übrigen, wenn jemand hungert wird der/diejenige wohl eher eine materielle Nahrung bevorzugen als eine geistige. Denn ohne materielle Nahrungsaufnahme kann unser Gehirn nicht produktiv und gut arbeiten.

Also zuerst mal die Nahrung für den Körper, und danach die Nahrung für den Geist.

Auf unserer Erde gibt es nachgerade zuviele Hungernde und zuviele, die auch daran noch sterben. Von zuviel Unzufriedenheit kann man bei dieser Millionenmasse wohl nicht mehr reden.

Unzufrieden sind oftmals die, die nicht wissen, was sie mir ihrem Geld anfangen könnten, oder noch schlimmer und dies ist die Mehrheit: diejenigen, die nicht wissen, wie sie mit sich selbst umgehen sollten.

sartchi
 
AW: Soziale Gerechtigkeit

Kartikeya
Wirkliches Glück hängt weder von Produktion [= Überfluß; scilla] noch von Knappheit ab, sondern von innerem Frieden.

zumal das wichtigste Gut die Zeit ist

arbeitslose Menschen haben wenig Geld
aber viel Zeit
wenn sie ihre Freizeit nützen,
dann machen sie in der Zeit etwas sinnvolles,
und dieses Sinnvolle verhindert dann,
daß sie eine Sinnkrise [= Unzufriedenheit] bekommen

die Sache sieht anderes aus,
wenn man Schulden hat
 
AW: Soziale Gerechtigkeit

zumal das wichtigste Gut die Zeit ist

arbeitslose Menschen haben wenig Geld
aber viel Zeit
wenn sie ihre Freizeit nützen,
dann machen sie in der Zeit etwas sinnvolles,
und dieses Sinnvolle verhindert dann,
daß sie eine Sinnkrise [= Unzufriedenheit] bekommen

die Sache sieht anderes aus,
wenn man Schulden hat

Hi scilla,

das ist zwar an und für sich richtig was du bemerkst hat nur einen Haken:
wenn jemand arbeitslos ist, viel Zeit hat und kein Geld, kann er nicht unbedingt sehr viel Nützliches machen. Denn zu allem braucht man nun mal Geld. Das ist leider die Falle in die man kommt, wenn arbeitslos.
Und dazu kommt noch, dass nicht jeder kreativ veranlagt ist. Manche haben überhaupt kein kreatives Gespür wären dafür aber wunderbar in anderen Bereichen.

Ist man selbst einmal in solch einer Situation gesteckt, dann weiß man wie das ist.
Hat man es nicht selbst erlebt, nun, von außen sieht so eine Situation einfacher aus als sie in Wirklichkeit ist.
Denn viel Zeit ist tödlich, wenn man nicht die Möglichkeit bekommt, etwas damit zu tun. Man zwar viele Ideen hätte, aber keine davon verwirklichen kann mangels an Geld. Nicht alle Ideen brauchen viel Geld, aber die, die arbeitslos sind kommen zumeist knapp über die monatlichen Hürden.
Und dazu kommt selbstverständlich noch, dass nicht alle kreativen Ideen auch Geld bringen, das man für die monatlichen Minimumausgaben dringend brauchen würde.

Weiters: jemand, dem es selbst seelisch schlecht geht auch anzuraten, sich irgendwo als ehrenamtlicher Mitarbeiter zu engagieren, ist ebenfalls unter Umständen sehr trickreich und nicht gut bekömmlich.

sartchi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Soziale Gerechtigkeit

die Kombination von Konsumieren und kreativem Produzieren
kann ich auch selbst bewerkstelligen
(ich brauche also keinen Verein)

wenn das,
was ich mache,
gut ist,
wird es irgendwann erfolgreich sein
(auch posthum)

wenn ich das,
was ich mache,
liebe,
dann wird mein WERK eine Güte entwickeln,
die irgendwann von den Mitmenschen wahrgenommen und geschätzt wird
 
AW: Soziale Gerechtigkeit

noch ein Beispiel für das unterschiedliche Empfinden von sozialer Gerechtigkeit

die Neubürger aus Osteuropa
haben meist
entweder auf dem Land gelebt
dort sind die Straßen nicht unbedingt geteert/gepflastert,
dort gibt es nicht unbedingt eine Kanalisation
bzw. fließend warmes und kaltes Wasser​
oder sie haben in einer Trabantenstradt gelebt
die Heizung funktioniert nicht unbedingt,
im Umfeld des Hauses liegt Müll rum​

und jetzt kommen diese Menschen nach Deutschland
und ziehen gerne
in eine deutsche Hochhaussiedlung der 70er
(Heizung funktioniert, Sanitär funktioniert, Müllabfuhr funktioniert)

alteingesessene Deutschen betrachten dieselben Wohnungen als minderwertig
 
AW: Soziale Gerechtigkeit

Hallo Scartchi!

das ist zwar an und für sich richtig was du bemerkst hat nur einen Haken:
wenn jemand arbeitslos ist, viel Zeit hat und kein Geld, kann er nicht unbedingt sehr viel Nützliches machen. Denn zu allem braucht man nun mal Geld. Das ist leider die Falle in die man kommt, wenn arbeitslos.
Und dazu kommt noch, dass nicht jeder kreativ veranlagt ist. Manche haben überhaupt kein kreatives Gespür wären dafür aber wunderbar in anderen Bereichen.
Das stimmt so nicht. Man kann auch ohne Geld sehr viel Nützliches machen und die "Freizeit" sinnvoll gestalten.
Das Hauptproblem ist nicht die "Kreativlosigkeit" sondern die Lethargie.

Auch wenn ich das Sozialsystem, und die daraus entstehenden Ungerechigkeiten heftig kritisiere bin ich trotzdem der Meinung, daß der "geistige" Untergang nichts mit dem finanziellen zu tun hat. Sondern eher mit dem unsozialen Verhalten des Umfeldes und Hartz IV, das in meinen Augen das menschenverachtendste Gesetz überhaupt ist. Daß es noch immer den Namen des Erfinders trägt, ist der Gipfel an Frechheit und an Ignoranz gegenüber Arbeitslosen nicht zu überbieten. Dieser Mensch hat doch durch sein Verhalten bewiesen, daß ihm sozsiales Denken in jeder Form fremd ist.
Weiters: jemand, dem es selbst seelisch schlecht geht auch anzuraten, sich irgendwo als ehrenamtlicher Mitarbeiter zu engagieren, ist ebenfalls unter Umständen sehr trickreich und nicht gut bekömmlich.

Ich glaube, da irrst Du Dich. Ich sah unlängst eine Doku im Fernsehen, wo sich Hartz IV Empfänger in der Tafel und anderen Sozialeinrichtungen für andere Hartz IV Empfänger engagierten.
Und alle sagten, daß sich ihr Leben von Grund auf geändert hat, seit sie wieder das Gefühl haben gebraucht zu werden. Sie empfinden ihre Situation nicht mehr so bedrückend und hoffnungslos, obwohl sie nicht mehr Geld haben als vorher.
Alle waren sich darin einig, daß 1 Euro-Jobs menschenverachtend sind, ehrenamtliche Tätigkeiten aber das Selbstbewußtsein stärken und enorm viel Kraft geben.
Einige haben berichtet, daß sie durch diese Tätigkeit wieder in ein "normales" Arbeitsleben zurück gefunden haben. Sie arbeiten aber weiter in der Freizeit aus Dankbarkeit ehrenamtlich mit.

War dieser Bericht gefegt? Waren das Statisten? Oder haben sie Geld für diese Aussagen bekommen?

Wenn dem so ist, was ich auf Grund von Deinem posting annehmen muß, dann verliere selbst ich den Glauben an die Menschheit.

Liebe Grüße Eule
 
AW: Soziale Gerechtigkeit

Hallo, ich kann mich noch an Dich erinnern, Ziesemann !

An Deinem Hang zu Fremdwörtern hat sich nichts geändert ! Wieviel Prozent hier, glaubst Du wohl, wissen, was "pleonastisch" ist, 5 % oder 10 % ?

Wenn Du diese Schrulle nicht ablegen willst, wird es am besten sein, Du schreibst nur im Themenkreis "Wissenschaft" und dort nur mit der Anrede: "An alle 2-fachen Doktoren".

Liebe Grüße

Zeili

Hallo Zeili!

Ich kann mich auch noch gut an Ziesemann erinnern. Und gerade ab dem Zeitpunkt, wo ich mir endlich einen Fremdwörterduden gekauft hatte um mitreden zu können, ward er nimmermehr zu lesen. Ich hab' mich schon damit abg'funden g'habt, daß es eine Fehlinvestition war.
Aber jetzt konnte ich ihn zur Hand nehmen (ich gehöre nämlich zur den 90 %) um festzustellen, Ziesemann frönt dem Pleonasmus der Redundanz.
(Falls das nicht stimmt, beim Duden beschweren, ich kann nichts dafür)

Da soll noch einer einmal sagen, s'Internet verblödet.

Bald werden Vogelgehirnforscher feststellen, Eulen sind doch weise.
Diese neue Erkenntnis wird nach dem Erzeuger der Eulenweisheit "Ziesemannismus" genannt werden.

Ich glaub' ich zieh mich lieber wieder in mein Eulennest zurück, bevor die lieben Menschen mit der Nichtraucherjacke auf mich aufmerksam werden.

Liebe Grüße Eule:kuss1:
 
Werbung:
AW: Soziale Gerechtigkeit

Hallo Scartchi!

Ich glaube, da irrst Du Dich. Ich sah unlängst eine Doku im Fernsehen, wo sich Hartz IV Empfänger in der Tafel und anderen Sozialeinrichtungen für andere Hartz IV Empfänger engagierten.
Und alle sagten, daß sich ihr Leben von Grund auf geändert hat, seit sie wieder das Gefühl haben gebraucht zu werden. Sie empfinden ihre Situation nicht mehr so bedrückend und hoffnungslos, obwohl sie nicht mehr Geld haben als vorher.
Alle waren sich darin einig, daß 1 Euro-Jobs menschenverachtend sind, ehrenamtliche Tätigkeiten aber das Selbstbewußtsein stärken und enorm viel Kraft geben.
Einige haben berichtet, daß sie durch diese Tätigkeit wieder in ein "normales" Arbeitsleben zurück gefunden haben. Sie arbeiten aber weiter in der Freizeit aus Dankbarkeit ehrenamtlich mit.

War dieser Bericht gefegt? Waren das Statisten? Oder haben sie Geld für diese Aussagen bekommen?

Wenn dem so ist, was ich auf Grund von Deinem posting annehmen muß, dann verliere selbst ich den Glauben an die Menschheit.

Liebe Grüße Eule

Hi Eule,

nun, was die anderen Arbeitslosen anbelangt usw. wie du schreibst - ja das kann schon stimmen. Denn hier sind alle eigentlich in der gleich / oder fast gleichen / Situation.

Ich dachte, als ich schrieb, eher an Behinderte, Alkoholkranke/Süchtige, Altenpflege usw. wo auch als sozusagen ehrenamtlicher Begleiter man sich einbringen kann. Dazu braucht man enorme seelische Kräfte, um dies nicht einem selbst seelisch angreifen zu lassen.

Aber andererseits: es kommt sicherlich auch darauf an, wo man gerade lebt.
In manchen Orten mag es gut gehen und man kann sich so - wie du schreibst - einbringen, weil da findet ja auch ein Erfahrungsaustausch statt.
An anderen Orten ist es vielleicht nicht möglich.

Aber Kreativität: da ich selbst sehr kreativ veranlagt bin, für die meisten Dinge die man machen könnte, braucht man ein Minimum an Geld.
Selbst wenn Du z.b. alte Dosen sammelst und daraus etwas Kreatives machst - wird ja sehr interessant - brauchst mindestens ein entsprechendes Werkzeug, und sei es nur das billigste und minimalste wie z.b. Zange und Schneider.

lb Gr sartchi
 
Zurück
Oben